Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
darfst du mir einen Gutenachtkuß geben.«
    Er bekam seinen Kuß, und er war ein wenig intensiver als der, den er unter dem Magnolienbaum bekommen hatte.
    Der bedächtige, ruhige George Cerlew war sehr aufgeregt, als er das Arbeitszimmer seines Herrn betrat. »Mylord?«
    »Ja, George?«
    »Dieser Mann, dieser Ollie Trunk möchte Sie ganz dringend sprechen.«
    Burke erhob sich. »Er soll hereinkommen.«
    »Ich habe ihn«, erklärte Ollie Trunk selbstgefällig, ohne jede Vorrede. »Ich habe den Kerl gefunden, der der Kleinen das angetan hat.«
    »Wer war es denn?«
    »Einer der Stallburschen. Arnold heißt er.«
    »Guter Gott, endlich!« entfuhr es Burke. »Sind Sie Ihrer Sache sicher? Arnold ist schon seit sechs Jahren bei uns und sehr gewissenhaft, ruhig und …«
    »Er hat sich damit gebrüstet, der dumme Kerl!« erklärte Ollie voller Verachtung. »Geradezu geprahlt! Ich habe das Stück Stoff mit Arnolds Mantel verglichen, Mylord, und es paßte haargenau. Danach habe ich ihn in der Kneipe in Nutley betrunken gemacht und ein wenig ausgehorcht. Er hat geprahlt, daß die Mädchen nicht die Hände von ihm lassen können.«
    »Allerdings sehe ich ein Problem, Gentlemen«, meinte Burke.
    »Das verstehe ich nicht«, begann Cerlew, doch Ollie Trunk fiel ihm ins Wort: »Es liegt doch klar auf der Hand! Wie konnte Arnold ins Haus gelangen, um das Mädchen die Treppe hinunterzustürzen?«
    »Er hat sie vergewaltigt, doch ich glaube nicht, daß er sie umgebracht hat«, sagte Burke eigentlich mehr zu sich selbst. Daraufhin fluchte er ausgiebig, was ihm Ollie Trunks Respekt eintrug.
    »Es ist natürlich möglich, daß es auch ein Unfall gewe sen ist, Mylord.«
    »Nein, das glaube ich auch nicht. Ausgezeichnete Ar beit, Ollie Trunk. Ich werde über alles nachdenken, und Sie schauen sich inzwischen weiter um! Joshua und Geordie sollen Ihnen dabei zur Hand gehen. Und bringen Sie mir Arnold. Mit dem werde ich jetzt ein Wörtchen reden!«
    Burke war innerlich wütend, doch äußerlich sehr gefaßt, denn sein Entschluß stand bereits fest. Als Alec Carrick das Arbeitszimmer betrat, empfing Burke ihn freundlich und klärte ihn über die Vorgänge auf.
    Alec war einigermaßen erstaunt. »Du lieber Himmel! Ich hatte das englische Landleben immer für langweilig gehalten. Das ist ja einfach unglaublich! Natürlich werde ich Ihnen helfen, wenn ich das kann. Ein Mann, der so etwas tut, verdient eine harte Bestrafung!«
    Als Arnold schließlich von Ollie und Joshua hereingebracht wurde, hatte sich auch Knight zu den beiden Männern gesellt.
    »Es ist alles nicht wahr!« schrie Arnold, nachdem man ihn auf einen Stuhl bugsiert hatte. »Dieser Kerl hier hat sich das alles ausgedacht! Kein einziges Wort ist wahr!«
    »Stimmt das?«
    »Dies ist sein Mantel, Mylord«, sagte Ollie. »Und hier ist das Stück Stoff, das man bei dem Mädchen gefunden hat.«
    »Ich fürchte, es paßt einwandfrei, Arnold«, bemerkte Burke.
    »Aber es war keine Vergewaltigung!« schrie Arnold. »Bestimmt nicht! Die kleine Mellie und ich haben uns schon öfter miteinander amüsiert. Meistens im Gartenpavillon. Sie war verrückt nach mir!«
    »Weshalb haben Sie dann eine Maske getragen, Ar nold?«
    »Weil sie verrückt nach mir war, das habe ich doch gera de gesagt. Ich wollte nicht, daß sie überall herumerzählt, daß ich es war.«
    »Arnold, Mellie war gerade erst fünfzehn Jahre alt!«
    »Tatsächlich? Wir haben das aber schon länger als ein Jahr gemacht. Eine heiße kleine Hexe, die Mellie.«
    »Sie haben sie vergewaltigt, gegen ihren Willen gezwungen! Das Mädchen stand unter meinem Schutz. Ich bin für alles verantwortlich und kann derartige Dinge nicht dulden! Soll ich Ihnen sagen, was Ihnen blüht?«
    »Ich habe doch nichts getan! Sie war doch eine kleine Nutte, nichts weiter.«
    Als Arnold begriff, daß der Earl of Ravensworth es ernst meinte, riß er sich plötzlich von Joshua los, boxte Ollie in den Magen und stolperte in die Halle, wo er genau vor Arielles Füßen landete.
    »Arnold! Was ist denn los? Was machen Sie hier im Haus?«
    Im selben Augenblick stürmten die Männer aus dem Arbeitszimmer, und kurze Zeit später war Arnold überwältigt. »Bringen Sie ihn zurück und bewachen Sie ihn!« befahl Burke und wartete, bis alle verschwunden waren. Dann wandte er sich an Arielle: »Arnold hat Mellie vergewaltigt. Ollie Trunk hat es herausgefunden.«
    »O nein! Hat er sie auch umgebracht?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Das wird sich zeigen.«
    »Was wirst du

Weitere Kostenlose Bücher