Liebe ohne Schuld
öffneten ihre Finger die lange Reihe der Knöpfe.
»Wenn du nackt bist, kniest du dich hin! Und dann befriedigst du mich mit dem Mund, wie du es damals im Stall getan hast! Ich erinnere mich, daß du deine Sache sehr gut gemacht hast.«
Arielle verschränkte ihre Arme über ihren Brüsten und starrte in seine ausdruckslosen, kalten Augen. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Weshalb tust du das?« flüsterte sie.
»Dein Gejammer beeindruckt mich in keiner Weise, Arielle! Tust du jetzt, was ich verlange, oder muß ich erst die Peitsche holen?« Er durchquerte den Raum, zog eine Schublade des Schranks auf und holte eine Reitpeitsche heraus.
Dumpf starrte Arielle auf die Peitsche. »Nein!« stieß sie hervor. »Nein!«
»Nein was?« Dabei ließ er die Peitsche sachte auf die Handfläche klatschen.
»Du wirst mich nicht schlagen.«
»Wirklich nicht? Ich denke, alle Männer sind gleich. Es gefällt uns doch, wehrlose Mädchen zu schlagen und unsere Frauen zu erniedrigen und zu quälen, oder etwa nicht?«
»Nein, nein, du bist doch nicht so!«
Er starrte sie an, während er einige Schritte auf sie zuging und sich dabei rhythmisch mit der Peitsche auf die Handfläche klopfte.
Arielle wich keinen Zentimeter zurück und fixierte unverwandt Burkes Gesicht. »Nein, so bist du wirklich nicht«, wiederholte sie mit kräftiger Stimme.
»Glaubst du das wirklich?«
»Ja, du bist kein solcher Mann, Burke.«
»Ziehe deine Kleider aus, Arielle!«
»Nein. Ich lasse mich nicht so erniedrigen.«
»Soll das heißen, daß du mir widersprichst? Daß du mir nicht gehorchst?«
»Genau das tue ich!«
Er umfaßte ihr Kinn und hob ihr Gesicht in die Höhe. »Ich kann dich blutig schlagen und machen, was immer ich möchte.«
»Ja, das kannst du.« Dann atmete sie tief ein. »Aber das wirst du nicht tun, denn du liebst mich.«
»Glaubst du das wirklich? Ich bin doch ein Mann, einer dieser verabscheuungswürdigen, grausamen und sadistischen Unholde.«
Sie sah ihm gerade ins Gesicht. »Nein, das bist du nicht.«
»Also glaubst du mir endlich und vertraust mir?«
Ihre Augen verdunkelten sich, und ihre Stimme zitterte ein wenig, als sie feststellte: »Du hast das mit Absicht gemacht.«
»Wovon sprichst du?«
»Seit unserer Hochzeit hast du alles mit Absicht gemacht.«
»Wie bitte? Kannst du dich nicht ein bißchen deutlicher ausdrücken?«
»Du hast mich immer wieder unter Druck gesetzt, bis ich …«
»… bis du dich gewehrt hast?«
»Ja.«
»Und was ist geschehen, als du es endlich getan hast?«
»Nichts, weil du mir nicht wehtun willst. Du hattest niemals die Absicht, ganz gleich was du mir angedroht hast.«
»Das kannst du in aller Ruhe glauben«, meinte er lächelnd.
Hastig packte sie die Peitsche und warf sie quer durch das Zimmer. »Dieses verdammte Ding!«
Burke lachte aus vollem Hals. Dann packte er Arielle und hob sie hoch, bis sie sich ängstlich an seine Oberarme klammerte und erschreckt auf ihn hinunterstarrte. »Jetzt muß ich dich also nur ein wenig herausfüttern, dann …«
»Dann was?«
»Dann habe ich die perfekte Ehefrau.« Er ließ sie wieder herunter und drückte sie fest an sich.
Arielle umschlang ihn und legte das Kinn gegen seine Schulter. »Du hast mir soviel Angst eingejagt.«
Seine Arme umschlossen sie nur fester. »Wirst du mir vergeben?«
»Ich weiß nicht. Ich glaube …«
»Befürchtest du, daß ich dir in der fernen Zukunft vielleicht doch etwas antun könnte? Nein, mein Schatz, diese Ängste sind grundlos. Ich möchte dich glücklich machen.«
Als sie seufzte, hätte er gern gewußt, was sie dachte.
»Laß uns zu Bett gehen, ja? Du mußt dich nicht vor mir ausziehen, wenn du nicht willst, und du mußt mich auch nicht küssen, wenn du nicht möchtest. Wenn dieser dumme Wandschirm repariert ist, kannst du dich jeden Tag dahinter verkriechen.«
Sanft küßte er sie auf die geschlossenen Lippen und löste sich dann von ihr. Während er sich auszog und sorgfältig seine Kleider faltete, pfiff er ein Liedchen vor sich hin und beachtete Arielle überhaupt nicht.
Sie beobachtete ihn lächelnd und zog sich schließlich ebenfalls aus. Als sie die letzten Bänder an ihrem Nachthemd verknotete, bemerkte sie, daß Burke ihr zusah. Er stand völlig nackt vor ihr, und sie hatte große Mühe, ihre Augen von seinem herrlichen, schlanken Körper abzuwenden.
»Ich gehe jetzt ins Bett«, verkündete er, und als sie neben ihm unter der Decke lag, fügte er noch hinzu: »Wenn du möchtest,
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