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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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tun?«
    Burke lächelte. »Mein liebes Mädchen, Arnold wird für die nächsten fünf Jahre ein stolzer Seemann in der Marine werden.«
    »Das hört sich aber nicht sehr schrecklich an.«
    »Aber es ist die Hölle, wenn nicht sogar schlimmer! Glaube mir, diese Strafe ist härter als ein Aufenthalt im Gefängnis!«
    Als Arielle Augenblicke später Arnolds Aufschrei hörte, wußte sie, daß Burke es ihm gesagt hatte. Nun, mit Sicherheit geschah ihm recht, doch sie war nur teilweise erleichtert, denn Mellies Mörder war noch nicht gefunden.
    Diese Frage klärte sich am späten Nachmittag, als Ollie Trunk sich bei Burke melden ließ, der gerade mit Arielle in deren Lieblingszimmer Umbaupläne wälzte.
    »Es ist eindeutig ausgestanden, Mylord«, verkündete Ollie.
    »Was genau meinen Sie damit?«
    Ollie Trunk blickte ein wenig unsicher zu Arielle hinüber, doch Burke versicherte: »Vor meiner Frau können Sie frei und offen sprechen.«
    »Ich habe den Schlüssel zur Seitentür gefunden, Mylord. Ein wenig rostig und alt, aber er paßt.«
    Burke fühlte grenzenlose Erleichterung. »Und wo haben Sie ihn gefunden?«
    »Im Stall, im Sattelraum. Arnold behauptet natürlich, daß er nichts von dem Schlüssel gewußt hätte, aber etwas anderes kann man ja auch kaum erwarten!«
    »Ich verstehe.«
    »Dann ist ja alles erledigt«, bemerkte Arielle und streck te Ollie die Hand entgegen. »Ich danke Ihnen sehr. Sie sind ein ausgezeichneter Detektiv, Sir.«
    Zu Burkes Entzücken errötete Ollie wegen des Kompliments. »Nun, ja – es gibt allerdings noch ein Problem. Soll ich Arnold trotzdem zu Kapitän Mortimer bringen, oder wollen Sie ihn auch für das zweite Verbrechen zur Verantwortung ziehen?«
    Burke dachte einige Augenblicke lang nach. »Ich meine, daß wir keinen schlüssigen Beweis dafür besitzen, daß Arnold tatsächlich Mellies Mörder ist. Der Schlüssel wurde ja nicht bei seinen Sachen gefunden, sondern lag im Stall, wo ihn jeder benutzen konnte. Solange wir keinen eindeutigen Beweis haben, ist Arnold bei der Navy gut aufgehoben!«
    Mit diesen Worten reichte er Ollie Trunk einen Brief für Kapitän Mortimer, der zu den rauhesten Gesellen unter den englischen Kapitänen gehörte. Dann schüttelte er Ollies Hand. »Ich bedanke mich ebenfalls.«
    Als sie wieder allein waren, lächelte Arielle ihren Mann schüchtern an. »Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie sehr ich dich bewundere?«
    »Nein«, antwortete er, »heute noch nicht.«
    »Dann hole ich das hiermit nach.« Sie lachte. »Es ist Zeit für den Tee. Unsere Gäste werden bestimmt neugierig sein.«
    Beim Tee und während des Abendessens war Arnolds Schicksal allgemeines Gesprächsthema.
    »Ich finde, daß ihm recht geschieht«, bemerkte Alec Carrick.
    »Das arme Mädchen«, sagte Nesta bedauernd.
    »Ich weiß nicht recht«, entgegnete Lannie. »Sie soll kei nen einwandfreien Charakter gehabt haben, wie ich gehört habe. Auch ihre Mutter soll schon so gewesen sein und hat keinen Mann halten können.«
    »Das ist doch nicht das Entscheidende«, warf Arielle ein. »Ich kenne auch Männer mit zweifelhaftem Charakter, aber deswegen werden sie trotzdem nicht vergewaltigt und ermordet!«
    Einige Sekunden lang schwiegen alle, bis Burke schließlich Arielles Partei ergriff. »Meiner Meinung nach hat sie vollkommen recht. Wir Männer sind stärker, und ich habe tatsächlich noch nie gehört, daß man einen Mann vergewaltigt hätte! Dieses Thema betrifft uns einfach nicht.«
    »Meiner Meinung nach gibt es noch eine weitere Unge rechtigkeit«, bemerkte Knight. »Seit dem Mittelalter gilt eigentlich der Grundsatz, daß nur reine Frauen auch gute Frauen sind. Hat eine Frau Liebhaber, so ist sie automatisch schlecht. Hat ein Mann dagegen viele Geliebte, so wirkt er dadurch auf Männer und auch auf Frauen gleichermaßen attraktiv.«
    »Ein Weiberheld zu sein, würde mir keinen Spaß ma chen«, bemerkte Percy. »Ich gehöre zu denen, die gern treu sind. Ach, ich glaube, ich bin ein ziemlich zahmes Individuum.«
    »In der Beziehung geht es mir ähnlich«, stimmte Burke zu. »Wie Percy schätze ich Heim und Herd und eine liebende Frau über alles.«
    »Ich fürchte, Alec ist genau das Gegenteil«, sagte Nesta. »Er liebt aufregende Reisen und den ständigen Wechsel.«
    »Das hört sich ja an, als ob ich mich nicht zum Ehe mann eignen würde, meine Liebe«, widersprach Alec. »Hoffentlich ist es nicht ganz so schlimm, oder habe ich dir während der vergangenen fünf Jahre Grund zur

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