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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ein recht abgelegener Ort ist, und daß es recht mühsam ist, extra hierher zu kommen, um es zu stehlen.«
    »Viele Gelehrte reisen bis nach Spanien oder Italien, nur um an bestimmte Bücher zu kommen. So ist auch mein Vater gestorben, weil er es auf die Schätze abgesehen hatte, die in den berühmten arabischen Abhandlungen verborgen sind.«
    »So hatte ich die Sache noch nicht gesehen, aber Ihr habt recht. Sir Humphrey hat auf seiner Suche nach Büchern sein
    Leben riskiert. Vielleicht gibt es ja noch jemanden, der bereit ist, ein solches Risiko einzugehen.«
    »Es ist in Augenblicken wie diesem», sagte Nicholas of Seabern voller Bedauern, »daß ich das ganze Ausmaß dessen verstehe, was ich verloren habe, als es mir nicht gelungen ist, die Hand der Lady of Desire zu erobern. Ich hoffe, Ihr wißt Euer Glück zu schätzen, Höllenhund von Wyckmere.«
    Gareth folgte seinem Blick in Richtung des gelb-weiß gestreiften Zeltes, vor dem Clare stand und mit einem Händler feilschte. Die wenigen Worte, die zu ihm herüberdrangen, verrieten ihm, daß seine Frau eine harte Verhandlungspartnerin war. Sie schien größtes Vergnügen daran zu finden.
    »Ja«, sagte Gareth. Bei ihrem Anblick wallte Freude in ihm auf. Sie war so lebendig und warm wie dieser Frühlingstag. Ihre Augen blitzten vor Aufregung und ihre Hände fuhren durch die Luft, um ihre Worte zu unterstreichen. Ein paar kleine Strähnchen hatten sich aus dem gelben Haarnetz befreit und hingen ihr wirr ins Gesicht. »Ich bin niemand, der sein Glück als gegeben hinnimmt.«
    »Allein dieser Verkauf wird Euch ein hübsches Sümmchen einbringen.« Nicholas nahm einen großen Schluck seines Glühweines. »Und es liegen noch zwei Markttage vor Euch. Bald werdet Ihr reicher sein als dieser fette Kerl.«
    Gareth wußte, daß der Händler, von dem die Rede war, extra aus London gekommen war, um die Parfüms von Desire zu kaufen.
    Er war ein kleiner, untersetzter Mann mittleren Alters. Seine scharfen Augen blitzten vor Vergnügen darüber, daß er es mit einer ebenbürtigen Geschäftspartnerin zu tun hatte. Seine Kappe und sein Umhang waren mit Pelz und Samt besetzt, und er trug kostbare Ringe an den kurzen Fingern.
    Vor dem grün-weißen Zelt nebenan stand Joanna. Sie verhandelte hart mit zwei anderen Händlern, denen sie herrlich bestickte Täschchen und Duftkissen verkaufte. Sie schien sich ebenso zu amüsieren wie Clare.
    Ulrich und einer von Gareths Waffenträgern lungerten tatenlos zwischen den beiden Zelten herum. Sie stärkten sich mit heißen Pasteten, während sie die Tische überwachten, auf denen sich die Waren von Desire häuften. Taschendiebe und andere Spitzbuben gehörten ebenso zu einem belebten Markt wie die Budenbesitzer, Händler, Jongleure und Akrobaten.
    Gareth hatte seine Hand auf den Griff des Tors zur Hölle gelegt und ließ den Blick über die Ansammlung bunter Zelte und Stände schweifen, die unterhalb der Burg von Seabern errichtet worden waren.
    Der Markt hatte nicht nur die Bewohner von Seabern und Desire angelockt, sondern eine ganze Reihe von Leuten aus der näheren und weiteren Umgebung. Banner wehten im Wind. Musikanten spazierten mit Lauten und Trommeln durch die Menge. An jeder Ecke wurden irgendwelche Leckerbissen, Glühwein und Bier feilgeboten. Es war eine belebte, muntere Szene, und wie Gareth wußte, war sie für alle Beteiligten äußerst lukrativ.
    »Ihr werdet es verschmerzen«, sagte er zu Nicholas. »Seabern profitiert auch so genug von diesem Markt. Die Leute verdienen sich eine goldene Nase und geben das Geld dann gleich hier wieder aus.«
    »Ja.« Nicholas grinste. »Ich sollte es von der guten Seite sehen. Man könnte sagen, daß ich von den Talenten Eurer Lady profitiere, ohne mit ihrer spitzen Zunge und ihrem Vorwitz zurechtkommen zu müssen «
    »Es freut mich, daß Ihr mir mein Glück nicht verübelt.«
    »Bestimmt nicht.« Nicholas setzte erneut seinen Weinkrug an die Lippen und sah sein Gegenüber nachdenklich an. »Und mich freut es, daß Ihr nicht das Bedürfnis verspürt, mich in das Tor zur Hölle blicken zu lassen.«
    »Ich bin inzwischen der Überzeugung, daß es nicht nötig ist, Euch umzubringen, Nicholas.«
    »Das habe ich Euch ja bereits zu Anfang gesagt. << Nicholas schlug ihm auf den Rücken. »Also war die Lady doch eine Jungfrau, was? Ich gebe zu, daß mir mal der Gedanke kam, ob Raymond de Coleville sie vielleicht gehabt hatte, aber es überrascht mich nicht, daß es auch ihm nicht gelungen ist, sie zu

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