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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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das strahlende Leuchten in seinen Augen sah. Die Glut in der kristallenen Tiefe seines Blickes wärmte sie mehr, als alles andere es an diesem Tag gekonnt hätte.
    »Ah, meine süße Clare.« Gareth legte sich schwer auf sie und preßte sie in die Kissen. »Ihr seid nicht die einzige, die heute einen gehörigen Schrecken bekommen hat. Tut mir so etwas ja nie wieder an.«
    »Nein, Mylord.« Clare zog seinen Kopf zu sich herab und küßte ihn mit einem verzweifelten Hunger.
    Seine Reaktion überwältigte sie, wie sie es immer tat.
    Stunden später reckte sich Clare genießerisch neben Gareth. Keiner von ihnen hatte sich bisher die Mühe gemacht, die Bettvorhänge zuzuziehen.
    Die Glut des Feuers warf ein warmes Licht auf die zerwühlten Laken.
    Cläre schmiegte sich enger an den warmen Körper ihres Mannes und atmete den Geruch seines entspannten, gesättigten Körpers ein.
    Gerade als sie erneut die Augen schloß, schoß ihr ein Gedanke durch den Kopf.
    »Gareth?«
    »Hmm?« Seine Stimme war nicht viel mehr als ein dumpfes Schnurren in der Dunkelheit.
    »Das hätte ich beinahe vergessen. Eadgar will wissen, wie lange wir die Gefangenen verköstigen müssen. Er sagt, er braucht zusätzliche Vorräte, wenn sie für längere Zeit in unserem Keller sitzen.«
    »Er braucht sich nur noch ein, zwei Tage darum zu kümmern. Sie werden bald verschwunden sein.«
    »Gut. Er wird sich freuen, das zu hören.« Clare unterdrückte ein leises Gähnen und kuschelte sich an ihn. »Wißt Ihr, das ist ein echtes Problem für ihn. Wir sind es nicht gewohnt, Gefangene zu haben.«
    »M-hm.« Gareth klang, als sei er bereits halb eingeschlafen.
    Cläre starrte gedankenverloren in die glühenden Kohlen. »Wo gehen solche Männer hin, wenn ihr Herr tot ist?«
    »Mm?«
    »Ich frage mich, was aus diesen vier Rittern wird, die Sir Lucretius gedient haben. Und aus den drei Bogenschützen, die Ihr gefangengenommen habt. Arme Kerle. Es muß hart sein, weder ein Heim noch einen guten Herrn zu haben.«
    »Sie werden mit der Suche nach einem neuen Zuhause keine Probleme haben, Clare.«
    Sie wandte den Kopf. »Warum nicht?« «Weil ich sie alle aufhängen lassen werde, darum nicht.«
    >> Was!« Clare schoß wie von der Tarantel gestochen hoch. »Das könnt Ihr nicht machen, Gareth.«
    Er öffnete ein Auge und sah sie an, als sei sie verrückt geworden. »So verfährt man normalerweise mit Männern dieser Art.«
    »Unmöglich. Vollkommen unmöglich. Ihr werdet hier auf Desire keine sieben Männer hängen, Mylord. Beim Ring der heiligen Hermione, das kommt nicht in Frage.« Clare sah im Geiste bereits vier Leichen vor sich, die an einem Galgen baumelten. »Ich verbiete es.«
    Gareth öffnete auch das andere Auge und sah sie ausdruckslos an. »Ihr verbietet es?«
    »Allerdings, das tue ich. Hier auf Desire ist noch nie jemand aufgehängt worden. Mein Vater fand es niemals notwendig. Und ich habe nicht die Absicht, diese Gepflogenheit zu ändern.«
    »Cläre«, sagte Gareth gefährlich leise. »Diese Männer sind herrenlos. Diebe. Abtrünnige Ritter. Wahrscheinlich Mörder und Schlimmeres.«
    »Hier haben sie niemanden getötet.«
    »Das ist reiner Zufall.«
    »Sie wurden von einem bösen Mann angeführt, der jetzt tot ist.«
    »Ja, und wenn ich sie freilasse, werden sie schnell einen anderen schlechten Herrn finden, dem sie dienen können. Sie sind nun einmal so.«
    Cläre starrte ihn an. Der unnachgiebige Ausdruck in seinem Gesicht erschütterte sie. »Mylord, ich ertrage den Gedanken an so viele Tote auf dieser Insel nicht. Das könnt Ihr nicht tun.«
    Gareth zögerte. »Ich nehme an, ich könnte sie nach Seabern schicken. Sir Nicholas macht es wahrscheinlich nicht allzuviel aus, sich um die Sache zu kümmern.«
    Cläre trommelte mit den Fäusten auf die Bettdecke. »Darum geht es nicht. Es geht darum, daß ich nicht will, daß sie überhaupt gehängt werden.«
    Gareth rang sichtlich um Geduld. »Wir sind übereingekommen, daß wir jeder unseren Aufgabenbereich haben als Herr und Herrin dieser Burg.«
    »Ja, aber -«
    »Ihr müßt mir schon gestatten, meine Pflicht zu erfüllen, Madam.«
    »Aber Ihr müßt sie sicher nicht aufhängen. Es gibt auch andere Möglichkeiten.«
    »Was für Möglichkeiten?«
    »Ihr könnt sie verbannen«, schlug sie eilig vor. »Laßt sie schwören, daß sie die Gegend verlassen. Sie würden es niemals wagen, noch einmal hierher zurückzukommen.«
    »Cläre -«
    »Sie fürchten Euch, Sir. Sie glauben, daß Ihr mächtiger seid

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