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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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der Häuser klar, daß es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis sie das Kommando übernommen hätte.«
    Gareth zuckte mit den Schultern. Er sah seine Mutter nur selten, aber sie schrieben sich regelmäßig, und er wußte, daß Thurston recht hatte. Seine Mutter war eine aufsehenerregende und schwierige Persönlichkeit. In der Tat ebenso aufsehenerregend und schwierig wie sein Vater.
    Gareth wandte sich wieder dem eigentlichen Thema ihrer Unterhaltung zu. »Hat Lady Clare irgendeinen besonderen Makel?«
    »So weit ich weiß, nicht. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit sie ein Kind war, aber soweit ich mich erinnere, war sie ein durchaus hübsches Mädchen. Ich hatte zwar nicht den Eindruck, daß sie einmal eine ausgesprochene Schönheit werden würde, aber sie war weder auffallend häßlich noch in irgendeiner Weise deformiert.« Thurston zog eine Braue hoch. »Ist ihr Aussehen denn von besonderer Bedeutung?«
    »Nein.« Gareth blickte in die Flammen des Kamins. »Das einzige, was mich interessiert, sind ihre Ländereien.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Ich versuche lediglich zu verstehen, weshalb sie noch nicht verheiratet ist.«
    Thurston winkte ab. Die herrlichen, karmesinroten und goldenen Stickereien auf dem Ärmel seiner Tunika schimmerten im Schein des Feuers. »Wie gesagt, manche Frauen legen keinen besonderen Wert darauf, mit einem Mann das Ehebett zu teilen, aus welchen Gründen auch immer. Anscheinend ist Lady Clare so eine Frau. Sie hat sich nur bereiterklärt zu heiraten, weil sie weiß, daß ihr keine andere Wahl bleibt.«
    »Wegen ihres Gutes?«
    »Ja. Die Isle of Desire ist wie eine goldene Gans, die Gefahr läuft, gerupft zu werden. Die Insel braucht Schutz. Lady Clare schreibt, daß sie bereits Probleme mit ihrem Nachbarn, Nicholas of Seabern, sowie mit einer Bande von Banditen hatte, die ihre Lieferungen nach London gefährden.«
    »Demnach braucht sie einen Ehemann, der ihr Gut beschützen kann, und Ihr, Sir, wollt sichergehen, daß Desire weiterhin profitabel bleibt.«
    »Ja. Die Insel selbst ist nicht besonders groß. Die Bewohner treiben ein wenig Wollhandel und die Ernte wird regelmäßig eingefahren. Aber das ist nicht der Grund für den Reichtum der Insel.« Thurston nahm eine kleine, reich bestickte Tasche von dem Tisch neben seinem Stuhl. »Das hier ist die bedeutendste Einkommensquelle von Desire.« Er warf seinem Sohn das Täschchen zu.
    Gareth fing es auf. Der Duft von Blumen und Kräutern wehte ihm entgegen. Er hob den Beutel an die Nase und atmete den üppigen, reichen, betörenden Duft tief ein. Das berauschende Aroma weckte tief in seinem Inneren ein eigenartiges sinnliches Verlangen. Er roch erneut daran. »Parfüm?«
    »Ja. Auf der Insel wachsen zahllose Blumen und Kräuter. Und daraus machen die Leute Parfüms und Cremes aller Art.«
    Gareth blickte den hübschen kleinen Beutel an. »Also werde ich Gärtner?«
    Thurston lächelte. »Das wäre doch mal eine nette Abwechslung für den Höllenhund von Wyckmere.«
    »In der Tat. Ich habe keine besondere Ahnung vom Gartenbau, aber ich nehme an, daß ich alles Erforderliche lernen kann.«
    »Egal worum es ging, du hast schon immer eine schnelle Auffassungsgabe besessen.«
    Gareth ignorierte diese Bemerkung. »Die Lady of Desire ist also bereit zu heiraten, wenn der Mann in der Lage ist, ihren großen Blumengarten zu beschützen. Und ich will eigenes Land. Wir sollten demnach in der Lage sein, ins Geschäft zu kommen.«
    »Vielleicht.«
    Gareth kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Besteht daran irgendein Zweifel?«
    Das Lächeln, das Thurstons Mund umspielt hatte, wurde zu einem ausgewachsenen Grinsen. »Ich fürchte, es gibt noch einen Bewerber für die Position des Ehemannes.«
    »Wen?«
    »Nicholas of Seabern, Clares nächster Nachbar, ist ebenfalls einer meiner Lehnsmänner. Er hat schon seit geraumer Zeit ein Auge auf Desire geworfen. In der Tat ist er der Hauptgrund für meine Vermutung, daß die Lady keine Jungfrau mehr ist.«
    »Er hat sie verführt?«
    »Soweit ich weiß, hat Nicholas sie letzten Monat gekidnappt und vier Tage auf Seabern festgehalten.«-
    »Und dann hat er versucht, sie zu zwingen, ihn als Ehemann zu akzeptieren?«
    »Ja. Aber die Lady hat sich geweigert.«
    Gareth zog eine Braue hoch. Die Geschichte überraschte ihn nicht. Die Entführung unverheirateter Erbinnen war nichts Besonderes. Aber es überraschte ihn, daß die Lady nicht sofort nach dem Zwischenfall geheiratet hatte. Nur wenige Frauen

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