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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sich über die Halle, als alle Anwesenden zum Kopf der Tafel blickten.
    Cläre wußte, daß alle gespannt darauf warteten, was als nächstes geschehen würde. Es war an der Zeit, daß sie ihren Teil des Abkommens mit Gareth erfüllte. Sie mußte sich mit der Haltung einer willigen, ergebenen Braut ins Ehegemach zurückziehen.
    Gareth hob seinen Silberbecher und blickte auf Clare hinab. Seine Augen leuchteten. Clare schluckte und lächelte zaghaft. Erst Freunde. Dann Geliebte.
    Sie konnte dem Höllenhund von Wyckmere vertrauen. Er würde seinen Teil der Abmachung einhalten.
    »Ich trinke auf meine schöne und liebliche Braut«, sagte Gareth in das angespannte Schweigen hinein, und dann nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Becher.
    Beifall brandete auf. Die ausgelassene Menge klopfte mit den Bierkrügen auf die Tische.
    Gareth stellte seinen Becher ab und zog das Tor zur Hölle aus der Scheide. Der Stahl blitzte im Schein des Feuers auf, als er die Klinge genau wie am Tag seiner Ankunft in die Höhe hielt. Unter den Gästen erhob sich aufgeregtes Gemurmel.
    »Ich bin ein glücklicher Mann, da ich eine edle Dame geheiratet habe.« Gareths Stimme drang bis in den letzten Winkel des großen Raums.
    Zustimmende Rufe ertönten aus dem Publikum. Clare lächelte verhalten. Der Höllenhund von Wyckmere hatte wirklich ein Talent für große Gesten.
    »Hört mich, ihr guten Leute von Desire«, sagte Gareth. »Hört mir gut zu, denn ich möchte, daß alle, die heute abend anwesend sind, bezeugen, daß ich dieses Schwert, das niemals entehrt wurde, noch einmal in die Hände meiner Lady lege. Dies tue ich als Zeichen meiner Hochachtung. Sie ist jetzt meine Frau. Sie hält meine Ehre ebenso in ihren Händen wie mein Schwert.«
    »Jawohl. Genau.«
    Wieder brach die Menge in begeisterten Jubel aus, der zwischen den Steinwänden hallte. Wieder wurde mit Krügen und mit Messern auf die Tische geklopft.
    Gareth richtete die Waffe auf sich und bot Clare den Griff. »Ihr alle sollt wissen, daß ich mit meiner Frau sehr zufrieden bin.«
    Der tosende Beifall machte es Clare unmöglich, etwas zu erwidern. Sie wußte allerdings nicht, ob sie überhaupt in der Lage gewesen wäre, auch nur einen einzigen Ton hervorzubringen.
    Aus irgendeinem Grund stiegen ihr Tränen der Rührung in die Augen, obgleich sie genau wußte, daß diese Geste der Ehrerbietung sorgsam für die Menge inszeniert worden war.
    Sie nahm den Kristallknauf des gewaltigen Schwertes und erhob sich.
    Erneut verfielen die Anwesenden in erwartungsvolles Schweigen. Clare holte tief Luft und bereitete sich darauf vor, ihrem Mann ebenso förmlich den gebührenden Respekt zu zollen.
    Sie nickte William zu, der sofort den Gang zwischen zwei Tischen herabgelaufen kam. Er trug einen großen Strauß getrockneter Blumen und Kräuter.
    >>Mylord«, sagte Clare. »Im Gegenzug für die Ehre und die Stärke, die Ihr uns heute dargebracht habt, übergebe ich Euch die Quelle des Wohlstandes unserer kleinen Insel zu treuen Händen.«
    William sank auf ein Knie und reichte Clare den duftenden Strauß aus getrocknetem Lavendel, Rosmarin, Rosen und Beifuß. Sie nahm ihn aus seiner Hand und gab ihn an Gareth weiter.
    Gareth blickte auf den mit Bändern verzierten Bund der Blumen und Kräuter, die das Symbol der Parfüminsel waren. Als er wieder aufsah, war Clare von der Intensität seines Blickes verblüfft.
    »Ich werde diese Insel, ihre Bewohner und ihre Herrin besser beschützen als mein eigenes Leben«, sagte er, so daß es alle hören konnten.
    Cläre sah das Versprechen in seinem Blick, und sie wußte, daß er es ehrlich meinte. Ihre persönliche Beziehung war zwar noch lange nicht geklärt, aber sie konnte sich sicher sein, daß ihre Insel bei ihm in guten Händen war.
    Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Ich habe eine gute Wahl getroffen.«
    »Ich hoffe, daß Ihr dies glaubt.«
    Cläre konnte kaum atmen. Einen Augenblick hatte sie das
    Gefühl, als sei sie mit Gareth ganz allein in der Halle. Sie spürte die unzerreißbaren, unsichtbaren Bande, durch die sie jetzt miteinander verbunden waren.
    Erst Freunde, ermahnte sie sich. Es war noch zu früh, als daß sie und Gareth bereits Geliebte werden konnten.
    Viel zu früh.
    Sie kannten sich ja kaum.
    Joanna erhob sich von ihrem Platz und eilte hinüber zu Clare. Die Bewegung erlöste Clare von dem Zauber, der sie gefangen hielt. Es war Zeit, das Fest zu verlassen.
    Da sie wußte, daß die Leute jede ihrer Bewegungen neugierig und

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