Liebe ohne Skrupel
zu seiner Frau zu machen.
Gareth spürte, wie Clare erneut erschauderte und sich enger
an ihn preßte. Beinahe hätte er angefangen, laut zu lachen, doch er unterdrückte dieses Bedürfnis. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich seiner Freude hinzugeben. Aber er genoß diesen Augenblick. Es war offensichtlich, daß Clares Gerede darüber, daß sie erst Freunde werden sollten, nichts als dummes Geschwätz gewesen war.
Sie war ebenso versessen darauf, die Freuden des Ehebetts kennenzulernen, wie er.
Gareth war erleichtert. Er hatte zwar noch eine Schlacht zu schlagen, aber er war es gewohnt, um das, was er wollte, zu kämpfen. Und daß er Clare wollte, stand außer Zweifel.
Er erkannte, daß Clares Abneigung gegen Nicholas of Seabern echt war. Er war sich immer noch nicht sicher, was er in Bezug auf ihre Erfahrung in der Liebe glauben sollte, aber Clares süßer, begieriger Mund sagte ihm, daß das, was auch immer zwischen ihr und Nicholas geschehen war, zumindest keine Abneigung gegen körperliche Nähe in ihr geweckt hatte.
Vielleicht war es Raymond de Coleville gewesen, der ihr gezeigt hatte, wieviel Vergnügen ein Mann und eine Frau ' aneinander haben konnten.
Welcher Mann auch immer dafür verantwortlich war, Gareth war ihm nicht besonders dankbar.
»Mylord.« Clares Stimme war ein atemloser Seufzer an i Gareths Lippen. Sie fühlte sich warm und weich an, wie sie an seiner Brust lehnte und langsam ihre Arme um seinen Nacken schob. »Zweifellos ist es nicht richtig, daß wir uns schon jetzt auf diese Weise küssen, aber ich kann einfach nicht aufhören.«
Ihr Geständnis brachte Gareths Blut noch mehr in Wallung. Das Klopfen seines Herzens erinnerte ihn an das Donnern der Hufe seines Schlachtrosses. Sein ganzer Körper reagierte heftig auf Clares sanfte Unterwerfung.
Die Lady war bereit und willig, ganz und gar nicht das aufgeregte, unschuldige Mädchen, das langsam und vorsichtig an körperliche Leidenschaft gewöhnt werden mußte.
»Ich versichere Euch, daß ich nicht die Absicht habe, jetzt aufzuhören. << Gareth strich mit den Daumen über die Winkel ihres Mundes. Ihre Lippen öffneten sich zitternd. Ihre Wangen, rot und glühend, fühlten sich warm an. Ihre Augen waren unergründliche Smaragde, hinter denen das Geheimnis weiblicher Leidenschaft verborgen lag.
Wenn Nicholas Clare nicht in die Kunst der Liebe eingeführt hatte, dachte Gareth, dann hatte das zweifellos Raymond de Coleville getan, ihr vielgerühmtes Vorbild des edlen Ritters. Zur Hölle mit ihm.
Welcher der beiden war es gewesen?
Oder hatte sie bereits zwei Liebhaber gehabt?
In diesem Augenblick hätte Gareth jedem seiner unbekannten Rivalen mit Vergnügen einen Blick durch das Tor der Hölle gewährt.
Da er Nicholas kannte, schloß Gareth, daß es der geheimnisvolle Raymond de Coleville war, der ihm Sorgen machte.
Eine weitere Herausforderung für den Höllenhund von Wyckmere, sagte er sich. Und er hatte sich bisher noch jeder Herausforderung gestellt.
Er vertiefte den Kuß, da er wußte, daß er nicht das Recht hatte, sich über die Tatsache zu ärgern, daß Clare bereits in den Armen eines anderen Mannes gelegen hatte. Schließlich ging auch er nicht jungfräulich in die Ehe. Noch dazu war er ein Bastard: keine besonders gute Partie für eine Lady in ihrer Position.
Cläre war eine gesunde junge Frau von dreiundzwanzig, die den Großteil ihres Lebens allein gewesen war und die Last der Verantwortung für das Anwesen getragen hatte.
Außerdem war sie eine sehr neugierige und offenbar intelligente Person, die niemals die Absicht gehabt hatte zu heiraten. Eine solche Frau wäre sicher nicht abgeneigt, die verbotene Frucht der Leidenschaft zu kosten, wenn sich ihr die Gelegenheit in Gestalt eines gutaussehenden jungen Ritters bot.
Gareth wußte, daß er sich mit diesen Gedanken selbst verrückt machte. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß er nie zuvor den stechenden Schmerz glühender Eifersucht verspürt hatte.
Eifersucht!
Dieser Gedanke brachte ihn in die Realität zurück.
Er löste seine Lippen von Clares Mund und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an.
»Was geschehen ist, ist geschehen», murmelte Gareth.
»Was wollt Ihr damit sagen, Mylord?«
»Das ist egal. Von dieser Nacht an gehört Ihr mir. Ihr seid meine Frau, die zukünftige Mutter meiner Kinder. Ich schwöre, daß ich Euch Nicholas, Raymond de Coleville und jeden anderen Mann, den es vor mir gegeben hat, vergessen
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