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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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immer dem Ende zu. Da waren auf einmal keine Bonbons mehr drin. Na, und wenn die Tüte alle ist, was macht man dann damit? Man schmeißt sie weg. Klar. Was soll man auch mit einer leeren Tüte? Deshalb meine ich, macht es überhaupt keinen Sinn, nach einer Beziehung Freunde bleiben zu wollen. Das geht nicht. Lasst euch in Ruhe und geht einen neuen, getrennten Weg. Alles andere ist Quatsch. Man hat sich gegenseitig verbraucht. Freundschaft hält immer, wenn man sie pflegt. Aber bei der Liebe geht das nicht. Zwei Liebende berühren sich so sehr und so tief, dass außer Liebe keine anderen Pflänzchen in diesen Herzen mehr füreinander wachsen können.
    Und ist die Liebe vorbei, bleibt nichts übrig. Zu viel hat man miteinander geteilt und erlebt, als dass man im normalen Alltag als Freunde bestehen könnte. Denn mal ehrlich, wer kennt das nicht, man sieht den Ex oder die Ex, und auch wenn es Jahre her ist, werden dennoch jedes Mal sofort und unwillkürlich merkwürdige Gefühle hervorgerufen: Hass, Trauer, Schmerz, Zynismus, Scham, Neid, Eifersucht oder auch immer noch tiefe Liebe, Bewunderung und Begehren. Und auf diesem unberechenbaren Gefühlscocktail beruhend soll eine entspannte Freundschaft entstehen können? Eben. Deshalb ist meine Devise: Finger voneinander, abhaken, ich wünsche dir ein schönes Leben, tschüß, adé, servus und adios.
     

Harte Zunge küsst nicht gut
    Nummer drei hatte einen Gastauftritt während Nummer zwei eigentlich noch die Hauptrolle spielte. Es war Sommer und ein erneuter Urlaub ohne Eltern stand auf dem Plan. Während Nummer zwei mit seinen Eltern nach Frankreich verreiste, schipperte ich mit einer Jugendgruppe über das holländische Eisselmeer. Und als es losging, auch hier wieder: Erst mal Abchecken des männlichen Angebots an Bord. Und auch hier wieder anfangs leise Enttäuschung, denn so richtig war niemand dabei, der mich von Anfang an anzog. Und auch hier wieder: Nach ein, zwei Tagen erweckte dann doch jemand mein Interesse. Denn, schon gelernte Lektion, gemeinsam verbrachte coole Erlebnisse lassen das Interesse aneinander doch irgendwann steigern, bewies sich hier wieder selbst eindrucksvoll. Der junge Mann, Nummer drei, war ein kleiner drahtiger Typ, ganz niedlich und auch schon 18 Jahre alt, wow!
    Nun verliebte sich allerdings eine Freundin, die mit an Bord war, in den jungen Mann. Ich war zunächst eher mäßig an ihm interessiert, aber da die entspannte sommerliche Bootstour in meinen Augen ruhig etwas Bauchkribbeln vertragen konnte, nahm ich den Wettkampf um den jungen Mann auf. Ich war mir im Klaren darüber, dass damit die Freundschaft zu meiner Freundin auf dem Spiel stand, aber ich wollte es trotzdem wissen, wie weit ich gehen konnte. Kopf durch die Wand und ab durch die Mitte, ohne Rücksicht auf Verluste. Ja, das war gemein und egoistisch, zumal ich auch nicht wirklich verliebt in den Kerl war. Aber vielleicht habe ich auch etwas vom männlichen Jagd-Gen in mir.
    Und so verbrachten wir, weil heißer Sommer, die eine oder andere Nacht draußen auf Matratzen an Deck. In der Nacht, in der es dann passierte, lag Nummer drei links von mir. Und meine Freundin lag rechts von mir, also nicht mehr in Reichweite ihres Angebeteten. Mir war völlig klar, dass es ein Riesendrama geben würde. Aber das war mir egal. Wir plauderten über alles Mögliche. Und ich rückte derweil immer näher an Nummer drei heran. Irgendwann berührten sich unsere Hände unter dem sommerlichen Sternenhimmel. Und auch das wieder ein magischer Moment. In dem Moment vergaß ich, dass neben mir meine Freundin lag, die eigentlich an meiner Stelle liegen wollte. Und ich vergaß auch, dass mein Freund weit weg in Frankreich war. War mir alles egal, mir kleinem Liebes-Luder. Ohne Skrupel ließ ich alles passieren. Wieder zeigte sich, wie erregend sich streichelnde Hände sein können. Und wieder hielt ich die Luft an. Wieder war es wie im Film. Auf einem Segelboot, Sommernacht, Sternenhimmel – einfach nur Wow! Und dann kamen unsere Gesichter sich immer näher. Und dann küssten wir uns. Meine Freundin blieb noch eine Weile neben mir liegen und tat, als merkte sie nichts. Irgendwann packte sie ihre Sachen und verschwand unter Deck. Mir tat es schon sehr leid, aber die Lust auf den jungen Mann und die Lust am irgendwie Verbotenen und Verruchten war größer als das bisschen schlechte Gewissen.
    Der junge Mann küsste überraschend merkwürdig. Bisher hatte ich nur 2 verschiedene Kuss-Erfahrungen, und beide

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