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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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hielt sich einfach für den geilsten Typen der Welt. Trotz dieser eher abschreckenden Attribute freundete ich mich mit ihm an. Wir hatten verdammt viel Spaß miteinander, und immer, wenn wir Zeit miteinander verbrachten, blödeten und alberten wir herum, bis mir oft vor Lachen die Puste wegblieb. Irgendwie waren wir auf einer Wellenlänge. Dass was mit ihm laufen könnte, kam mir wirklich nicht in den Sinn. Außerdem war er ebenfalls liiert, mit seiner Jugendliebe seit vielen Jahren.
    Eines schönen heißen Sommerabends während einer Uni-Party, wo ich mit Nummer fünf hinging, schnappte mich Nummer sieben einfach und zog mich aus dem Partygetümmel raus. Wir gingen eine Weile im Dunkeln spazieren und alberten wie üblich herum. Dann plötzlich stand er hinter mir, umarmte mich von hinten und hielt mich minutenlang fest. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht, denn ich war auf der Stelle wie elektrisiert und überraschend stark erregt. Seine Umarmung fühlte sich genial an. Er fing an, mich vorsichtig seitlich in Gesicht und am Hals zu küssen. Meine Erregung wurde immer größer. Meine Fresse, was machen wir hier?, schoss es mir durch den Kopf. Da sich aber alles so geil und gleichzeitig richtig und vertraut anfühlte, drehte ich mich zu ihm um. Dann küssten wir uns. Ich war völlig perplex, denn mein bis dahin einfach nur guter Freund beherrschte die Kunst des Küssens ausgezeichnet. Zudem roch er ganz fantastisch. Mein derber großmäuliger Bulldoggenfreund war auf einmal ganz zärtlich und verlegen. Auch ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte, und so überbrückten wir die Stille mit Knutschen.
    Nachdem wir uns wieder gesammelt hatten, schlenderten wir betont lässig und unauffällig zur Party zurück und mischten uns nonchalant unter die immer noch wild feiernde Meute. Zum Glück hatte mich Nummer fünf nicht vermisst, machte also keine fragenden Anstalten, als ich mich wieder zu ihm gesellte. Ich feierte ordentlich weiter, wobei mich die unerwarteten Freuden des überraschenden nächtlichen Fremdknutschens in einen Rauschzustand versetzten. Nummer sieben und ich warfen uns heimliche Blicke zu, und das törnte mich noch mehr an. Auf Nummer fünf, der nun doch wieder an meinem Rockzipfel hing, hatte ich so gar keine Lust mehr. Als die Party vorbei war, ging ich mit Nummer fünf nach Hause. Neben ihm im Bett zu liegen machte mich richtig aggressiv. Ich konnte nicht schlafen und dachte die ganze Zeit an Nummer sieben, mit dem ich heimlich SMS schmachtenden Inhaltes hin und her schrieb. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, ich würde zum Frühstück zu ihm kommen. Nummer fünf tischte ich eine eiskalte Lüge auf, warum ich am nächsten Morgen schon so früh verschwinden müsse. Ich glaube, ich erzählte ihm irgendwas von Lernstress oder einer Verabredung mit einer Freundin. Im Bad von Nummer fünf machte ich mich schick und frühstücksfein für Nummer sieben, die ganze Beauty-Prozedur mit Beine rasieren und so. Denn frühstücken war das letzte, was ich innerhalb der nächsten Stunden tun wollte. Ich war aufgeregt. Denn wer so gut küsst und einem solche Schauer über den Rücken jagen kann, der kann ja nur Bombe im Bett sein, dachte ich. Ich genoss diesen Kick und die Spannung. Als ich endlich die Wohnung von Nummer fünf verlassen konnte, eilte ich, zu allem bereit und mit ordentlich Schmetterlingsmunition im Bauch, zu Nummer sieben. Ein schlechtes Gewissen wegen Nummer fünf plagte mich nicht. Ich hatte nur das Abenteuer im Kopf.
    Bei Nummer sieben endlich angekommen, erst mal volle Dröhnung Ernüchterung. Bei Tageslicht und ohne den die Objekte vor der Linse positiv umschmeichelnden Alkoholeinfluss, drängte sich der Albino-Pitbull-Vergleich wieder unweigerlich auf. Von der Unschönheit der Nummer sieben plötzlich irritiert und schockiert, raste die stille Frage durch meinen Kopf „Was um Himmels Willen findest du an ihm, und wie konnte das letzte Nacht bloß passieren?!“. Hinzu kam, dass statt der nächtlich knisternden Spannung und Vertrautheit zwischen uns auf einmal diese peinliche Der-Morgen-Danach-Angespanntheit-Schweigen-Was-ist-jetzt-nun-Unsicherheit herrschte. Nummer sieben war reichlich lädiert, die Auswirkungen der Party sah man ihm an, er hatte mit einem mächtigen Kater zu kämpfen, war gereizt und motzig. Er machte nicht gerade den Anschein, als würde er sich besonders freuen, mich zu sehen. Vom zärtlichen Küsser und Schmacht-SMS-Schreiber der letzten Nacht war

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