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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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mein willentliches Zutun: „Oh wie Schade dass du gehst. Ich hätte dich so gerne geküsst.“ In dem Moment, wo die Worte bereits laut und deutlich hörbar aus meinem Mund heraus purzelten, machte sich Panik in mir breit. Nee, ne, das hast du dem coolen Münchenschnösel jetzt nicht wirklich hinterhergerufen?! Ich biss mir innerlich in den Arsch und ärgerte mich über meine große Klappe. Was für eine peinliche Situation. Ich starrte ihm hinterher und hoffte, dass er es vielleicht nicht gehört hatte. Und wahrscheinlich dachte er auch, `Moment mal, was war das denn, hat mir das tatsächlich die kleine Blonde gerade hinterhergerufen und will mich küssen?` Ihm immer noch hinterher starrend, drehte er sich plötzlich zögernd um und kam langsam und zögernd auf mich zu. Ich biss mir auf die Lippen, mein Herz gab ein afrikanisches Trommelkonzert vom allerfeinsten und versuchte zu lächeln. Dann stand München-Sunnyboy einfach vor mir, strahlte mich mit seinen unverschämt blauen Augen an und küsste mich. Heiliger Strohsack, der Kuss war der Knaller. Ich dachte, ich versinke gleich im schmelzenden Boden in einer weichen rosa Marshmallow-Masse. Der Kuss zog mir mal eben die Schuhe aus. Er hat mich umgehauen. Der Moment dauerte vielleicht 3 Minuten. Aber diese 3 Minuten hatten es in sich. Ich sagte nichts. Und konnte auch gar nichts sagen. Er löste sich von mir, seine Freunde warteten schon ungeduldig, und das einzige was er sagte, war: „Scheiß Bus! Wenn der Bus nicht wäre, dann ....“. Dann küsste er mich noch mal und ging.
    Ich stand da wie angewurzelt. Ich leicht zu beeindruckendes Ding hatte mich auf der Stelle in diesen Typen verliebt. Das waren definitiv die aufregendsten 3 Minuten meines Lebens. Meine Messe-Mädels staunten nicht schlecht über die Aktion und fragten mich immer wieder, nicht ohne Respekt und Anerkennung in ihren Stimmen: „Waaas, das hast du dem echt hinterhergerufen? Krass!“ Ich konnte es selbst nicht glauben, dass meine große Klappe zu solchen Harakiri-Aktionen in der Lage war. Wie benommen fuhr ich nach Hause. Ich konnte nicht schlafen und spulte immer wieder die Kuss-Szene in meinem Kopfkino ab. Außer seinem Vornamen wusste ich nichts von dem fantastischen Küsser. Geschweige denn, dass ich eine Telefonnummer hatte. Ich hoffte, dass er diesen Moment genauso bombastisch fand wie ich, und dass er versuchen würde, meine Nummer über meine Messekollegin herauszufinden. Dann würde er sich bei mir melden, und gemeinsam reiten wir gen Osten, der Morgenröte entgegen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann küssen sie noch heute. Schallplattenstopquietschkratz-Geräusch. Denn nichts dergleichen geschah. Er meldete sich nie bei mir. Und ich, ich litt wie ein geschorenes Eichhörnchen im Winter. Ständig dachte ich an diesen Kuss und diese blauen Augen. Auch über meine Messekollegin konnte ich keine News über Nummer sechs in Erfahrung bringen. Mit Mitleid ob meines plötzlich eingesetzten Liebeswahns brachte sie mir schonend bei, dass er nicht ein einziges Mal nach mir gefragt hatte. Ich war zutiefst enttäuscht und frustriert.
    Doch eine Chance, ihn wiederzusehen, ergab sich noch. Wir Messemädels hatten uns ganz gut angefreundet. So beschlossen wir, einen Ausflug nach München zu machen und die Münchner Kollegin, die auch die scharfen Kerle anbrachte, zu besuchen. Meine einzige Hoffnung bestand darin, dass Mister Superkiss sich dann auch dort blicken lässt. Mit einer weiteren Messefreundin machte ich mich auf den Weg von Norden nach Süden. Die Fahrt dauerte ewig, und ich konnte es kaum erwarten, in München anzukommen. Wir gingen erst was essen, jedoch keine Spur von Nummer sechs. Die Münchner Kollegin versprach mir aber, dass die Jungs später dazu kommen würden. Ich wurde immer nervöser. Als wir zu später Stunde in irgend so einem Schicksen-Club gelandet waren und ich einige Cocktails intus hatte, kamen sie endlich. Statt der 4-Mann-Messe-Boyband waren sie diesmal nur zu zweit. Mein Hauptakteur war auch dabei. Gott sei Dank, Jippieh und Juchhee, drei mal Hallelujah. Leider freute sich Nummer sechs überhaupt nicht, mich wieder zu sehen. Er begrüßte mich völlig nüchtern und neutral. Gut, dachte ich, ja, schön einen auf cool machen, dann tau ich dich eben später auf. Noch machte ich mir keine Sorgen über den Fortgang des Abends, ich war guter Dinge. Denn Hauptsache, er ist nun endlich da, Etappenziel erreicht.
    Leider beachtete mich Nummer sechs den ganzen Abend

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