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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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jedenfalls bei dem Typen, der jetzt vor mir stand, nicht mehr viel übrig. Ich merkte ihm an, dass er auch nicht so ganz wusste, worauf das ganze nun hinaus laufen sollte. Ich spürte, dass ihm meine Anwesenheit unangenehm war, und als ich die vielen Fotos seiner Liebsten an seiner Wand hängen sah, schrillten die Alarmglocken bei mir.
    Ich war maßlos enttäuscht und frustriert. An dieser Stelle hätte ich mich auf dem Absatz umdrehen und im Sauseschritt seine Wohnung ohne einen weiteren Kommentar verlassen müssen. Alles in diesen letzten Minuten erlebte, gefühlte und beobachtete schien nur eins laut schreiend mitteilen zu wollen: „Get out of here, verdammt! Aber flugs und dallidalli!“ Aber so viel Stolz und Würde scheint eine Anfang Zwanzigjährige wohl nicht gepachtet zu haben. Und so zog ich dämliches und stures Huhn mit masochistischen Zügen es doch tatsächlich vor, bei dem komischen, häßlichen und schlecht gelaunten Typen zu bleiben. Ich wollte mir doch nicht umsonst die Beine rasiert haben.
    Wie wir diese ersten peinlichen Wiedersehensmomente überbrückten, weiß ich nicht mehr. Plötzlich fanden wir trotz seiner miesen Stimmung den Anknüpfungspunkt zu letzter Nacht und uns knutschend im Bett wieder. Sogenanntes Verlegenheitsknutschen: Wenn alles so peinlich ist, dass Knutschen der einzige Ausweg aus der merkwürdigen Situation ist. Ja, er konnte immer noch sehr gut küssen, aber von der magischen Stimmung der letzten Nacht war nicht viel zu spüren. Dennoch folgte auf das eine das andere. Stumm und vorwurfsvoll beobachtet von den vielen Foto-Augen seiner Freundin entblätterten wir uns gegenseitig.
    Apropos. Gegenseitiges Ausziehen klappt in der Realität nie, aber auch wirklich NIE, so reibungslos und sinnlich wie das in romantischen Liebeskomödien oder weniger romantischen Pornofilmchen immer vorgeführt wird. Wahrscheinlich gibt es an jedem Filmset immer einen Bettszenen-Choreografen, der die Kuschelwuschelszenen mit den Schauspielern tagelang probt. Ich frage mich nur immer wieder, warum man in solchen Filmen nicht einfach das echte Leben zeigt. Die Illusion der perfekten Bettszene hat jedenfalls noch niemandem geholfen. Klemmende BH-Verschlüsse, nicht dazu passende ausgeleierte Micky-Maus-Schlüppis, übelste Verrenkungen beim Jeans-Ausziehen, das schnelle Abstreifen der peinlichen bunten Baumwollsocken – bitte zeigt das doch mal, liebe Film-Fuzzies!
    Dann der nächste Schock. Beim ersten Mal rummachen kommt ja immer irgendwann der Moment, in dem man zum ersten Mal an ihm herunter blickt und sein Ding einer ersten flüchtigen und unbemerkt kurzen visuellen Prüfung unterzieht. Ich scheue mich jedes Mal davor und fühle mich in diesem Moment immer wie ein kleines kicherndes unbeholfenes Mädchen, was ich mir natürlich nicht anmerken lasse. Dann heißt es: Tief Luft holen, Augen auf und durch. Bisher war ich mit gut gebauten sowie schönen Jungs und Exemplaren gesegnet. Aber was ich bei Nummer sieben erblickte, war ein Modell aus der Geisterbahn. Zum Davonlaufen. Nummer sieben war ja nun per se keine Schönheit. Aber das kann man wirklich gut wegküssen. Als er dann aber nackt neben mir lag, wurde die Sache delikater. Er hatte einen dicklichen und schwammigen Körper. Da er ein rothaariger Typ war, war seine Haut milchweiß. Nicht wirklich schön. Aber immerhin fühlte sich die Milchhaut dementsprechend kleopatramäßig weich an. Wenigstens ein Pluspunkt. Auf der milchigen Oberfläche seines Oberkörpers tummelten sich zahlreiche hellorangene Sommersprossen. Seine Brustwarzen leuchteten aberwitzig rosa. So rosa Brustwarzen hatte ich noch nie gesehen, richtig schweinchenrosa. Um die Schweinchen-Brustwarzen prangten wenige kleine feine Brusthaare, alle in rötlich-hellblond. Der rötliche Haarschmuck setzte sich nun auch zwischen seinen Beinen fort. Mir war bis dahin nicht bewusst gewesen, dass es rote Intimbehaarung gibt. Umso erschrockener war ich nun, als ich die Feuermeldestelle da unten erblickte. Mann, sieht das bescheuert aus! Knallig rostrote dichte und zottelige Kräusellocken leuchteten mir entgegen. Ach du Scheiße, dachte ich nur. Dieser Gedanke setzte sich fort, als ich sah, was aus diesem roten Nest hervor guckte. Ein lächerlich kleiner schweinchenrosa Schwanz. Ich hatte mir bis dahin nicht vorstellen können, dass es so kleine Exemplare tatsächlich gibt. Das Ding war, ungelogen, so kurz und dünn wie mein kleiner Finger. Auch ich hatte bis dahin immer laut getönt, die

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