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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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darauf. Was ich da sah, ließ mich mit den Augen rollen. Und was er da sah, ließ ihn einen Schweißausbruch bekommen. Seine herzallerliebste derzeitige Off-Modus-Freundin lächelte ihm vom Display entgegen, begleitet vom passenden Klingelton. Ein knarziges „Only-You“ plärrte aus dem Mobilfunkteil. Wie kann man bloß?! Downloadbare Klingeltonmelodien sind das überflüssigste und peinlichste überhaupt, illustre Firmen wie jamba und Co. gehören auf den Jupiter geschossen. Und dann hatte dieser Typ hier neben mir auch noch seine On-Off-Freundin im Handy mit Bild und passendem Schmuse-Schnulz-Schmalz-Klingelton abgelegt, wie uncool ist das denn bitte schön?! Ich erfasste sofort die prekäre Situation, ließ ihn aber rumstammeln. Ich machte jetzt nicht einen auf verständnisvoll. Ich war nur noch genervt. Genervt von dem Typen und genervt von mir selbst, weil ich es mal wieder wider besseren Wissens nicht sein lassen konnte. Nummer fünfzehn starrte mich an und sein Blick sagte mehr als tausend Worte. Am liebsten hätte er gesagt „Hau ab du Luder, weiche von mir, ich ertränke dich in Weihwasser und ersticke dich in gesalbten Tüchern.“ Doch nicht mal dazu hatte der Schluffi genug Eier in der Hose. Stattdessen stammelte er ein „Ich kann nicht.“ vor sich hin. Ich atmete tief durch, riss die Tür auf, knallte sie wieder zu und ließ ihn ohne stehen. In meinem Auto fluchte ich wie ein Berserker. Ich schrie vor Wut, wütend über diesen ätzenden Typen und wütend über meine eigene Blödheit.
    Die Sache mit Nummer fünfzehn war danach recht schnell vergessen und verdrängt. Zum Glück kam es nie raus. Im Nachhinein bin ich froh, dass nicht mehr passiert ist. Diese Dumpfotter hätte es überhaupt nicht verdient gehabt, mich vögeln zu dürfen.
     

Hoffnungslos verfallen.
    Oh Gott. Nummer sechzehn. Ein echter Herzensbrocken. Eine Nummer wie Nummer sechzehn hat jede Frau in ihrem Liebesrepertoire. Nummer sechzehn gehört zu der Kategorie Mann, der du hoffnungslos verfällst, erliegst und dich ergibst. Die Kategorie Mann, die dich dazu bringt, nicht mehr du selbst zu sein. Du mutierst zu einem Liebeswrack. Du erkennst dich nicht mehr wieder. Du fühlst dich eingesperrt in deiner Herzensgummizelle, du kämpfst, du strampelst, du schreist, kommst aber nicht raus. Du weißt, er tut dir nicht gut. Du weißt, es geht nicht gut. Du weißt, dein Herz wird brechen. Du weißt, es wird weh tun. Und obwohl du soviel weißt, stürzt du dich mit Leib und Seele in den vor dir liegenden Herzensabgrund. Bei vollstem Bewusstsein. Mit Haut und Haar. Mit Leib und Seele.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das wackelige Beziehungskartenhaus mit Nummer zehn zusammenfiel. Ich hatte nicht den Mumm und nicht den Anstand, es selbst abzubauen. Stattdessen ließ ich es sehenden Auges zusammenkrachen. Nummer sechzehn war Auslöser und Anlass zugleich. Nummer sechzehn lernte ich in meinem neuen Job kennen. Er sah verdammt gut aus. Groß, dunkle wuschelige volle Haare, blaue Augen, massiver kerliger Körper, nicht fett oder so, nein gar nicht, aber einfach so geil stabil und kompakt, eben ein richtiger Kerl, der dich, wenn er will, mit einem Arm packen und gegen die Wand schleudern kann. Er sah aus wie eine Mischung aus Buzz Lightyear aus Toy-Story und dem schnöseligen wallehaarigen Prinzen aus Shrek. Nummer sechzehn hatte eine sehr kecke Ausstrahlung. Er war sich seiner Wirkung auf Frauen sehr bewusst. Er strahlte bübische Unschuld aus und gleichzeitig einen verboten perversen Sexappeal. Man konnte förmlich riechen, dass das einzige, was durch sein Hirn waberte, nur ein Wort war: Ficken. Nummer sechzehn war ein Hengst. Ohne Mist. Klingt nach Porno. Und ist es auch. Der Typ war Porno. Nummer sechzehn schaute jede Frau, wirklich jede Frau, an und es hatte etwas beängstigendes, denn man konnte spüren, dass er, während er sich mit der Frau unterhielt, sich vorstellte, sie über die Tischkante zu legen und sie von hinten hart durchzuficken. Nummer sechzehn eilte ein zweifelhafter Ruf voraus: Der macht´s mit jeder! Der fickt alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist! Diese ganzen Oh-Gott-ist-der-Typ-schlimm-Plattitüden, vorgetragen mit aufgerissenen Augen und Tussigehabe. Am heißesten war das Gerücht, er hätte sich schon von einem Typen den Schwanz lutschen lassen (wenn ich schwul wäre, würde ich das definitiv auch tun), und er hätte mal eine dicke fette Operndiva von hinten genommen und in den Arsch gefickt. Waaaaas?!

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