Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe stand nicht auf dem Plan

Liebe stand nicht auf dem Plan

Titel: Liebe stand nicht auf dem Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Rapp
Vom Netzwerk:
du angesprochen. Ich schreib mit und mach parallel Hausaufgaben oder bereite mich auf Klausuren vor. Klassenarbeiten, Klausuren und Referate besorg ich mir grundsätzlich gegen Musik von den Klassen drüber. Und Vokabeln muss man halt lernen.«
    »Du tickst nicht ganz richtig.« Maika schüttelt den Kopf und grinst.

    »Wenn du’s von vornherein wie ’n Bürojob anpackst, regst du dich am wenigsten darüber auf und machst später so’n Scheiß nicht beruflich.« Ächzend steht Nora auf. »Muskelkater, auweia.«
    »Ich bring dich nach Hause.« Maika wirft sich ihre Jeansjacke über.
    Der Rucksack bereitet Nora größere Probleme. »Was ist mit Leif?«, fragt sie, als sie ihn endlich aufgesetzt hat und nicht mehr schwankt.
    »Was soll mit Leif sein?«, fragt Maika unwillig.
    »Hilft er dir nicht? Ihr seid doch … befreundet oder zusammen. Wie auch immer.«
    In Maikas Augen kehrt der leicht spöttische Ausdruck zurück, den Nora aus dem Club kennt. Ihr wird klar, dass Maika ihn in der letzten halben Stunde nicht ein einziges Mal hatte.
    »Ich bin keine Vögelmaus, eher ’ne Kuschelmaus. Alles was du über Leif, meinen Freund, und mich vermutest, ist vermutlich unrealistisch«, sagt Maika in ihrem gewohnten lässigen Plauderton und hält die Tür auf. »Wo war ich? Kurz und krumm, egal wie … Welche Sprachen hast du in der Schule?«
    »Englisch, das mach ich gern, und Russisch, weil slawische Sprachen mir von Natur aus liegen.« Nora zählt mit den Fingern die herumliegenden Schuhe.
    »Mit dem Erdgeschoss sind es fünf Stockwerke, à sieben Wohnungen plus im Schnitt 3,5 Paar Schuhe, bis auf unsere. Das sind bis zu zweihundertfünfzig warm abgestellte Schuhe in einem selten gelüfteten Treppenhaus«, sagt Maika und nimmt zwei Stufen gleichzeitig.
    »Krass. Lieber nicht durch die Nase atmen.« Nora hält sich die Nase zu, spricht durch den Mund und wetzt hinterher.
    »Allein vom Zählen kriegst du Fußpilz.« Maika reißt die Haustür auf, als sei sie kurz vorm Ersticken.

    »Uff, endlich!« Beide pumpen sich die nächtliche Stadtluft in die Lungen.
    Was Keath jetzt wohl macht?, schießt es Nora durch den Sinn, weil sie exakt da steht, wo sie sich voneinander verabschiedet haben. Sie lächelt.
    »Wie war’s heute Abend? Erzähl mal.«
    »Was?«, fragt Nora, komplett in Gedanken versunken.
    Mit den Händen fuchtelt Maika in der Luft herum wie ein verschreckter Emo und haucht: »Uh … ah … uah …«
    »Es war voll. Supergut. Megastress. Egal was dir jemals wieder dazwischenkommt, lass es mich wissen. Wir waren zu dritt, und es sind über dreihundert Leute gekommen.«
    Runde Augen mit viel Weiß glotzen Nora an. Spooky sieht das aus. Unnatürlich. »Guck mal wieder normal. Man kriegt ja Angst«, sagt Nora. Nach Hause sind es noch etwa drei Minuten. »Und beweg dich wieder. Ich bin total platt. Kein Wunder, nach der Schinderei.«
    »Du verarschst mich. Du sagst das bloß, damit ich ein noch schlechteres Gewissen kriege«, sagt Maika ungläubig.
    »Nein.«
    »Hab ich schon gesagt, dass es mir leidtut?«
    »Nein.«
    »Tut mir leid.«
    »Is schon gut. Ich hab ja gesehen, dass du nicht wegkonntest. «
    »Wenn so was noch mal ist, ruf ich an.«
    »Is gut.«
    »Und danke für deine Hilfe.«
    Nora grinst. »Ich fand ’s nett … mit dir.«
    »Ich … mit dir … auch.« Maika hebt die Hand, winkt ein bisschen. »Bis morgen.«

    Nora drückt die Haustür auf, da sagt Maika schnell: »Kein Wort zu …«
    »Klar«, ruft Nora über die Schulter.

    »Wir haben eine Abmachung.« Yolanda ist sauer. »Es ist halb elf.«
    »Matka.« Mit zusammengebissenen Zähnen stellt Nora den Rucksack auf dem Boden ab und umarmt sie. »Du bist schön. Und du bist gesund. Ich bin froh, dass ich dich hab.« Schlapp hängt sie sich in Yolandas Arme.
    »Und du bist ein gerissenes Schlitzauge«, sagt ihre Mutter. »Hast du was gegessen?«
    »Hast du was Fertiges da?«, fragt Nora und lässt sich noch mehr hängen.
    »Suppe.« Yolanda schleppt die schlappe Tochter in die Küche.
    »Genial«, gähnt Nora, lässt sich auf den Stuhl fallen und lehnt den Kopf an die Wand.
    »Um halb acht in der Früh bist du aus dem Haus. Seitdem wardst du nicht mehr gesehen. Das geht nicht.«
    »Ausnahmen, Yola, alles Ausnahmen. Und du bist mein Ausnahme-Mütterlein. « Nora schlürft Suppe.
    »Ist irgendwas?«, fragt ihre Mutter. »Willst du was?«
    »Ich sag das nur, weil’s stimmt. Aber, ja, du könntest mir helfen. Eine Kleinigkeit, Kleingeld rollen.«
    »Was für

Weitere Kostenlose Bücher