Liebe, Stolz und Leidenschaft
benachbarten County, wo die Tribüne aus Metall und die Zuschauer laut waren, und eroberte das Herz ihres Sohnes endgültig, als er die Schiedsrichter mit einem lauten, entschiedenen Zuruf auf ein Foul aufmerksam machte.
Sie aßen Pizza in einem Lokal mit alten Holzbänken, einer scheppernden Jukebox und einem Flipperautomaten. Zu dritt mampften sie die Familienpizza, übertönten die Musik und kämpften verbissen mit der schnellen Silberkugel.
Er führte Savannah zum Abendessen aus. In einem Restaurant mit Kerzenschein und Champagner, der in hohen Kristallgläsern perlte, und hielt ihre Hand auf dem blütenweißen Tischtuch.
Er brachte ihr eine Wagenladung Mulch für ihren Garten, und Savannah war verloren.
"Er macht dir den Hof", sagte Cassie, als sie an Savannahs Küchentisch Limonade tranken und Farbmuster begutachteten.
"Wie?"
"Er umwirbt dich." Cassie seufzte sehnsüchtig. Selbst die elenden Jahre mit Joe Dolin hatten ihr die romantische Natur nicht rauben können. Jedenfalls nicht, wenn es um andere ging. "Stimmt doch, nicht wahr, Regan?"
"Allerdings. Gelbe Tulpen", sagte Regan und ließ den Blick von den Farbmustern zu den mitten auf dem Tisch thronenden Blumen wandern. "Ziemlich eindeutig, würde ich meinen."
"Zwischen uns entwickelt sich eine Beziehung", sagte Savannah wie beiläufig und rieb sich die plötzlich feuchten Handflächen an den Jeans ab. "Das ist alles."
"Er hat dir Mulch gebracht und geholfen, ihn zu verteilen, oder?" fragte Regan, die Savannah inzwischen zu einer ebenso guten Freundin wie Cassie geworden war.
"Ja." Savannah mußte lächeln, als sie daran dachte. Und daran, wie Jared sie geküßt hatte, obwohl sie beide verschwitzt und schmutzig von den Rindenstücken gewesen waren.
"Es hat dich erwischt", sagte Regan.
"Kann schon sein." Savannah wurde wieder ernst und griff nach dem Limonadenglas.
"Und?"
"Und nichts. Was hältst du von diesem Farbton?"
"Zu gelb."
"Du hast recht", erwiderte Regan.
Bewundernd sah Cassie zu, wie ihre beiden Freundinnen die unzähligen Farbtöne durchgingen. Sie hoffte, daß Regan ihr beim Renovieren ihres Wohnzimmers helfen würde, wenn sie genug Geld dafür beiseite gelegt hatte. Sie hatte die Wände immer wieder abgewaschen, bis ihre Schultern schmerzten, bekam sie jedoch nicht wieder hell.
Und wenn Savannah ihr half, den richtigen Stoff auszusuchen, würde sie neue Vorhänge für Emmas Zimmer nähen. Etwas Fröhliches, etwas ganz Besonderes, das zu einem kleinen Mädchen paßte.
Es war schwer, diesen alltäglichen Herausforderungen zu begegnen. Schwerer, als sie jemals zugegeben hätte. Dinge, die für andere Frauen selbstverständlich waren, kosteten sie viel Kraft. Zum erstenmal in ihrem Leben mußte sie alle Entscheidungen allein treffen. Es gab niemanden, den sie fragen konnte, aber auch niemanden mehr, der sie kritisierte und erniedrigte.
Sie mußte sich immer wieder sagen, daß sie jetzt auf eigenen Beinen stand, und wenn sie es ganz langsam, Schritt für Schritt, anging, würde sie es schaffen, das gemietete Häuschen in ein richtiges Zuhause zu verwandeln. In ein Zuhause, in dem ihre Kinder das Geschrei und die Prügel und den Gestank des schalen Biers vergessen würden.
Sehnsüchtig schaute Cassie sich in Savannahs Blockhaus um. Es war nicht größer als das, in dem Cassie mit den Kindern wohnte, aber es war viel schöner.
Leuchtende Farben, achtlos hingeworfene Kissen. Und Staub.
Noch immer wischte Cassie wie besessen Staub, aus Angst, daß Joe jeden Moment hereinkommen und sie als Schlampe beschimpfen könnte. Egal, wie oft sie daran dachte, daß er jetzt hinter Schloß und Riegel saß, nachts lag sie häufig wach und zuckte bei jedem Geräusch zusammen.
Und am Morgen erwachte sie dann erleichtert. Und schämte sich.
"Die Kinder kommen", sagte Cassie und schob die alten Ängste beiseite. "Soll ich noch Limonade machen?"
Savannah nickte, ohne den Blick von den Farben zu nehmen, die Regan für Jareds Bibliothek in der Kanzlei ausgesucht hatte.
Die Kinder stürmten herein.
"Nur noch drei Wochen", rief Bryan und ballte triumphierend beide Hände zu Fäusten. "In drei Wochen bekommen wir die Kätzchen."
"Das freut mich", murmelte Savannah und lächelte, als Emma einen Arm um Cassies Bein legte. "Hi, Engelsgesicht."
"Hallo. Ich durfte Bryans Kätzchen streicheln. Sie sind süß."
"Sie möchte auch eins", verkündete Bryan. Er nahm eine Handvoll Kekse aus dem Glas. "Darf sie eins, Mrs. Dolin?"
"Ein was?"
Er schob einen
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