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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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sie. »Das geht weit über alles hinaus, was man von Freunden erwarten dürfte.«
    »Für dich tun wir doch alles, Baby«, erwiderte Tony. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange. Min errötete, und Cal warf ein: »Genug mit anderen Männern geflirtet, Minerva«, nahm ihre Hand und zog sie durch die Hintertür mit sich, während Roger ihr noch die Schulter tätschelte.
    »Die Jungs sind wirklich einzigartig«, bemerkte sie zu Cal, während sie auf dem Kiesweg um das Gebäude herum zum Vordereingang marschierten.
    »Ja«, erwiderte Cal. »Und jetzt auf zum Festessen mit deiner Familie.«
    »Oh verdammt«, stöhnte Min.
    Wenn sie sich später an dieses Abendessen erinnerte, fiel es Min schwer zu entscheiden, welches der absolute Tiefpunkt des Abends gewesen war.
    Da war der Augenblick, als Nanette sie durch die Tür kommen sah und so überrumpelt vom Anblick des purpurnen Kleides war, dass sie mitten in ihrem »Ihr kommt viel zu spät …« verstummte und sie zornig anfunkelte, während Min sich auf einen Sturm gefasst machte.
    Dann aber klopfte ihr Cal aufmunternd auf den Rücken, und Gregs Trauzeuge stieß ein » Wow « hervor und nickte ihr zu.
    »Danke«, erwiderte Min.
    »Ich hab's dir ja gesagt«, murmelte Cal ihr zu. »Halte dich bloß von ihm fern.«
    Oder der Augenblick, als Min Greg erblickte, der sich einen Tag vor seiner Hochzeit einen Haarschnitt wie Caesar hatte verpassen lassen und damit dümmer als je zuvor aussah.
    »Dass ich dich ja nie mit so etwas erwische«, flüsterte Min Cal zu, und Cal flüsterte zurück: »Glaub ich kaum.«
    Oder der Augenblick, als Roger und Tony die Salate servierten und Di mit breitem Grinsen säuselte: »Mann, was für süße Kellner«, und Roger Greg beinahe seinen Salat auf den Schoß kippte.
    »Passen Sie doch auf«, fuhr Greg ihn scharf an, und Dianas Lächeln erlosch.
    » Sehr süß«, bekräftigte Min und warf Greg einen finsteren Blick zu, den dieser mit einem verwirrten Blinzeln beantwortete.
    Oder der Augenblick, als Gregs Mutter meinte: »Dieses Hühnchen schmeckt köstlich. Welchen Partyservice hast du da bestellt?«, und alle Augen sich auf Greg richteten. Min ließ ihn ein paar Sekunden lang schmoren und sagte dann: »Emilio's, hieß er nicht so?«, womit sie ihm eine Rettungsleine zuwarf, die er so dankbar ergriff, dass er ihr fast Leid tat.
    Kurz darauf hatte Nanette ausgerufen: »Da ist Butter drin.«
    »Tja«, machte Min und aß weiter, während Cal ihr den Rücken tätschelte. Der absolute Tiefpunkt aber kam, als gegen Ende des Essens plötzlich Mins Handy klingelte. Sie blickte erschrocken zu Diana hinüber, die die Einzige war, die sie unter dieser Nummer anrief, doch dann fiel ihr das Trio in der Küche ein. »Bin gleich wieder zurück«, murmelte sie und schlüpfte nach draußen, um abzuheben. »Hallo?«
    »Min«, ertönte Davids Stimme. »Ich habe schon den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen.«
    »Warum?«, fragte Min. »Ach, lass es. Ich will's gar nicht wissen. Wir sind gerade beim Familienfestessen, David. Auf Wiedersehn.«
    »Es ist wegen Cal«, sagte David, und Min wurde still. »Mir liegt immer noch viel an dir, Min, und es gibt da etwas über Cal Morrisey, das du wissen solltest.«
    »Ach wirklich«, erwiderte Min ausdruckslos.
    »An dem Abend, als er dich ansprach«, begann David, »da hat er es nur getan, weil er gewettet hatte, dass er dich binnen eines Monats ins Bett kriegen könnte.«
    »Ach wirklich«, erwiderte Min und dachte: Was für ein Wi derling du doch bist .
    »Die Wette läuft nächsten Mittwoch ab, Min«, fuhr David fort, und seine Stimme troff vor Ernst. »Und Cal Morrisey verliert nie. Er würde alles tun, um diese Wette zu gewinnen. Ich finde, du solltest das wissen. Ich möchte nicht, dass er dir wehtut.«
    »Na so was, vielen Dank«, versetzte Min.
    »Du hörst dich gar nicht wütend an«, meinte David verwundert.
    »So sind eben die Männer«, erwiderte Min.
    »Ich dachte, es würde dich schockieren«, stieß David hervor und wirkte selbst schockiert.
    »David, ich wusste es schon«, erklärte Min. »Ich habe euch dabei belauscht. Und deswegen weiß ich auch, dass diese Wette nicht von Cal stammt, sondern von dir. Es war deine Idee, und damit bist du bei der ganzen Sache das Oberarschloch.«
    »Nein«, rief David hastig, »nein, ich war nur wütend, weil wir uns getrennt hatten …«
    »David, du hast mit mir Schluss gemacht«, betonte Min. »Worüber warst du denn wütend, verdammt noch

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