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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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ein bisschen abmildern, aber nicht …«
    »Um fünf erwarte ich dich unten auf der Straße«, fiel Di ihr ins Wort. »Das wird ein Mordsspaß.«
    »Na ja«, meinte Min, aber Di hatte bereits aufgelegt. »Hm, na ja, also gut.«
    Sie legte auf und beschloss, sich wegen ihrer Umwandlung erst Sorgen zu machen, sobald sie in Dianas Klauen war, und wandte sich wieder der Arbeit zu. Als sie ihre Arbeitswoche abgeschlossen hatte und in die Jacke schlüpfte, um sich mit Di zu treffen, klingelte das Telefon. Als sie abhob, meldete sich eine Frauenstimme: »Mein Name ist Elizabeth Morrisey, und ich hätte gern eine gewisse Min Dobbs gesprochen, die meinen Sohn Harrison vor einer Woche im Cherry Hill Park kennen gelernt hat.«
    »Bink?«, erwiderte Min erstaunt.
    »Ja«, antwortete die Frauenstimme. »Ah, sehr gut. Es tut mir Leid, dass ich Sie im Büro stören muss, aber ich konnte Ihre Privatnummer nicht finden. Einen Augenblick bitte.« Min hörte ein Kratzen und dann Harrys Stimme. »Min?«, rief er und atmete dann laut in den Hörer.
    »Ja«, antwortete sie lächelnd. »Wie geht's dir, Harry?«
    »Gut. Kommen Sie morgen in den Park?«
    »Na ja, eigentlich wollte ich nicht …«
    »Weil, Sie könnten doch zu meinem Spiel kommen«, fuhr Harry fort und bewies eine Hartnäckigkeit, die sehr an seinen Onkel erinnerte. »Es fängt um zehn Uhr an. Morgens. Und wir könnten doch einen Donut essen.«
    »Tja, also …«, meinte Min hilflos.
    Wieder schnaufte Harry ins Telefon. Er klang wie Darth Vader, nur weniger imposant.
    »Na klar«, fuhr sie fort. »Warum eigentlich nicht? Ich besorge die Donuts …«
    »Meine Mom besorgt sie«, unterbrach Harry. »Ich habe ihr schon gesagt, welche Sorte.«
    »Ah ja, gut«, schickte Min sich drein. »Vielen Dank für …«
    Harry ließ den Hörer fallen, und Min hörte Binks Stimme sagen: »Sag schön auf Wiedersehen, Harry«, und Harry nahm den Hörer wieder auf, sprach »auf Wiedersehen« hinein und ließ ihn wieder fallen.
    »Hallo?«, meldete sich erneut Bink.
    »Hallo«, antwortete Min und versuchte, sich das Lachen zu verbeißen.
    »Wir arbeiten noch an unseren Telefonierkünsten«, erklärte Bink.
    »Er hat's doch schon ganz gut gemacht«, erwiderte Min. »Abgesehen von dem Schnaufen.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar«, sagte Bink. »Harry hat die Woche über oft von Ihnen gesprochen.«
    »Ach wirklich?« Min war überrascht.
    »Und von Ihren Schuhen«, fuhr Bink fort.
    »Er hat viel von seinem Onkel«, stellte Min fest.
    »Hoffentlich«, erwiderte Bink. »Also dann morgen um zehn Uhr?«
    »Morgen um zehn«, bestätigte Min und blieb, nachdem Bink aufgelegt hatte, noch eine Weile sitzen. Das war nicht Cals Idee gewesen. Wenn er sie dort hätte sehen wollen, hätte er angerufen. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal etwas davon. Sie knöpfte ihre Jacke zu und überlegte, dass das morgen eine Überraschung für ihn würde. Es wäre gut, zur Abwechslung einmal ihn kalt zu erwischen. Sie hängte sich ihre Tasche um und verließ das Büro, um sich mit Diana zu treffen. Plötzlich sah sie ihrer »Umwandlung« erwartungsvoll entgegen.
    Am Samstagmorgen sah Cal einem besonders hoffnungslosen Feldspieler namens Bentley zu, wie er versuchte, einen Ball zu werfen. Da legten sich unvermittelt zwei kühle Hände von hinten über seine Augen. Er roch Lavendel und Zimt und empfand plötzlich ein so starkes Glücksgefühl, dass er fast seufzte. »Das sieht dir gar nicht ähnlich, Minnie«, sagte er, drehte sich um und erblickte Cynthie, die ihre Hände zurückzog. Es war wie eine kalte Dusche. »Cyn?«
    »Hi«, sagte Cynthie.
    »Entschuldige.« Cal wich einen Schritt zurück. »Du hast das gleiche Parfum wie eine Freundin von mir. Nur dass sie gar kein Parfum benutzt, wenn ich's recht bedenke.« Und sie kommt auch nicht zu diesen blödsinnigen Spielen , dachte er und war wütend auf sich selbst wegen dieser dummen Verwechslung.
    »Parfum«, stieß Cynthie hervor und wirkte wie erschlagen.
    »Tja«, machte Cal und trat noch einen Schritt zurück. »Und wie geht's dir?« Ein Ball rollte vor seine Füße, und er bückte sich, um ihn aufzuheben. »Du solltest dich lieber wieder hinter dem Zaun in Sicherheit bringen. Diese Kinder haben keinerlei Kontrolle über den Ball.«
    »Okay«, erwiderte Cynthie und schluckte. »Ich wollte nur ›Hi!‹ sagen.«
    »Hi«, antwortete Cal. Eine Bewegung auf der Tribüne ließ ihn aufblicken. Er sah an Cynthie vorbei und entdeckte Harry, der zu den oberen Sitzreihen

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