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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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hinaufkletterte. »Wo zum Teufel will der …«, begann Cal, dann sah er in der obersten Reihe Min sitzen, mit offenen, kurz geschnittenen Locken, die in der Sonne glänzten. Sie trug eine hauchdünne, fließende, weiße Hemdbluse, und ihr Gesicht leuchtete auf, als sie Harry erblickte. Sie wirkte so engelhaft, dass ihm für einen Moment der Atem stockte. »Sie hat sich die Haare schneiden lassen«, seufzte er laut, und Cynthie brachte ein »Was?« hervor und folgte seinem Blick.
    Cal nahm sich zusammen und nickte zur Tribüne hin. »Tu mir einen Gefallen und schicke Harry von da oben wieder runter, ja? Er soll sich mit dem Ball beschäftigen, nicht mit älteren Frauen flirten.«
    »Also gut«, erwiderte Cynthie in diesem verbissenen Ton, der, wie Cal wusste, bedeutete: ›Ich bin sehr wütend, aber ich benehme mich trotzdem wie eine Erwachsene.‹
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er sie.
    »Einfach hervorragend«, stieß Cynthie noch verbissener hervor und ging zur Tribüne.
    Was hat sie für ein Problem? , fragte sich Cal, vergaß sie sofort wieder und wandte seinen Blick zu Min zurück, die da im Sonnenlicht leuchtete, während Harry sich die Nase an seinem Hemdsärmel abwischte und sie anbetend ansah. Ich habe kein Interesse an Minerva Dobbs , sagte sich Cal. Sie ist zu an strengend. Nie friedlich. Ach ja, und sie hasst mich . Da lächelte Min Harry zu, und Cal dachte, Verdammt, wie hübsch sie ist , und starrte sie weiter an.
    Als Min den Park erreichte, wärmten sich die Kinder gerade auf, und sie erkannte Harry auf dem Spielfeld. Er wirkte klei ner als die anderen Jungen und wie üblich leicht schmuddelig, und sie empfand plötzlich Mitleid. Da erspähte er sie und schenkte ihr ein Morrisey-Lächeln, und sie dachte, Ach, er wird es schon schaffen , und erwiderte das Lächeln. Sie stieg bis zur obersten Sitzreihe der Tribüne und fühlte, wie der Wind ihre frisch geschnittenen Locken zauste und durch die flatternden Ärmel ihrer Organdybluse fuhr, als sie sich setzte. Sie versuchte, Harry zuzusehen, aber es fiel ihr schwer, denn da war Cal, und ihr Blick wanderte immer wieder zu ihm. Das ist rein körperlich , sagte sie sich selbst, aber das war nicht die Wahrheit. Sie liebte die Art, wie er mit den Kindern umging. Er hasste diesen Trainerjob, aber was er tat, tat er richtig. Typisch für Cal. Ach, hör auf , ermahnte sie sich. Du kennst ihn doch gar nicht .
    Eine schlanke Brünette näherte sich Cal von hinten und legte ihm die Hände über die Augen, und Min dachte Natür lich , und ihr überschwängliches Glücksgefühl schwand. Es war egal, ob er gut mit Kindern umgehen konnte, denn sie wollte ja gar keine. Aber es war nicht egal, dass er Frauen gegenüber ein Biest war, deswegen …
    Jemand ließ sich neben ihr nieder und sagte mit einer wunderschön modulierten Stimme »Hallo«. Min wandte sich um und erblickte eine feenhaft zarte, hellhaarige Frau, die sie schwach anlächelte. Sie hatte ein herzförmiges Gesicht und große graue Augen, ihr kurz geschnittenes platinblondes Haar betonte die zarte Kopfform, und sie wog nicht mehr als neunzig Pfund. »Ich bin Bink«, stellte sie sich vor.
    »Ah ja«, erwiderte Min. »Hallo. Ich bin Min.«
    »Es ist wirklich sehr lieb von Ihnen, wegen Harry zu kommen«, sagte Bink. »Ich danke Ihnen sehr.«
    »Na ja, Harry ist ein lieber, kleiner Kerl«, erklärte Min, suchte ihn dabei mit den Blicken und sah, dass er das Feld verlassen hatte und die Tribüne zu ihnen hinaufgeklettert kam, was ihn irgendwie noch schutzloser wirken ließ.
    »Den meisten fällt das gar nicht auf«, meinte Bink und betrachtete ihn liebevoll.
    »Hallo, Min«, rief Harry, als er noch eine Reihe entfernt war. Er strahlte sie an, und sie lächelte zurück, sie konnte nicht anders.
    »Hey, Harry«, begrüßte sie ihn. »Wie geht's?«
    »Ich muss Baseball spielen«, erklärte Harry. »Aber ansonsten ganz gut.«
    »Ach, bring es einfach hinter dich, und danach feiern wir mit einem Donut«, erwiderte Min.
    »Cool«, kommentierte Harry und nickte heftig.
    »Du siehst toll aus da unten auf dem Feld«, log Min.
    »Danke«, erwiderte Harry und nickte noch immer.
    »Du kannst sicher gut werfen«, vermutete Min.
    »Eigentlich nicht«, gab Harry zu, aber es schien ihn nicht zu deprimieren.
    Er schnüffelte und nickte noch immer vor sich hin, da sagte Bink: »Ich glaube, Onkel Cal möchte, dass du runtergehst, Harry.« Er wandte sich um und sah, dass Cal und die Brünette ihn beobachteten.
    »Jaja«, gab

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