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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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ihr die Musik anschwoll und Elvis Costello sich mit »She« das Herz aus dem Leibe sang. Die Stimme in ihrem Kopf schrie DER IST ES .
    Dann hörte sie Tonys Stimme, die sagte: »Schalt das verdammte Ding aus«, und als sie aufblickte, sah sie zwei Mädchen mit einem Kofferradio hinter dem Zaun und Cynthie, die herankam und sich an Cals anderer Seite niederkniete.
    »Entschuldigung«, sagte das eine Mädchen, und die andere fragte: »Ist er tot?«
    »Fort mit euch«, befahl Min, und sie gingen und nahmen die Musik mit sich fort.
    »Cal, bist du in Ordnung?«, fragte Cynthie. Min blickte wieder zu ihm hinab und sah, dass er sie noch immer anstarrte.
    »Cal?«, wiederholte sie.
    Der kleine Mörder vom Außenfeld kam herbeigerannt. »Haben Sie das gesehen, Mr. Capa? Ich hab ihn wirklich geworfen.«
    »Ja, das hast du, Bentley«, antwortete Tony und blickte zu Cal hinunter. »Alles in Ordnung, Sportsfreund?«
    »Ich wusste, dass ich es schaffe«, fuhr Bentley fort. »Ich hab gesehen, wie Wyman an die dritte Base rankam, und irgendwie wusste ich, dass ich's schaffe, und dann hab ich die Gurke wirklich geworfen . Mann.«
    »Cal, sag doch etwas«, rief Cynthie mit Panik in der Stimme.
    »Junge, Junge, ich hab die Gurke wirklich geworfen «, wiederholte Bentley.
    »Klar«, erwiderte Tony. »Nur schade, dass du die dritte Base um Meilen verfehlt hast und stattdessen Mr. Morrisey abgeschossen hast.« Er kauerte sich neben Cal nieder. »Cal, sag was, oder Min bringt dich sofort ins Krankenhaus.«
    »Hast du auch die Musik gehört?«, fragte Cal und starrte noch immer in Mins Augen.
    »Mann, ich hab die Gurke echt geworfen «, erklärte Bentley.
    Tony reichte Min seine Wagenschlüssel. »Fahren Sie ihn. Die Cherry-Hill-Notaufnahme ist eine Meile die Straße runter.«
    »Ich kenne den Weg«, erklärte Cynthie und war schon auf den Beinen. »Ich habe ein Auto hier.«
    Min half Cal auf die Beine und bemühte sich, ihn zu stützen, als er schwankte. Tony packte ihn auf der anderen Seite.
    »Ich fahre ihn«, wiederholte Cynthie. »Mein Auto steht …«
    »Nein«, stöhnte Cal und richtete sich auf. »Wenn ich kotzen muss, dann in Tonys altem Kasten.«
    »Beeilen Sie sich«, riet Tony Min und half ihnen beiden in den Wagen.
    Cal lag auf einem Untersuchungstisch in der Notaufnahme und versuchte, sich daran zu erinnern, was geschehen war. Er hatte Min angestarrt, beobachtet, wie der Wind mit ihrer Bluse und ihren Locken spielte, und er hatte sich selbst erklärt, dass sie eine Nervensäge sei und er nichts mit ihr zu tun haben wollte, und dann war aus dem Nichts der Ball gekommen und …
    »Cal?« Min beugte sich über ihn. Das Oberlicht ließ ihr Haar glänzen, und sie sah wieder wie ein wahrer Engel aus.
    »Hi«, murmelte er.
    »Der Arzt sagt, dass du wieder in Ordnung kommst«, erklärte sie und versuchte, aufmunternd zu klingen. »Ich habe ein Medikament für dich.« Sie hielt eine gelbe Plastikflasche mit Tabletten in die Höhe. »Gegen Schmerzen. Falls du Kopfschmerzen kriegst. Hast du Kopfschmerzen?«
    Sein Kopf fühlte sich an wie in einem Schraubstock. »Ja.«
    Sie öffnete die Flasche und ließ zwei Tabletten in ihre Handfläche fallen. »Hier«, sagte sie und gab sie ihm. »Ich hole dir Wasser.«
    Cal wollte ihr sagen, dass er schon eine Kopfschmerztablette genommen hatte, aber da sie anscheinend nichts half, konnten zwei weitere Tabletten nicht schaden.
    »Du hast mir Angst gemacht«, bemerkte sie, als sie mit einem Glas Wasser zurückkehrte. »Der Ball hat dich am Kopf getroffen. Auf diese Weise kommen immer wieder Leute zu Tode. Ich weiß nicht, wie viele pro Jahr. Hab keine Zeit gehabt, es nachzulesen.«
    Cal rappelte sich auf, um die Tabletten zu schlucken. »Bentley«, stöhnte er bitter.
    »Ich bin sicher, dass es ihm Leid tut«, versicherte Min. »Jedenfalls sobald er sich erst beruhigt hat, wie kräftig er den Ball geworfen hat.«
    »Der kleine Teufel«, meinte Cal ohne Groll. »War da wirklich Musik? Ich hätte schwören können, ich hörte …«
    »… Elvis Costello mit ›She‹.« Min nickte. »Stimmt. Kinder hatten ein Radio dabei, und da lief es. Eigentlich komisch. Man hört es sonst nicht oft. Meine Schwester will es für ihre Hochzeit verwenden.« Sie schien vor sich hin zu schwatzen, was so wenig typisch für Min war, dass Cal diesen Eindruck seiner allgemeinen Betäubtheit zuschrieb. »Ich habe Bink auf ihrem Handy angerufen und ihr gesagt, dass du so weit in Ordnung bist und ich dich nach Hause

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