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Liebe und Vergeltung

Titel: Liebe und Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Schlampe riet, sich von Ihnen fernzuhalten, weil Ihnen nicht zu trauen wäre, hat sie die Überraschte gespielt. Sie tat, als wäre der Gedanke, von Ihnen berührt zu werden, eine Ungeheuerlichkeit. Wie lange ist sie schon Ihre Hure?“
    „Das genügt! Ich erlaube nicht, daß Sie so über Sara reden!“ Lord Alastair bemühte sich, den Baronet in den Raum zurückzudrängen.
    Charles riß sich los und schaute Saras Vater an. „Ihr kleiner Krüppel, Haddonfield, hat nicht gewußt, auf welcher Seite das
    Brot gebuttert ist!“ sagte er hämisch. „Hätte sie nicht so willig die Beine für den Falschen gespreizt, wäre sie eines Tages durch mich bestimmt Countess geworden. Wie gut, daß ich rechtzeitig gemerkt habe, welche Laus ich mir in den Pelz gesetzt hätte!“
    „Sie haben allen Grund, erregt zu sein, Weldon“, erwiderte Miles St. James peinlich berührt. „Aber ich finde, Sie übertreiben. Ich sehe keinen Grund, warum Sie die Verlobung lösen müßten. Sara hat Prinz Balagrini nur geküßt. Ein Kuß ist keine Katastrophe und berechtigt Sie nicht, meine Tochter mit solchen Ausdrücken zu belegen.“
    „Sie war halb entblößt!“ entgegnete Weldon wutschnaubend. „Wären wir nur fünf Minuten später gekommen, wer weiß, was wir dann zu sehen bekommen hätten. Nein, ich denke nicht daran, dieses Weib zu heiraten! Sie wird bereuen, daß sie sich dem Kerl da an den Hals geworfen hat, und Sie auch, Haddonfield! Ich werde jedem erzählen, was hier passiert ist. Vor Schande wird sie sich nicht mehr aus dem Haus wagen können. Kein rechtschaffener Mann wird sie haben wollen. Ihnen wird kein Titel und kein Vermögen helfen, einen Gatten für sie zu bekommen!“
    „Mäßigen Sie sich, Weldon!“ warf Alastair barsch ein.
    „Ich wußte, es war ein Fehler, mich mit Ihnen einzulassen“, fuhr Charles unbeirrt fort und sah Prinz Balagrini verächtlich an. „Sie sind ein schmieriger Wilder, nicht besser als ein Tier! Man sollte Sie einsperren, damit Sie keiner unbescholtenen Frau in die Nähe kommen können!“
    „Sie verwechseln die Begriffe, Weldon“, widersprach Mikahl ironisch. „Ich bin kein unzivilisierter Wilder, nur ein unkultivierter Barbar. Ein gebildeter, redlicher und honoriger englischer Gentleman wie Sie kann so etwas natürlich nicht unterscheiden. Grausamkeit und Verrohung sind Wörter, die in Ihrem Sprachschatz gar nicht Vorkommen.“
    Charles erstarrte und fragte sich, ob die Bemerkung einen doppelten Sinn haben könnte. Mit abschätzendem Blick sah er Prinz Balagrini an und sagte abfällig: „Mein Gott, und Ihnen habe ich die Ehre angetan, Sie als Freund zu behandeln!“ „Wirklich?“ Erstaunt hob Mikahl eine Braue. „Ich dachte, es wäre eher mein Reichtum, der Sie angelockt hat.“ Weldon schien sich auf ihn stürzen zu wollen, doch zu Mikahls Enttäuschung nahm er sich zusammen.
    „Scheren Sie sich dorthin, wohin Sie gehören!“ erwiderte der Baronet mit vor Wut verzerrtem Gesicht. „Mit Leuten, die aus der Gosse kommen, will ich nichts zu tun haben!“ Schroff drehte er sich um, stürmte aus der Bibliothek und warf die Tür mit lautem Knall hinter sich zu.
    Sekundenlang herrschte betretenes Schweigen.
    „Ich bin zutiefst erschüttert über dich!“ murmelte Miles St. James nach einem Moment und sah die Tochter an, die mit gesenktem Kopf, bleich und verstört auf dem Sofa saß. „Wie kannst du dich so hemmungslos benehmen! Hast du vergessen, daß du Weldon versprochen warst? Was hast du mir zu sagen?“
    Sie straffte sich und schaute den Vater aus feuchten Augen an. „Nichts, Vater“, antwortete sie mit bebender Stimme. „Für mein Verhalten gibt es keine Entschuldigung. Es tut mir leid, daß ich dich enttäuscht habe.“
    „Sara trägt nicht allein die Schuld“, sagte Alastair beschwichtigend, stellte sich hinter die Cousine und legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. „Du hast sie in diese unmögliche Situation gebracht, Mikahl!“
    „Das kann ich nicht leugnen“, stimmte Mikahl ruhig zu. „Aber es dürfte dir und ihrem Vater nicht entgangen sein, daß sie nicht unwillig war.“
    Alastair preßte die Lippen zusammen. Er konnte dem Prinzen schlecht widersprechen. Dennoch nahm er sich vor, ihn zur Rechenschaft zu ziehen, sobald sich eine geeignete Gelegenheit bot.
    „Sind Sie jetzt mit sich zufrieden, Sir?“ fragte Miles St. James verbittert. „Sie hatten Ihr Vergnügen, doch das Leben meiner Tochter ist zerstört!“
    Mikahl schaute Lady Sara an, und einen

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