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Liebe und Vergeltung

Titel: Liebe und Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Sara ihm in das lockige schwarze Haar und preßte Mikahls Kopf fester an sich. Sich ihm entgegenbiegend, fühlte sie Wonnen, die sie nie geahnt hatte, ein köstliches Prickeln, das sie erhitzte, Welle auf Welle wohliger Reize, die sie durchfluteten.
    Ihr keuchender Atem, das sinnliche Seufzen, erregten Mikahl noch mehr. Heißblütig bedeckte er ihre warme, weiche Haut mit Küssen, ließ aufreizend die Zunge über die volle Brust gleiten und nahm immer wieder liebkosend die Spitze zwischen die Lippen. Flüchtig wurde er sich bewußt, daß es ihm viel lieber war, Sara nicht nur durch Worte anderen Sinnes gemacht zu haben. Und nur einen Herzschlag später dachte er daran, daß die halbe Stunde, die ihm zu lassen er Alastair gebeten hatte, bestimmt verstrichen sein mußte.
    Das Geräusch der geöffnet werdenden Tür traf ihn wie ein unvorhergesehener Schlag, und erschrocken drehte er sich um.
    Entsetzt blickte Sara zum Eingang der Bibliothek und spürte, daß sie vor Scham errötete. Mit schockierter Miene stand ihr Cousin auf der Schwelle, neben ihm, nicht minder fassungslos, der Vater. Und hinter ihm sah Sara in das konsternierte Gesicht ihres Verlobten.

13. KAPITEL
    Im ersten Moment war Sara wie gelähmt. Dann fiel die Starre von ihr ab, und beschämt wandte sie den Kopf zur Seite. Sie meinte, sterben zu müssen angesichts der Schuld, die sie auf sich geladen hatte. Nie wieder würde sie dem Vater, Alastair oder Charles unter die Augen treten können.
    „Verdammt!“ fluchte Mikahl durch die Zähne, wandte sich zu Lady Sara um und zog ihr das Kleid über die Brüste. „Es tut mir leid“, murmelte er betroffen. Gewiß, er hatte sie kompromittieren wollen, aber nicht beabsichtigt, sie dieser entwürdigenden Situation auszusetzen. Rasch strich er sich über das Haar, richtete sich auf und half Lady Sara, sich aufzusetzen. Schützend legte er den Arm um sie und schaute die drei Herren herausfordernd an.
    Miles St. James, Duke of Haddonfield, meinte, den Augen nicht trauen zu können. Nie hätte er erwartet, seine sittsame Tochter in diesem derangierten Zustand in den Armen eines Mannes anzutreffen.
    Alastair war bitter enttäuscht von Mikahl und tobte innerlich vor Zorn. Unter dem Vorwand, Lady Sara vor Weldon schützen zu wollen, hatte der Freund ihn über seine wahren Absichten im unklaren gelassen und absichtlich hintergangen.
    Charles fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Sprachlos starrte er Lady Sara und den Prinzen an und ballte wütend die Hände.
    Beim Anblick des entgeisterten Baronets empfand Mikahl ein Gefühl des Triumphes. Der erste Schlag hatte gesessen, und andere, noch niederschmetterndere, würden folgen. Der männliche Stolz des Feindes war getroffen, und Weldon würde nichts anderes übrigbleiben, als die Verlobung mit Lady Sara
    St. James zu lösen. Und dann, wenn die erste Wut verraucht und der Baronet wieder zur Vernunft gekommen war, würde er rasch feststellen, daß er durch die Trennung von Lady Sara nicht nur die Frau verloren hatte, die ihm das gesellschaftliche Entree auf höchster Ebene ermöglichte. Es würde nicht lange dauern, bis er merkte, daß sein Finanzimperium einen nicht minder wuchtigen Stoß erlitten hatte und er sich dem Ruin ausgeliefert sah.
    Schweigend betraten die drei Männer den Raum, und Lord Alastair Carlisle schloß hastig die Tür.
    „Du schmierige, ekelhafte Schlampe!“ schrie Sir Charles Weldon seine Verlobte an.
    „Verzeih mir, Charles“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Ich wollte dir nicht weh tun.“
    Die Entschuldigung versetzte ihn noch mehr in Wut. „Nein, du wolltest mich nur zum Gespött der Leute machen!“ tobte er außer sich vor Wut und näherte sich ihr drohend.
    Mikahl sprang auf und stellte sich vor Lady Sara.
    „Du billiges kleines Luder!“ zischte Sir Charles Weldon sie an. „Und dich habe ich für eine züchtige, sittenstrenge Frau gehalten! Du bist nicht besser als ein feiles Weib! Ich werde ...“
    „Beherrschen Sie sich, Sir!“ Lord Alastair Carlisle lief zu ihm und hielt ihn am Arm zurück. „Ich kann verstehen, daß Sie verärgert sind, aber es kommt nicht in Frage, daß Sie Ihren Zorn an meiner Cousine auslassen!“
    Der Baronet versuchte, Lord Alastairs Hand abzuschütteln, und überlegte flüchtig, ob er den Jüngeren niederschlagen sollte. Da es dann nur zu einer weiteren unliebsamen Szene gekommen wäre, entschloß er sich, vernünftig zu sein, drehte sich zu Prinz Balagrini um und sagte kalt: „Als ich dieser

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