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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Schlamassel!" hatte Raschid gesagt.
    Und er hatte nicht übertrieben. Die ganze Sache war ein furchtbarer Schlamassel! Ihre Zeit mit Raschid war bereits abgelaufen gewesen, als sie ihm gestern Abend die Nachricht von dem Baby überbracht hatte. Und sie, Evie, war vermutlich die Letzte gewesen, die es erfahren hatte!
    Doch was zählte das jetzt noch? Es war vorbei. Evie wünschte sich nur, sie hätte wegen des Babys den Mund gehalten. Dann hätte sie sich wenigstens einen Rest an Würde bewahrt.
    Und nun? In Anbetracht ihrer Familien und der zu befürchtenden Einmischung der Presse musste es fast zwangsläufig eine hässliche Angelegenheit werden. Auch zwischen ihr und Raschid. Denn sie, Evie, wollte nicht als die Frau in die Geschichte eingehen, die ihren arabischen Prinzen mit einem Baby erpresst hatte! Und Raschid, dessen war sie sich sicher, wollte nicht als der arabische Scheich in die Geschichte eingehen, der seine schwangere Geliebte verlassen hatte, um eine andere zu heiraten.
    Meilen um Meilen saß Evie schweigend und tief in Gedanken versunken da. Harry warf ihr immer wieder besorgte Blicke zu. Doch Evie war nicht bewusst, wie mitgenommen sie aussah.
    Schließlich kamen sie in Chelsea an, wo sich ihr Cottage befand -
    nur einen kurzen Fußweg von der World Aid Foundation entfernt, für die Evie als freiwillige Mitarbeiterin Spenden von den Reichen sammelte. Das Cottage gehörte genau genommen Julian und war eine von mehreren Immobilien, die die Familie in und um London besaß.
    Evies Mutter residierte in einem ähnlichen Haus in Kensington, wohingegen Julian ein schickes Apartment in der Nähe des Hyde Parks vorzog.
    Es ist schon toll, Geld zu haben, dachte Evie trostlos. Toll, zu wissen, dass sie ihr Kind großziehen konnte, ohne auch nur einen Penny von Raschid annehmen zu müssen!
    Der Wagen hatte angehalten. Evie schreckte aus ihren Gedanken auf und stellte fest, dass Harry schon ausgestiegen war und zum Kofferraum ging, um ihre Tasche herauszuholen.
    Evie stieg ebenfalls aus. Sie fröstelte, obwohl die Morgensonne ihr angenehm warm ins Gesicht schien.
    "Danke fürs Mitnehmen, Harry..." Sie wollte ihm ihre Tasche abnehmen, doch er schüttelte den Kopf.
    "Ich komme noch mit hinein."
    "Aber ... was ist mit deinem Fohlen? Du solltest..."
    "Du könntest mir für meine Mühe wenigstens einen Kaffee anbieten", schlug Harry freundlich vor.
    "Natürlich, es tut mir Leid", flüsterte sie beschämt und wandte sich zur Tür.
    Das Telefon läutete, als Evie mit Harry das Haus betrat. Sie erstarrte und wartete mit angehaltenem Atem, bis sich der Anrufbeantworter einschaltete. Einen Augenblick später ertönte die Stimme ihrer Mutter: "Evie, ich weiß nicht, was dir in den Sinn gekommen ist, einfach so davonzulaufen! Was sollen die Beverleys denken?" Ihre Mutter seufzte gereizt. "Es ist mir egal, wie verpfuscht dein Privatleben ist, das sind schlechte Manieren! Ich werde mir jetzt irgendeine Entschuldigung für dich einfallen lassen müssen. Das ist nicht fair, Evie! Glaubst du nicht, dass ich schon genug Zeit damit verbracht habe, dein Verhalten
    zu entschuldigen?" Nach einem weiteren Seufzer und einem kurzen Schweigen fügte ihre Mutter etwas freundlicher hinzu: "Hör zu, ruf mich an, wenn du zu Hause eintriffst. Ich möchte wissen, ob du heil angekommen bist."
    "Hast du ihr nicht gesagt, dass du mit mir gefahren bist?" fragte Harry überrascht.
    Evie ging langsam zur Küche. "Nein, ich habe ihr nur geschrieben, dass ich eine Mitfahrgelegenheit gefunden hätte."
    Sie hatte Harry nicht in die Geschichte mit hineinziehen wollen.
    Die Dinge waren auch so schon kompliziert genug. Ihre Mutter war nur zu bereit, Harry in der Rolle des Retters ihrer Tochter zu sehen.
    Wenn man Lucinda den kleinen Finger reichte...
    "Willst du deine Mutter nicht anrufen?"
    Ohne zu antworten, nahm Evie den Kessel und füllte ihn mit Wasser. Sie wollte mit niemandem reden - nicht einmal mit Harry, obwohl es unter den gegebenen Umständen unhöflich gewesen wäre, ihm das zu sagen.
    Das Telefon läutete erneut. Evie lauschte mit angehaltenem Atem, wer es diesmal sein würde. Raschids Stimme ertönte, er klang gereizt und sehr müde. "Nimm den Hörer ab, Evie! Ich weiß, dass du da bist..."
    Evie rührte sich nicht. Sekunden verstrichen. Das Schweigen zerrte an ihren Nerven.
    "Evie!" meldete sich Raschid wieder. "Das ist doch kindisch!
    Nimm den Hörer ab!"
    "Woher weiß er, dass du hier bist?" fragte Harry neugierig. "Hat deine Mutter es ihm

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