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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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habe."
    "Unsinn." Raschid Wusste sofort, von wem sie sprach. "Asim mag dich sehr gern, das weißt du." Er ging, um die Vorhänge vor dem Fenster zuzuziehen, und kam dann zu Evie zurück. "Wenn er bestürzt reagiert hat, dann nur, weil er genauso gut wie wir beide weiß, welche Probleme auf uns zukommen."
    "Dein Vater wird mich hassen." Evie war nicht so leicht zu trösten.
    "Und meine Mutter ..."
    "Hör jetzt auf", sagte Raschid. "Oder ich könnte mich entschließen, zu anderen Mitteln zu greifen, um dich aufzuheitern."
    Er hatte damit gerechnet, dass sie ihn angesichts seiner kühnen Drohung mit ihren Blicken durchbohren würde, doch stattdessen lag in ihren veilchenblauen Augen ein Ausdruck von so ungeheurer Verletzlichkeit, dass es ihn tief berührte.
    "Ach, was soll's", flüsterte er und zog sich kurz entschlossen das T-Shirt aus. Evie beobachtete schweigend, wie er sich vor ihr entkleidete, und ließ den Blick bewundernd über seinen schönen Körper schweifen. Im nächsten Moment legte er sich zu ihr, nahm sie in die Arme und küsste sie:
    "Dies ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür", protestierte Evie halbherzig.
    "Du bist selber schuld", erklärte er ihr unbeirrt. "Es hat meinen Macho-Instinkt geweckt, dich hier so verletzlich liegen zu sehen und zu wissen, dass du mein Baby in dir trägst."
    "Das merke ich", flüsterte sie viel sagend, wobei sie die Hand verführerisch über seinen flachen Bauch hinabgleiten ließ.
    Raschid erschauerte. "Dann sag mir", bat er unvermittelt ernst, "wie wir das aufgeben sollen, wenn wir uns nicht einmal in einer solchen Situation zurückhalten können."
    "Ich weiß es nicht." Evie seufzte.
    "Aber ich." Er schob behutsam ihren bandagierten Arm zur Seite, bevor er sich über sie beugte. "Wir werden zusammenbleiben.
    Irgendwie werde ich es schaffen", schwor er. "Du gehörst mir. Dieses Baby gehört mir, und ich werde voll Stolz und in allen Ehren zu euch stehen. Das verspreche ich dir, Darling."
    Wunderschöne Worte. Aber würde er sie auch wahr machen können? Und wenn, zu welchem Preis?
    Evie ließ sich von Raschids Liebesspiel in Bann ziehen und in eine Welt der Sinnlichkeit entführen. Doch in ihren Gedanken konnte sie sich nicht von den unüberwindlichen Problemen, die ihnen bevorstanden, freimachen.

8. KAPITEL
    Irgendwann wachte Evie allein im Bett auf. Aus dem Salon hörte sie gedämpfte, zornige Stimmen. Die eine gehörte Raschid, die andere...
    O nein! Ihrer Mutter.
    Entsetzt richtete Evie sich auf. In aller Hast zog sie sich einen himbeerroten seidenen Morgenmantel an und eilte aus dem Schlafzimmer. Auf dem Flur konnte sie deutlich hören, was im Salon gesprochen wurde.
    "Liebe?" hörte sie ihre Mutter spotten. "Liebe nimmt nicht, ohne zu geben. Und was haben Sie im Verlauf dieser Affäre gegeben, Scheich Raschid? Denn soweit ich sehe, ist Ihr Ruf nicht ruiniert, und Sie sind auch nicht zum Objekt öffentlichen Mitleids geworden!"
    Mitleid? Kreidebleich blieb Evie in dem offenen Durchgang stehen, der den luxuriösen Salon mit dem Flur verband. Ihre Mutter stand mitten im Raum, bekleidet mit einem eleganten weißen Kostüm, das ihren zarten Teint und ihr hellblondes Haar wirkungsvoll zur Geltung brachte. Raschid, der ihr gegenüberstand, trug ein dunkelblaues arabisches Gewand. Die beiden hätten nicht unterschiedlicher sein können, und die Feindseligkeit und Ablehnung zwischen ihnen war spürbar.
    "Der gestrige Tag sollte für meine Familie ein ganz besonderer Tag sein", fuhr Lucinda Delahaye zornig fort. "Und fairerweise muss ich einräumen, dass Evie ihr Bestes versucht hat, um das Ihrige dazu beizutragen. Aber Sie mussten natürlich erscheinen, mussten dem Brautpaar die Schau stehlen, um wieder einmal in die Zeitung zu kommen. Seelenruhig haben Sie mit meiner Tochter getanzt, obwohl die Gerüchte über Ihre bevorstehende Heirat mit einer anderen Frau schon in aller Munde waren! Und als ob das nicht schon genügt hätte, musste Ihr Vater noch dafür sorgen, dass die ganze Welt erfahrt, was für eine leichtgläubige kleine Närrin Evie in Bezug auf Sie ist!"
    "Versuchen Sie doch zur Abwechslung einmal, dem Urteil Ihrer Tochter zu trauen", schlug Raschid kühl vor. "Wer weiß? Vielleicht stellen Sie fest, dass Evie Sie angenehm überrascht."
    "Nicht solange sie an dieser schamlosen Affäre mit Ihnen festhält!"
    "Unsere schamlose Affäre geht Sie nichts an."
    "Ach, warum verschwinden Sie nicht einfach zu Ihren Ölquellen in der Wüste, heiraten Ihre

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