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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Hochzeitsbaldachin küssten. Darüber die Schlagzeile:
    "Ist dies der Abschied?" Und darunter: "Die Botschaft von Behran gibt die bevorstehende Heirat von Scheich Raschid Al Kadah mit der Tochter eines benachbarten Scheichs bekannt! Durch die Heirat werden zwei der einflussreichsten Scheichtümer vereint - und Evie Delahaye steht im Regen."
    "Dies ist nicht mit meiner Billigung bekannt gegeben worden!"
    erklärte Raschid wütend. "Mein Vater will mich anscheinend vor vollendete Tatsachen stellen."
    "O nein!" Evie sank in den nächsten Sessel.
    Raschid überflog mit versteinerter Miene den Bericht in der Zeitung. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Sie wussten genau, was das für sie bedeutete. Denn egal, wie gern Raschid die Ankündigung seines Vaters verleugnet hätte - ein Abstreiten wäre eine Beleidigung für seinen Vater und Aishas Familie gewesen.
    Das war's, dachte Evie dumpf. Das Ende für Raschid und sie. Erst jetzt, als sie akzeptieren musste, dass sie ihn nie würde heiraten können, wurde ihr bewusst, dass sie sich insgeheim doch noch Hoffnungen gemacht hatte. Sie war am Boden zerstört.
    Das Telefon läutete, die Reporter pochten unermüdlich an Tür und Fenster. Jemand klappte von draußen den Briefkasten auf und rief durch den Schlitz: "Haben Sie das gestern schon gewusst, Miss Delahaye? Sind der Scheich und Sie sich auf der Hochzeit Ihres Bruders deshalb so auffällig aus dem Weg gegangen?"
    Wütend warf Raschid die Zeitung beiseite und schob einen Sessel vor den Briefkastenschlitz. Evie saß benommen da. Diese öffentliche Bloßstellung war grausam - missachtete ihre Gefühle und beraubte sie ihres Stolzes. Doch sie war sich sicher, dass Raschid von alldem wirklich keine Ahnung gehabt hatte. Das hätte er ihr nicht angetan.
    "Ich werde fortgehen", flüsterte sie verzweifelt. "Ich habe Verwandte in Australien ..."
    "Nein!" fiel Raschid ihr zornig ins Wort.
    Sie sah ihn durch einen Tränenschleier an. Sein markantes dunkles Gesicht war aschfahl geworden. "Du wirst nichts tun, bis ich diese Sache gesegelt habe. Es muss einen Weg geben!"
    Evie schüttelte hoffnungslos den Kopf. Raschid wusste genauso gut wie sie, dass es keinen Ausweg für sie gab!
    Draußen vor dem Haus tobte ein Höllenlärm, drinnen bestürmte ein Reporter sie über den Anrufbeantworter mit Fragen. Mit einem heftigen Ruck zog Raschid den Stecker heraus. "Wir müssen hier raus!" Er nahm das Handy aus seiner Lederjacke, wählte eine Nummer und ging zum Küchenfenster, um in den Hinterhof zu spähen, ob die Rückseite des Hauses auch von Reportern belagert wurde. Doch über die zwei Meter hohe Backsteinmauer, die das Grundstück hier abschirmte, lugte kein verräterisches Kameraobjektiv.
    "Bringen Sie den Wagen auf die Rückseite des Cottage", befahl er ins Handy. "Lassen Sie den Motor laufen, und seien Sie darauf gefasst, sofort loszufahren."
    Dann kam er wieder zu Evie, nahm die Hand ihres unverletzten Armes und zog sie auf die Füße. "Komm mit."
    "Aber..."
    Sie sah ihn benommen an. Raschid schüttelte den Kopf. "Du kannst nicht hier bleiben, und ich kann es auch nicht. Den Fragen nach zu urteilen, die wir bisher von den Reportern gehört haben, wissen sie vermutlich gar nicht, dass ich hier bin, was ein Vorteil für uns ist. Ich bin vor ihnen hier eingetroffen, und mein Wagen parkt um die Ecke."
    Er schloss die Hintertür auf und öffnete sie. "Mit etwas Glück sind wir hier raus, bevor sie bemerken, dass du ihnen entkommen bist."
    "Wohin entkommen?" fragte Evie heiser, als Raschid sie nach
    'draußen schob und die Tür dann hinter ihnen beiden zuzog.
    "In mein Apartment", antwortete er ruhig. "Dort kann ich dich wenigstens vor diesem Trubel beschützen, bis wir einen Entschluss gefasst haben, was wir tun werden."
    Tun? Evie hätte fast hysterisch gelacht. Sie wussten doch beide ganz genau, was Raschid tun musste. Lediglich ihre, Evies, Zukunft stand in den Sternen.

7. KAPITEL
    Obwohl es draußen sehr warm war, fröstelte Evie, als sie Raschid durch den Hinterhof zu dem hölzernen Gartentor folgte, das auf die schmale Gasse hinter den Cottages rührte. Sie blieben in der Sonne stehen, und Raschid schob die beiden Riegel zurück, um das Tor sofort zu öffnen, sobald er den Wagen vorfahren hörte. Evie stand mit gesenktem Kopf neben ihm. Ihr verbrühter Arm schmerzte, aber was zählte das schon angesichts der Tatsache, dass ihre Welt in Scherben lag?
    Raschid umfasste sacht ihr Kinn, so dass sie zu ihm aufblicken musste. Sie sah das

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