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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Mitgefühl zu entdecken. "Offen gestanden, du siehst furchtbar aus, Darling", führte fort. "Alle haben sich Sorgen um dich gemacht. Julian hat mich noch vom Flughafen angerufen, nachdem er heute früh die Zeitung gesehen hatte. Und sogar Lord Beverley ist entsetzt darüber, wie Scheich Raschid dich benutzt."
    "Raschid benutzt mich nicht", widersprach Evie. "Er liebt mich."
    "Liebe!" stieß ihre Mutter verächtlich hervor. "Dieser Mann weiß gar nicht, was dieses Wort bedeutet, sonst würde er nicht planen, dich derart zu verraten!"
    "Nicht ich bin verraten worden", sagte Evie. "Sein Vater hat die Ankündigung seiner Heirat ohne Raschids Einwilligung in die Zeitung gesetzt."
    "Hat er dir das erzählt?" fragte ihre Mutter skeptisch.
    Evie sah sie herausfordernd an. "Es ist die Wahrheit. Raschid würde niemals lügen - schon gar nicht würde er mich belügen!"
    "Du liebe Güte!" rief ihre Mutter aus. "Wie kannst du nur so leichtgläubig sein!"
    "Das hat nichts mit Leichtgläubigkeit zu tun", entgegnete Evie. "Es ist eine Frage des Vertrauens. Und ich vertraue Raschid, dass er mir gegenüber ehrlich ist,"
    "Schön, nehmen wir einmal an, er sagt tatsächlich die Wahrheit ..."
    Lucinda hielt es offensichtlich für klüger, die Taktik zu ändern, um bei ihrer eigensinnigen Tochter etwas zu erreichen. "Was beabsichtigt er denn, in dieser Sache zu unternehmen?"
    Natürlich, die große Frage! Evie wich dem Blick ihrer Mutter aus, denn sie hatte keine Antwort darauf.
    "Lord Beverley hat mich darüber informiert, dass es für Raschid kein Zurück mehr von dieser Heirat gibt, nachdem sie öffentlich bekannt gegeben worden ist", fuhr Lucinda unbeirrt fort. "Was bedeutet, dass du von ihm fallen gelassen wirst, egal, was Raschid vielleicht lieber wäre. Die Familie seiner zukünftigen Braut wird darauf bestehen."
    "Glaubst du wirklich, ich würde diese Beziehung fortsetzen wollen, wenn Raschid wirklich eine andere heiraten würde?" fragte Evie kühl.
    Lucinda schwieg, aber ihr Gesicht sprach Bände. Evie wurde bewusst, dass sogar ihre eigene Mutter glaubte, sie wäre bereit, so tief für Raschid zu sinken.
    "Das käme für mich überhaupt nicht infrage!" sagte sie heftig und drehte sich um, um ihr Glas wegzustellen, weil plötzlich ihr Magen wieder revoltierte.
    "Dann beweise es", sagte ihre Mutter. "Mach der Sache jetzt ein Ende, bevor du noch den letzten Rest an Stolz verlierst! Wir können zusammen nach Westhaven gehen", schlug sie schmeichelnd vor,
    "und uns dort verstecken, bis sich der Sturm gelegt hat."
    "Ich kann nicht", flüsterte Evie und fasste sich an die schmerzenden Schläfen. "Ich kann ihn nicht verlassen, bis ich nicht ganz sicher weiß, dass es keine Zukunft für uns gibt."
    "Um Himmels willen, Evie!" rief ihre Mutter frustriert aus, trat vor und fasste Evie am Arm, um sie zu sich herumzudrehen. "Wann kommst du endlich zur Vernunft?"
    Evies Schmerzensschrei brachte Lucinda zum Schweigen.
    Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts Asim auf und packte Evies Mutter so fest am Handgelenk, dass sie Evies Arm losließ.
    "Was, in aller Welt, fällt Ihnen ein?" stieß Lucinda fassungslos hervor.
    "Ihre Tochter hat eine Verletzung an diesem Arm", antwortete Asim und ließ sie los.
    "Eine Verletzung?" wiederholte Lucinda. "Was für eine Verletzung? Was haben diese Leute hier dir angetan?"
    "Es war ein Unfall", mischte sich Raschid ein, der ebenfalls in den Raum gekommen war. "Evie hat sich heute Morgen mit heißem Tee verbrüht."
    "Du hast dich verbrüht?" Lucinda sah sie entsetzt an.
    Doch Evie konnte nicht antworten. Sie war kreidebleich, und ihr war schwindelig vor Schmerzen.
    "Setz dich, um Himmels willen, hin", befahl Raschid schroff und drängte sie zum nächsten Sessel. "Asim! Tun Sie doch etwas!"
    Mit dem ihm eigenen Gleichmut war Asini schon zur Stelle und begann, Evie vorsichtig den Verband vom Arm zu wickeln, während Evie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht im Sessel zurücklehnte und die Augen schloss.
    "Wie gut kennt er sich mit Brandwunden aus?" fragte Lucinda skeptisch.
    "Besser als die meisten Menschen", lautete Raschids Anwort.
    "Aber sie muss zu einem Arzt!" protestierte Lucinda energisch, während sie Asims Tun kritisch beobachtete.
    "Sie wird gerade von einem behandelt", sagte Raschid ruhig.
    Überrascht schlug Evie die Augen auf und sah Asim ungläubig an.
    Asim lächelte. "Ich bin Scheich Raschids Leibarzt seit dem Tag seiner Geburt", erklärte er ihr schlicht.
    "Sie alter Heuchler!" tadelte sie ihn sanft.

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