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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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wir irgendwo ungestört darüber reden?" schlug Asim vor.
    Raschid schien am Boden zerstört und völlig unfähig, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund schürte gerade das Lucindas Zorn.
    "Sie wollen ungestört sein?" zischte sie böse. "In Ordnung."
    Energisch ging sie den langen Flur entlang davon, und die beiden Männer folgten ihr.
    Lucindas Mutter war nicht in der Stimmung für Höflichkeiten. Sie hatte die schlimmste Erfahrung ihres Lebens hinter sich - ihre Tochter wäre vor ihren Augen fast verblutet, und Scheich Raschid Al Kadah sollte dafür büßen!
    "Wissen Sie, was diese beiden Männer ihr angetan haben?" fragte sie, sobald sie mit Raschid und Asim im Wartezimmer angekommen war. "Sollte Evie Ihnen das je vergeben - ich gewiss nicht!"
    "Es war ein Irrtum", flüsterte Raschid, der sich immer noch nicht von dem ersten Schrecken erholt hatte.
    "Und war es vielleicht auch ein Irrtum, dass Sie sich zwei Wochen lang nicht bei ihr gemeldet haben?" fragte Lucinda unerbittlich.
    "Ich hatte nichts Gutes zu berichten", erklärte Raschid ihr heiser,
    "und hielt es für rücksichtsvoller, z« warten, bis ich ihr bessere Nachrichten überbringen konnte."
    "Rücksichtsvoller?" spottete Lucinda. "Was war rücksichtsvoll daran, sie derart auf die Folter zu spannen? Sie hat ihren Kummer immer schon in sich verschlossen, Und ich dachte, Sie würden sie kennen! Sie haben mir doch gesagt, dass Sie sie lieben, und mir versprochen, sich gut um sie zu kümmern! Stattdessen wurde sie von Ihren Männern wie eine Hure behandelt!"
    Raschid sank in einen Sessel und barg sein Gesicht in den Händen.
    "Lady Delahaye ...", mischte sich Asim beschwichtigend ein. "Wir haben Verständnis für Ihren berechtigten Zorn. Aber es wäre uns sehr wichtig, wenn Sie uns erzählen würden, was genau geschah, nachdem Miss Delahaye die Wohnung verlassen hatte."
    Lucinda wandte sich von den beiden ab und rang um Fassung.
    "Evie ist einfach losgelaufen - im Schock", flüsterte sie. "Ohne Geld.
    Ohne Ziel..." Lucinda schluckte. "Ich weiß nicht, wie lange sie so gelaufen ist, aber schließlich fand sie sich vor meiner Tür wieder. Vor meiner Tür!" Sie drehte sich anklagend zu Raschid um. "Haben Sie eine Ahnung, wie weit das von Ihrer Wohnung entfernt ist? Und sie blutete - und war sieh dessen nicht einmal bewusst!"
    Raschid sprang erregt auf. "Haben sie sie angefasst?" stieß er hervor.
    "Wer?" fragte Lucinda verbittert. "Ihre Männer?"
    "Das waren nicht Scheich Raschids Männer, Lady Delahaye", stellte Asim klar.
    "Na schön, die Männer seines Vaters - was für einen Unterschied macht das? Nein, Sie haben Evie nicht angefasst, sondern ihr nur bewusst gemacht, dass es wirklich keine Chance mehr für Sie beide gibt, wenn Ihr Vater sie derart hasst."
    "Wie steht es um ihre Gesundheit?" erkundigte sich Asim freundlich.
    Lucinda wischte stolz die aufsteigenden Tränen fort. "Sie hat viel Blut verloren, aber wie durch ein Wunder das Baby behalten. Jetzt haben die Ärzte ihr strikte Bettruhe und keinerlei Aufregung verordnet. Ich wüsste es zu schätzen, wenn Sie das respektieren würden, Scheich Raschid!"
    Das war eine unmissverständliche Warnung und Drohung. Raschid schwieg. Schließlich fuhr er sich müde über die Augen, ehe er sich zu Lucinda umdrehte. Zum ersten Mal sah Lucinda ihn sich richtig an. Es war ihm anzusehen, wie sehr er litt.
    "Darf ich zu ihr?" fragte er rau.
    Energisch schüttelte Lucinda den Kopf. "Nicht ohne Evies Einverständnis. Ein Besuch von Ihnen könnte sie zu sehr aufregen, und das werde ich nicht zulassen."
    Raschid nickte resigniert. "Dann werde ich hier warten, bis Sie ihre Zustimmung haben", sagte er und setzte sich wieder in den Sessel.
    Zwölf Stunden später saß Raschid immer noch in dem Sessel, und sogar Lucinda bekam allmählich Mitleid mit ihm.
    "Ich will ihn nicht sehen!" beharrte Evie stur.
    "Aber Darling, er sitzt schon die ganze Nacht da draußen!"
    "Ich will ihn nicht sehen", wiederholte Evie.
    Lucinda seufzte. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal für diesen Mann Partei ergreifen würde, Evie - aber ich glaube, du bist ihm gegenüber nicht fair. Er ist am Boden zerstört. Und immerhin ist es auch sein Baby. Er hat ein Recht, sich mit eigenen Augen zu vergewissern, dass es euch beiden gut geht."
    "Sag du es ihm", erwiderte Evie kühl. "Die Ärzte haben gesagt, ich solle mich nicht aufregen, und Raschid regt mich auf." Sie wandte das Gesicht ab und blickte starr zum

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