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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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geschätzter Sohn bewusst gemacht hat. Deshalb möchte er Ihnen eine Wiedergutmachung anbieten ..."
    Bei diesen Worten zog der Sicherheitschef des Kronprinzen ein Papier aus der Innentasche seines Jacketts und hielt es Evie hin.
    Argwöhnisch nahm sie es entgegen und wich rasch wieder einen Schritt zurück. Als sie das Papier in ihrer Hand genauer betrachtete, schluckte sie fassungslos. Es war ein Scheck über zwei Millionen Pfund, ausgestellt auf die World Aid Foundation!
    "Der Kronprinz weiß von Ihrem selbstlosen Engagement für diese Wohltätigkeitsorganisation", fuhr Jamal Al Kareem erklärend fort. "Er bittet Sie, diese bescheidene Spende als Geste der Wiedergutmachung anzunehmen. Und in Anbetracht der Ereignisse glaubt er auch, auf Ihr Verständnis für die traurige Notwendigkeit rechnen zu können, Ihnen auch dieses hier anbieten zu müssen ..."
    Überrascht blickte Evie auf und sah, dass er ihr eine Visitenkarte entgegenhielt. Kaum hatte sie die Karte genommen, erkannte sie das bekannte Logo einer exklusiven Abtreibungsklinik in London und begriff mit eisigem Entsetzen, was ihr hier wirklich angetragen wurde.
    "Der Kronprinz vertraut selbstverständlich auf Ihre Diskretion in dieser ... heiklen Zeit", fuhr Jamal Al Kareem aalglatt fort. "In Erwartung Ihres Verständnisses sendet Ihnen der Kronprinz seine ergebensten Grüße und hofft, dass damit die Sache endgültig beendet wird ..."
    Die Sache endgültig beendet wird ... Diese schrecklichen Worte klangen Evie immer wieder in den Ohren, als sich ihre beiden bedrohlichen Besucher mit untertänigen Verbeugungen verabschiedeten und sie allein ließen. Evie stand wie angewurzelt da und blickte unverwandt auf den Scheck und die Visitenkarte in ihren Händen. Sie war kreidebleich geworden und versuchte krampfhaft, nicht zu denken.
    Denn Denken bedeutete Schmerz - den Schmerz, zu wissen, dass dies nun wirklich das "Ende der Sache" bedeutete. Keine Hoffnung mehr. Kein Warten mehr. Raschid würde nicht durch diese Tür kommen und ihr sagen, dass sich alles zum Guten für sie gewendet hätte. Denn Raschid war in Abadilah bei Aisha.
    Und auch sie, Evie, sollte jetzt nicht mehr hier in seiner Wohnung bleiben. Der Scheck und die Visitenkarte entglitten ihren kraftlosen Fingern. Mechanisch ging sie hinaus in den Flur, verließ die Wohnung und betrat den Lift, der sie nach unten brachte. Ebenso mechanisch verließ sie das Haus und hielt nicht einmal inne, als die Portiersfrau laut hinter ihr herrief.
    Draußen war es immer noch sommerlich heiß. Ganz London stöhnte unter einer Hitzewelle, so dass Evie in ihrem leichten blauen Top und der weißen Baumwollhose im mittäglichen Großstadtgewimmel nicht auffiel. Eine Weile folgte ihr ein Wagen mit zwei Insassen, doch Evie nahm es gar nicht wahr. Schließlich bog sie ihn einen Gehweg ein, auf dem ihr kein Auto folgen konnte.
    Eine Stunde ... vielleicht sogar zwei Stunden später ging sie immer noch. Sie wusste selber nicht, welcher Instinkt ihre Schritte gelenkt haben mochte, doch plötzlich fand sie sich vor dem Haus ihrer Mutter wieder.
    Sie klingelte. Es dauerte eine Weile, bis ihre Mutter öffnete. Beim Anblick ihrer Tochter wurde sie kreidebleich im Gesicht.
    "Du liebe Güte, Evie!" rief sie bestürzt aus. "Du blutest!"
    Doch Evie hörte sie schon nicht mehr. Eine wohltuende Ohnmacht umfing sie und ließ sie ihrer Mutter zu Füßen sinken.
    Sehr spät am selben Abend saß Lucinda Delahaye im Krankenhaus am Bett ihrer Tochter, als die Tür plötzlich aufging und Scheich Raschid Al Kadah hereinkam. Asim, sein treuer Diener und Leibarzt, folgte ihm auf dem Fuß.
    Raschid wollte besorgt auf Evies Bett zugehen, doch Lucinda sprang auf und stellte sich sofort zwischen ihn und ihre Tochter.
    Entschlossen schob sie die beiden Besucher aus dem Krankenzimmer und machte die Tür energisch hinter sich zu.
    "Wie können Sie es wagen, sich hier blicken zu lassen?" fragte sie feindselig.
    Raschid schien ihre Frage gar nicht zu hören. Sein Gesicht war aschfahl, aus seinen goldbraunen Augen sprach der Schock. "Was ist mit dem Baby?"
    "O ja, das würde wohl all Ihre Probleme lösen, wenn sie es verloren hätte!" fuhr Lucinda ihn an.
    "Nein!" Raschid wankte entsetzt. Als Asim ihn auffing und stützte, begriff Lucinda, dass Raschid sie falsch verstanden hatte.
    "Nun, sie hat das Baby nicht verloren", räumte sie das Missverständnis widerstrebend aus. "Aber es ist ein Wunder nach dem, was Ihre Spießgesellen ihr angetan haben!"
    "Können

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