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Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Titel: Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Bohn-Foerster
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    Nach der Brut kommen die Alttiere in die Mauser, das heißt, sie wechseln ihr komplettes Gefieder. Sie sind in dieser Zeit flugunfähig, ihre Jungen sind es auch noch – Mutter Natur hat eben alles perfekt eingerichtet.
    Die Kunstbrut im Brutapparat
    Wer es mit der Kunstbrut versuchen möchte, muss nicht gleich in die Vollen gehen. Es gibt bewährte, preiswerte Brutmaschinen, die sich für das Erbrüten von Gänseeiern hervorragend eignen. Oft werden in Fachzeitschriften oder im Internet gebrauchte Maschinen günstig angeboten. Hier sollte man aber Alter und Zustand erfragen und sich bei der Abholung die Funktionsfähigkeit vorführen sowie das Handling erklären lassen. Ein einfacher Motorschrankbrüter ohne viel Computertechnik, wie ihn die Firma Schuhmacher als Vomo-0 oder Vomo-0 Extra angeboten hat, reicht völlig aus und eignet sich bestens für Einsteiger. Leider gibt es diese Firma nicht mehr, dafür aber andere Brutmaschinenhersteller, die baugleiche Geräte anbieten. Lediglich die Temperaturregelung erfolgt mittlerweile elektronisch. Die Wärme im Brüter wird von oben über eine Ringrohrheizung erzeugt und mithilfe eines Ventilators gleichmäßig verteilt. Ein Winkelthermometer misst die Temperatur, die nötige Luftfeuchte erreicht man über wassergefüllte Gefäße, die am Boden des Brüters stehen. Zur Messung der Feuchte dient ein Hygrometer. Die Frischluftzufuhr lässt sich über Luftrosetten regeln. Das Wenden der Eier erfolgt halb automatisch, das heißt über ein Vor- und Zurückschieben der dafür vorgesehenen Rollenhorde. Für Eier mit einem großen Radius (schwere Gänserassen) wird der für Gänseeier erforderliche Wenderadius von 180 Grad aber mangels Tiefe des Geräts oft nicht erreicht. Ich nehme deshalb die Horde aus der Maschine und wende die Eier einzeln per Hand.
    Mancher Gänsezüchter, der die Gänsezucht so nebenbei betreibt, möchte damit wenig Arbeit haben und entscheidet sich deshalb für einen vollautomatischen, computergesteuerten Motorbrüter. Gerade für berufstätige Gänsehalter klingt das Wort vollautomatisch sehr verlockend, ich gebe aber unbedingt zu bedenken, dass auch hier der Wenderadius für große Eier aufgrund mangelnder Tiefe des Geräts nicht erreicht wird. Züchter großer Gänserassen, mich eingeschlossen, haben deshalb keine guten Erfahrungen mit Vollautomaten gemacht. Züchterkollegen mit kleineren Rassen und Bruteiern brüten damit hingegen erfolgreich.
    Weil einfache Brüter ohne Computertechnik leicht zu bedienen sind, würde ich Einsteigern dazu raten.
Der Brutraum
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    Die günstigste Brutraumtemperatur liegt bei 18 Grad. Direkte Sonneneinstrahlung auf den Apparat sollte vermieden werden. Räume an der Straßenseite sind dann ungeeignet, wenn etwa durch Lastzüge starke Erschütterungen auftreten. Wichtig für den Bruterfolg ist eine gute Frischluftzufuhr im Brutraum, weil die Embryonen bei Luftnot Schaden nehmen würden. Je weiter die Brut fortschreitet, umso größer wird ihr Sauerstoffbedarf. Die Luft ist in Ordnung, wenn man frei und tief durchatmen kann. Der Luftaustausch erfolgt über die Luftrosetten im Brüter sowie beim manuellen Wenden und Kühlen der Eier. Die Temperatur im Brutraum kann auch die Luftfeuchte im Gerät beeinflussen. Warme Luft steigt in die Höhe. Je kühler ein Brutraum ist, desto mehr warme Luft entweicht durch die Luftrosette und wird durch kühlere Luft ersetzt, die wieder aufgeheizt werden muss. Der Luftaustausch geht dann also schneller vonstatten, und damit findet auch eine schnellere Verdunstung statt. Ist der Raum zu warm, kann das den Luftzug in der Maschine reduzieren und eine ungleichmäßige oder mangelhafte Belüftung verursachen. (Quelle: Kunstbrut von Dr. A. F. Anderson Brown, siehe Anhang )

    Ein einfacher Motorschrankbrüter leistet bei der Kunstbrut gute Dienste. (Foto: Marion Bohn-Förder)
Vorbereitung der Brut
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    Wer gewissenhaft brütet, wird belohnt. (Foto: Beate Meisenzahl)
    Jeder Brutmaschinenhersteller liefert eine genaue Gebrauchsanleitung mit. Daran sollte man sich halten. Vor Brutbeginn überprüfe ich immer das Winkelthermometer und Hygrometer auf ihre Funktionstüchtigkeit. Einen Tag vor der Eieinlage wird der Brutapparat eingeschaltet und auf 37,6 Grad eingestellt. Sobald dieser Wert erreicht ist, füllt man eine Wasserschale und kontrolliert anhand des Hygrometers die ungefähre Feuchte im Brutschrank. Diese lässt sich mithilfe der Luftrosette des Brüters noch etwas

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