Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen
Nahrungsaufnahme auf und zeigen Anzeichen von Heiserkeit, Husten (besonders während der Nahrungsaufnahme) sowie Atemnot. Durch die zunehmende Verstopfung der Luftröhre strecken die Tiere nach Luft ringend ihren Hals, öffnen den Schnabel und führen mit dem Kopf Schüttelbewegungen aus, als wollten sie die Plagegeister herauswürgen. Im Schnabel sammelt sich zähflüssiger Schleim an. Bei Alttieren ist die Luftröhre größer, weshalb sie nur selten unter akuter Atemnot leiden. Charakteristisch für Luftröhrenwürmer ist das ständige Hüsteln während der Nahrungsaufnahme.
Behandlung: Concurat®-L 10 % über das Trinkwasser (nur so viel Wasser geben, wie die Tiere an einem Tag trinken) oder Panacur® Boli, 250 mg direkt eingeben (eigentlich für Schafe, ist aber für Gänse ebenso geeignet). Die Behandlung mit Panacur sollte, je nach Befall, drei bis fünf Tage lang erfolgen. Bei nachgewiesenen Magenwürmern wirkt nur Concurat®-L 10 %. Die Präparate sind beim Tierarzt erhältlich.
Während einer Wurmkur sollte der Auslauf für drei Tage begrenzt sein und der Kot täglich abgesammelt werden. Anschließend wird der Stall gründlich gereinigt und der Stallboden gegen Wurmeier desinfiziert. Hierzu geeignet sind Desinfektionsmittel mit dem Wirkstoff Kresol.
Vorbeugung: Kotuntersuchung auf Würmer beim Tierarzt. Wir entwurmen unsere Tiere vorbeugend im Januar, vor ihrer Fortpflanzungsperiode sowie im Herbst.
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Wenn Gänse sich kratzen, kann ein Befall mit Außenschmarotzern wie Federlingen oder Milben der Grund sein. (Foto: Ute Weber)
Außenschmarotzer (Ektoparasiten)
Diese in der Regel mit bloßem Auge sichtbaren Lebewesen befinden sich ständig oder nur zeitweise auf ihrem Wirtstier und ernähren sich von der Körpersubstanz. Durch die schnelle Vermehrung dieser Plagegeister, besonders zur Sommerzeit, wird das Allgemeinbefinden der Gänse erheblich beeinflusst. Die Schadwirkung eines Befalls ist abhängig von den Nahrungsgewohnheiten der einzelnen Parasitenarten.
Federlinge gehören zu den stationären Parasiten, das heißt, sie befinden sich permanent auf dem Wirt und besiedeln vorzugsweise den Kopf- und Halsbereich sowie die Partie unter den Flügeln. Sie ernähren sich von der Federsubstanz. Kleine Beschädigungen im Deckgefieder (Löchern oder Kratzern ähnelnde, durchsichtige Stellen) sind oft ein Indiz für einen Befall. Diese winzigen, weißen, länglichen, flügellosen Insekten sitzen meistens an den Federunterseiten der Flügel, wo sie sehr gut sichtbar sind. Begünstigt wird ein Befall durch Haltungsfehler, Mangelernährung, schwache Kondition, Krankheit und mangelnde Gefiederpflege.
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Die Rote Vogelmilbe wird hauptsächlich durch Wildvögel übertragen und tritt vorwiegend in der warmen Jahreszeit auf. Hier vermehren sich die Blutsauger so stark, dass es zu Todesfällen kommen kann. Vollgesogene Milben haben eine rote bis bräunliche Farbe. Hungrige sind weißlich grau. Die Rote Vogelmilbe gehört zu den temporären Parasiten, das heißt, sie sucht ihren Wirt nur nachts im Stall auf und verlässt ihn erst, wenn sie satt ist. Tagsüber lebt sie in Ritzen und Spalten sowie an den Unterseiten von Futter- und Trinkgefäßen. Bei hoher Milbenpopulation im Stall können einige Parasiten auch permanent am Tierkörper (Schenkel- oder Flügelbeuge sowie Schnabelwinkel) nachgewiesen werden. Durch den hohen Blutverlust der Wirtstiere entwickelt sich eine Anämie (Blutarmut), die Tiere magern stark ab, bei Junggänsen sind Todesfälle nicht selten.
Räudemilben leben stationär auf ihrem Wirt und ernähren sich von seiner Zellsubstanz. Bei Gänsen ist ein Befall größtenteils auf eine unhygienische Haltung zurückzuführen. Hier sind meist nur Einzeltiere betroffen. Körperräudemilben werden durch engen Kontakt von Tier zu Tier übertragen. Sie dringen durch die äußeren Hautschichten (Umgebung von Schnabel und Augen) ein, graben dort Gänge und legen darin ihre Larven ab. Das führt zu heftigen Hautentzündungen.
Zecken setzen sich vor allem an flaumlosen Stellen im Bereich der Augenlider, im inneren Augenwinkel, bei jungen Tieren, aber auch an anderen Körperteilen fest. Sie verlassen ihr Wirtstier erst nach fünf bis zehn Tagen, wenn sie richtig vollgesogen sind. Die Blutsauger kommen in der Natur nur in einem für sie geeigneten Lebensraum wie Wald- und Buschweiden vor. Besonders Jungtiere sollten daher in einer strauchlosen Umgebung aufgezogen werden.
Schmeißfliegen , die in kleinste
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