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Lieber Osama

Lieber Osama

Titel: Lieber Osama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cleave
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nach klaren Verhältnissen – wirklich einzigartig.
    Ich ließ Wasser in die Spüle laufen und gab einen Spritzer grünes Original-Fairy dazu.
    - Und? Ich hab dich was gefragt. Was willst du von mir?
    - Ich weiß nicht, sagte er. Seit neulich frage ich mich das auch andauernd. Ich kriege dich einfach nicht aus dem Kopf.
    Wenn du eine neue Freundin suchst, dann bin es nicht ich. Und wenn du ein Kind willst, dann klär das mit deiner Petra, okay? Ich habe schon eine Familie, und ich liebe sie. Alles, was ich vom Leben verlange, ist, abends mit ihnen einzuschlafen und morgens mit ihnen aufzuwachen.
    - Ich weiß, sagte Jasper Black. Das will ich dir auch keinesfalls nehmen.
    - He, bilde dir nur nichts ein. Das kannst du mir gar nicht nehmen, denn das lasse ich nicht zu.
    - Guter Gott, sagte Jasper Black. Du bist so anders als Petra.
    - Das denke ich mir. Der Unterschied beträgt etwa 100 Riesen im Jahr.
    - Das meinte ich nicht, sagte Jasper Black. Sondern: Du rennst nicht dauernd irgendwelchem Scheiß hinterher. Du bist stark.
    - Stark? Das soll wohl ein Witz sein? Ich bin das reinste Nervenbündel, du hast mich doch erlebt.
    - Das war der Stress, sagte Jasper Black. Nein, ich meine, du bist stark, weil du weißt, was du willst.
    - Und du? Hast du denn nicht, was du willst? Einen geilen Job bei der Zeitung. Einen Aston Martin. Den meisten würde das reichen, denke ich.
    - Ja, das dachte ich auch mal. Aber seit ich dich kenne, will ich was anderes. Einfache Sachen. Fischstäbchen zum Beispiel. Du setzt mir ganz schön zu.
    Na, darüber musste ich lachen.
    - Ich glaube, das mache ich ziemlich gerne, Jasper Black.
    Im selben Moment bekam ich Herzklopfen, Osama. Ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gesagt hatte. Und wie gern hätte ich es zurückgenommen. Aber was raus ist, ist raus, da kann man nichts machen, obwohl eine innere Stimme mich anschrie: Du blöde Kuh, das ist typisch. Dein Mann ist gerade eine halbe Stunde weg, und schon fängst du wieder damit an.
    Jasper Black grinste. Ich zog Turnschuhe und Socken aus und gab sie ihm. Er nahm sie zwar, aber er stand da wie bestellt und nicht abgeholt.
    - Und? Setzt dir das auch zu?
    - Hmm, sagte Jasper Black.
    Dann stieg ich aus meiner Jeans und zog das T-Shirt aus. Legte beides auf seinem Arm ab, dem, der auch schon die Turnschuhe hielt.
    - Und das? Setzt dir das zu?
    - Ja, sagte Jasper Black. Ich meine, jetzt bin ich doch etwas perplex.
    - Da kannst du mal sehen. Da kannst du mal sehen, was passiert, wenn man sich mit Prolls einlässt.
    Ich streckte ihm die Zunge raus und zog den BH aus. Toll, was für Stielaugen er da bekam. Es stimmt schon, was die Sun schreibt: SIE WOLLEN ALLE NUR DAS EINE. Ich gab ihm auch den BH, er nahm ihn, aber stirnrunzelnd und irgendwie überfordert, als wüsste er jetzt nicht, was er damit machen soll. Wenn du es genau wissen willst, Osama: etwa so wie den Steuerbescheid, kurz nachdem du ihn aufgemacht hast und kurz bevor du ihn ins Polster der Couch stopfst, wo schon all die leeren Kippenschachteln liegen und die Spendenbriefe.
    - Ich weiß nicht, was ich sagen soll, sagte Jasper Black. Das hatte ich eigentlich gar nicht vor.
    - Schon klar. Nimm’s mir nicht übel, aber wenn wir warten, bis jemand wie du weiß, was er vorhat, stehen wir heute Abend noch hier. Und dann wäre es auch egal, denn dann wäre mein Mann hier und schlüge dir die Fresse ein.
    Jasper Black schluckte.
    - Danke für den Hinweis.
    - Bitte. Soll keiner sagen, er hätte es nicht gewusst.
    Ich zog mein Höschen aus und stopfte es ihm in die Brusttasche. Dabei grinste ich wie eine Idiotin. Im Fernsehen pfiff der Schiedsrichter das Spiel an. Die Menge tobte. Nackt sauste ich ins Wohnzimmer und legte mich bäuchlings auf die Couch, den Fernseher immer im Blick.
    Auf einmal kam Robert Pires über links, und Jasper Black legte mir die Hand auf den Hintern. Ein Zittern durchlief mich. Pires zu Francesc Fabregas, und Fabregas mitten durch die Blauen nach vorn. Jasper Black strich mit seinen Fingern durch meinen Po nach unten. Fabregas musste abspielen, aber wer bot sich an? Ich hob meinen Hintern ein bisschen. Fabregas in die Mitte zu Thierry Henry. Jasper Black fand meinen Kitzler, Thierry Henry nahm den Ball aus der Luft, wunderschöner Volley, und ich stöhnte auf. Thierry Henrys Schuss ging tief unten rein, genauso wie Jasper Black, und die Menge flippte aus. Chelsea gab den Ball zurück an den Mittelkreis, und Jasper Blacks Finger fuhren in mir herum, während der

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