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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Colin.
    „Ja, weil du nicht besonders helle bist. Wir beide hatten ja nur mal wieder einen Streit, du und ich. Und anschließend verkündet mir Shelby, ich sei ein blöder Trottel, und es würde ihr ziemlich schwerfallen, mir zu vergeben, falls ich es noch einmal wagen würde, irgendetwas zu tun, wodurch ich dich verprelle und du früher als geplant von hier weggehst.“
    „Und dann hat sie geweint?“
    Luke schüttelte den Kopf. „Sie hat gemeint, dass sie dich sehr gern hat und darauf scheißt, wie ich zu dir stehe oder du zu mir. Und ja, die süße kleine Shelby hat es genauso gesagt – sie scheißt darauf . Und sie liebt dich, und Brett liebt dich, und sie will dich in unserem Leben haben, und ich soll das gefälligst mit dir klären, oder sie würde mir das niemals verzeihen.“
    Eine Sekunde lang war Colin völlig verblüfft. Zwar konnte er es sich gut vorstellen, wie Shelby ihren Mann anschrie und ihm eine Standpauke hielt. Er wusste, dass sie stinksauer war, weil die Jungs wieder einmal stritten; Frauen hatten schnell die Nase voll davon, das beste Beispiel war seine Mutter. Aber ihn, Colin, gern haben? Darauf hinzuweisen, dass Brett ihn liebte? Alle ihn liebten? Wo er doch alles andere als liebenswürdig war? Wie konnte das sein?
    „Ich nehme an, sie meint, dass sie dich liebt wie einen Bruder“, klärte Luke ihn auf. „Und das sollte auch besser so bleiben, denn sonst hat der Streit gerade erst angefangen.“
    Colin musste einfach grinsen. „Und das Weinen, schätz ich mal.“
    „Reiß du nur deine Witze, doch sie ist eine tolle Frau. Viel zu gut für mich, das steht fest. Ich muss mich wirklich anstrengen, um ihr das Wasser reichen zu können, aber das schaffe ich schon. Also iss deinen verdammten Hackbraten, komm nächste Woche oder auch vorher zum Abendessen, und ich halte mich aus deinen Angelegenheiten heraus.“
    „Gebongt“, sagte Colin.
    „Alles klar“, bestätigte Luke und streckte ihm die Hand hin.
    Colin schüttelte sie. „Danke für den Hackbraten. Der wird mir morgen Abend gut schmecken.“
    „Nichts zu danken.“ Luke kehrte auf dem Absatz um und wollte los.
    „Luke“, rief Colin ihm nach, und Luke drehte sich noch einmal zu ihm um. „Erzähl ihr, dass wir uns umarmt und vertragen haben und dass wir ihr nie wieder einen Grund geben werden, in Tränen auszubrechen.“
    „Das habe ich vor.“ Und damit fuhr er davon.
    Colin zog die Tür zu, aber diesmal schloss er ab. Für diesen Abend hatte er genug von dem ganzen komplizierten Familienkram. Ein Mitglied des Riordan-Clans zu sein war der reinste Kontaktsport.
    Er stellte die Tüte auf den Tisch und holte die kleinen Plastikbehälter, die darin eingepackt waren, heraus – Hackbraten, Kartoffelpüree, Erbsen und Soße. Dann nahm er sich einen Teller und lud sich eine ordentliche Portion auf. Das war mehr als genug für zwei Abendessen, und er ließ es sich schmecken. Luke hatte recht, es war ausgezeichnet. Was er über Shelbys Kochkünste gesagt hatte, stimmte zwar auch, doch sie waren völlig ausreichend. Und Shelby besaß Qualitäten, die weit wichtiger waren als das.
    Während des Essens grübelte er. Sie liebten ihn? Er hatte gewusst, dass sie ihn akzeptierten; auch war ihm nicht entgangen, dass Brett sich jedes Mal freute, wenn er ihn sah. Aber er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Shelby so viel an ihm lag, dass sie ihre Ehe durch Tränen und Ultimaten gefährden könnte und sich mit ihrem Mann stritt, weil sie ihn in der Nähe haben wollte. Sie musste sich Luke schon ziemlich sicher sein, wenn sie so etwas tat. Oh, selbstverständlich war das eine rein familiäre Liebe, nichts Romantisches. Er hatte nie auch nur einen einzigen romantischen Gedanken an sie verloren, was auch völlig sinnlos gewesen wäre, solange sie wie verrückt in Luke verliebt war, und umgekehrt.
    Tatsächlich hatte auch Colin die eine oder andere Freundin gehabt, die wahnsinnig in ihn verliebt gewesen war. Allerdings war ihm noch keine Frau begegnet, für er dasselbe empfunden hatte. Nie hatte er eine Frau kennengelernt, für die er so starke Gefühle hatte, dass er alles getan hätte, um sie glücklich zu machen.
    Plötzlich und ohne besondere Vorwarnung spürte er eine enorme Zufriedenheit, und das lag nicht an dem Hackbraten. Er merkte, wie Emotionen nur so in ihm aufwallten, und dachte, das seien der verdammte Unfall, die Pillen und der Flirt mit der Depression. Früher war er nie so, da hatte ihn nichts so leicht anrühren

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