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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Augen.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Bist du denn
verrückt
geworden? Letztes Jahr hat Tamsin dein Leben verpfuscht, und jetzt ist sie wieder da. Soll das heißen, du willst ihr erlauben, das noch einmal zu tun?«
    Es saßen noch keine Gäste im Restaurant. Finn knurrte Evie unfreundlich an: »Ich muss dir gar nichts erklären. Ich bin erwachsen und treffe meine eigenen Entscheidungen.«
    »Glaub mir, du hast gerade eine ganz miese Entscheidung getroffen«, schoss sie zurück.
    »Na schön, dann hör mir zu. Als du damals Philippa bekommen hast, wie hättest du dich gefühlt, wenn jemand sie dir weggenommen hätte, als sie vier Monate alt war? Wenn dieser Jemand verkündet hätte, dass du sie niemals wiedersehen wirst? Hättest du deine Tochter dann einfach aus der Hand gegeben und sie aus deinen Gedanken verbannt? Hättest du aufgehört, sie zu lieben? Hättest du sie einfach vergessen, weil sie nicht länger Teil deines Lebens war?«
    Evies Augen blitzten. »Nein, aber Mae ist nicht dein Kind.«
    »Ich hielt sie aber dafür.« Finn sprach mit ruhiger Stimme. »Sie hätte meine Tochter sein können. Viele Männer ziehen die Kinder anderer Leute groß und lieben sie, als ob es ihre eigenen wären.«
    »Und das hast du jetzt vor? Ungeachtet der Tatsache, dass Tamsin dich betrogen und Mae dreist als dein Kind ausgegeben hat und sich dann mit Mr Ich-bin-ein-Milliardär aus dem Staub gemacht hat, ohne dir zu sagen, wohin? Du hast ihr all das einfach vergeben, ja? Du lässt sie ungeschoren davonkommen? Na, wie überaus praktisch für sie!«
    Ginny fühlte sich alles andere als wohl, aber sie konnte nicht in die Sicherheit der Küche flüchten, weil Finn ihr den Weg blockierte. Er war jetzt richtig sauer. Der Muskel in seiner Wange zuckte, während er sich an die Theke klammerte. Jetzt mochte nicht der richtige Augenblick sein, aber eigentlich sah er gerade unglaublich sexy aus …
    »Sag mir nicht, wie ich mein Leben zu führen habe.«
    »Warum nicht?«, konterte Evie. »Jemand muss ja versuchen, dir wieder Vernunft einzubläuen. Wir sehen doch alle, wie furchtbar falsch du liegst.« Sie zeigte auf Ginny. »Stimmt’s nicht?«
    Oh, um Himmels willen. Rasch sagte Ginny: »Ich will damit nichts zu tun haben.«
    »Das
solltest
du aber«, beharrte Evie hartnäckig, die sich mittlerweile warm geredet hatte. »Wir arbeiten zusammen! Wir sind auch Freude oder etwa nicht? Dazu sind Freunde da. Verdammt nochmal, wenn ich euch erzählen würde, dass ich eine Affäre mit einem siebzehnjährigen Jungen habe, der mich heiraten will, sobald ich ihm 100 000  Dollar geliehen habe, um damit seine Spielschulden zu bezahlen, würdet ihr beide dann einfach danebenstehen und zusehen?«
    »Jetzt, in diesem Moment? Absolut«, sagte Finn.
    »Siehst du? Jetzt bist du wütend auf mich.« Evie änderte ihre Taktik. »Das solltest du aber nicht, weil wir das nur sagen, weil du uns wichtig bist.«
    Sprich weniger von
wir
, dachte Ginny panisch.
    »Ich weiß, dass du Mae liebst«, fuhr Evie fort. »Aber ich glaube dir einfach nicht, dass du Tamsin immer noch liebst. Und das ist keine Basis für eine Beziehung. Meinetwegen, Tamsin sieht super aus. Sie ist sexy, das will ich gern zugeben. Aber wenn man ein Glas Milch trinken möchte, muss man nicht gleich die ganze Kuh kaufen. Wenn du Sex haben willst, gibt es genug Frauen, die nur allzu gern in dein Bett springen würden. Ich verspreche dir, Finn, du musst nur mit dem Finger schnippen, und sie stellen sich in einer Schlange an für eine schnelle Nummer …
ahem

    »Oh!« Urplötzlich stand Tamsin mit Mae auf dem Arm in der Tür zum Restaurant. »Kaum bin ich da, herrscht peinliches Schweigen. Sollte ich jetzt rot werden?« Als ihr Blick auf Ginny fiel, lächelte sie breit. »Obwohl, so rot wie Sie kann ich nie und nimmer anlaufen.«
    Ginny wünschte, sie könnte im Boden versinken. Die Bemerkung über die Kuh, die man nicht kaufen musste, gab den Ausschlag. Finn spürte ihr Unwohlsein – oder vielleicht hatte er auch das Gefühl, neben einem Schmelzofen zu stehen, wegen der Hitze, die von ihren Wangen abstrahlte. Er sagte: »Wir haben über die Arbeit gesprochen. Können wir etwas für dich tun?«
    »Ich bin nur gekommen, um mich zu verabschieden.«
    Bei dieser Ankündigung schossen Evies Augenbrauen bis zu ihrem Haaransatz hoch. Ginnys Hoffnungen stiegen auf ähnliche Weise. Tamsin tänzelte zu Finn und meinte fröhlich: »Wir fahren nach Portsilver, um neue Anziehsachen für Mae zu kaufen

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