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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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außergewöhnlich, eine Offenbarung, jenseits von allem, was sie je erlebt hatte. Tess beugte sich vor und nahm Alfie hoch, dann küsste sie ihn zärtlich, bevor sie ihn Carla reichte. Carla nahm ihn in die Arme und hatte das Gefühl, als ob … o Gott, als ob ihr Leben endlich vollständig wäre.
    Natürlich nicht mit Alfie. Er gehörte Tess. Aber mit einem eigenen Baby.
    Ihrem und Perrys.
    Wie hatte sie nur jemals glauben können, dass sie kein Kind wollte? Tja, früher war nie der richtige Zeitpunkt gewesen. Sie hatte nie den richtigen Mann getroffen.
    Carla schaukelte Alfie in ihren Armen, senkte den Kopf und atmete seinen herrlichen Babyduft ein, eine unbeschreibliche Mischung aus Milch und Wärme und Neuheit. Seine Haut war weich, so weich und seidig wie eine eben aus der Kapsel entnommene Kastanie. Sie hätte ihn stundenlang streicheln können. Ehrlich gesagt war Alfie nicht gerade das hübscheste Baby der Welt, aber wenn man ihn so ansah und ihn im Arm hielt, dann ließ er einen glauben, dass er es doch war. Als sich seine kleinen Seesternfingerchen um einen ihrer Finger schlossen, wäre Carla vor lauter Glück am liebsten in tausend Stücke zersprungen.
    Das,
genau das
, wollte sie auch.
    »Schau dich nur an.« Tess nickte zustimmend. »Du bist ein Naturtalent.«
    »Ich habe noch nie zuvor ein Baby im Arm gehalten. Noch nie.« Carlas Stimme klang belegt. »Ich habe es auch nie gewollt.«
    »Wie alt bist du?«
    »36.«
    Tess lächelte. »Tick tack, tick tack.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass in mir eine biologische Uhr tickt.« Carla blinzelte Tränen des Glücks weg. »Unglaublich, dass mir das passiert. Ich habe das Gefühl, soeben den Sinn des Lebens gefunden zu haben.«
    Es war ihr egal, wenn das lächerlich sentimental klang.
    Es stimmte einfach.
     
    »Du willst was?« Perry fing an zu lachen.
    »Ich will ein Baby.« Es war, als habe sie zu Gott gefunden, so einfach war das. Carla hatte sich kaum darauf konzentrieren können, den Abschluss für den neuen Wintergarten der Whelans zu tätigen, aber irgendwie war ihr das gelungen. Danach war sie in Perrys Laden geeilt und hatte ihn überredet, mit ihr einen Spaziergang am Strand zu machen.
    »Das ist doch ein Witz, oder?« Er blieb stehen und legte den Kopf schräg.
    »Das ist kein Witz.«
    »Aber du hasst Kinder. Das hast du mir gesagt. Du hast gesagt, dass du nie eigene Kinder haben willst.«
    »Ich weiß, aber das war ein Fehler.« Carla konnte mit ihrem Glück, ihrer Sicherheit nicht hinter dem Berg halten. »Mein Körper hat mir signalisiert, dass ich keine wollte, weil ich noch nicht den richtigen Mann getroffen hatte. Aber nun habe ich das.« Sie griff nach Perrys Hand, die ihr entglitten war. »Und mit dir will ich mehr als alles andere ein Kind. Ist das nicht unglaublich? Wir werden noch
glücklicher
sein … du wirst es doch nicht verpassen.«
    Er wirkte ehrlich perplex. »Was verpassen?«
    »Kinder zu haben! Oh, du warst wunderbar, dass du bislang noch nichts gesagt hast.« Carla schüttelte den Kopf, sehr bewegt von seiner Großzügigkeit. Als sie ihm – in jener folgenschwerer Nacht – mitgeteilt hatte, dass sie gegen Kinder war, hatte Perry diese Neuigkeit ohne Widerrede akzeptiert. Es hatte seine Gefühle für sie nicht beeinträchtigt, Gott sei Dank. Natürlich war er dennoch tief im Innern schwer getroffen. Aber das war eben der
Coup de foudre
, wie Carla jetzt klar wurde. Man nahm es, wie es kam, und nichts konnte einen Unterschied machen. Hätte Perry ihr gesagt, sie müsse nach Island ziehen und mit ihm in einem Iglu wohnen, wenn sie mit ihm zusammen sein wollte, dann hätte sie das ja auch akzeptiert. Denn so lange sie nur zusammen waren, kam es auf nichts anderes an, auf nichts …
    »Hallo? Erde an Carla? Wie kommst du nur auf die Idee, dass ich Kinder will? Habe ich das je gesagt?« Perry schüttelte ungläubig den Kopf, starrte sie an, als ob … als ob ihr gerade ein Geweih gewachsen wäre. »Ich kann diese gottverdammten Gören nicht ausstehen. Als du sagtest, dass du keine Kinder willst, war ich begeistert. Soweit es mich betrifft, war das überhaupt das Sahnehäubchen.«
    »Aber das war alles vor dem heutigen Tag. Ich habe meine Meinung geändert«, drängte Carla. »Und das wirst du auch, Perry, denn das ist einfach genau das Richtige. Wir lieben uns. Es wird vollkommen sein.«
    »Ich schwöre dir, das wird es nicht.«
    Das Adrenalin schoss durch ihren Körper. Es war ein Rückschlag, aber sie war eine erstklassige

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