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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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und am Strand zu spielen. Wir sind um drei wieder da, okay?« Sie hielt Mae hoch, damit sie ihn küssen konnte. »Sag ›Auf Wiedersehen‹.«
    Mae strahlte, drückte Finn einen Kuss auf die Wange und sagte »Gaaa.«
    Finn wurde weich und streichelte ihr seidiges, dunkles Haar. »Dir auch Gaaa, du Süße. Amüsiere dich schön.«
    »Seht sie euch an.« Tamsin freute sich offenkundig über den Anblick von Finn und Mae. Voller Stolz sagte sie: »Seht euch ihr Gesicht an. Sie ist verrückt nach ihm!«
    Ginny schluckte ihre Enttäuschung hinunter und dachte: Da ist sie nicht allein.
     
    Um die Stunde hereinzuholen, die sie in der Praxis ihres Gynäkologen verbracht hatte, war Carla gezwungen, bis acht Uhr abends zu arbeiten. Dann erst konnte sie auf ihren hohen Absätzen die Hudson Street entlang klacken, bis sie vor Perrys Haustür stand. Sie klingelte und genoss die Welle der Vorfreude. Die letzte Nacht war spektakulär gewesen, diese Nacht würde noch besser werden.
    Da waren auch schon seine Schritte auf der Treppe …
    Sie war erstaunt, als die Tür von Ally geöffnet wurden, der düsteren Gothic-Braut, die als Aushilfe regelmäßig in seinem Laden arbeitete.
    »Hallo, Perry erwartet mich.«
    Ally blinzelte sie durch einen Vorhang aus gefärbten, schwarzen Haaren an. »Ja, er hat gesagt, dass Sie vorbeischauen würden. Kommen Sie herein.«
    Erst als sie ins Wohnzimmer kamen, wurde Carla klar, dass hier etwas nicht ganz richtig schien. Zum einen brannten entsetzliche Duftkerzen in den Kerzenständern auf dem Fensterbrett. Ein kleiner Berg an diversen Reisetaschen, in denen sich Gott weiß was befinden mochte, stapelte sich auf dem Sofa.
    Und außerdem war weit und breit nichts von Perry zu sehen.
    »Wo ist er?«
    »Hm? Oh, Perry ist weg.« Ally sah sich im Zimmer um und meinte vage: »Moment, sie muss hier irgendwo sein.«
    »Er ist
weg
?« Carlas Magen sackte in eine Untiefe. »Wohin weg?«
    »Keine Ahnung, hat er nicht gesagt. Er meinte nur, er brauche eine Auszeit, und ich solle so lange den Laden übernehmen. Verdammt lange Arbeitszeiten, aber er meinte, ich könne hier einziehen, bis er wiederkommt, darum geht das in Ordnung. Bei meiner Mutter zu wohnen, macht mich nämlich ganz wuschig im Kopf, wissen Sie.« Ally schnitt eine Grimasse, die Mitleid heischen sollte. Ihre blau geschminkten Mundwinkel zogen sich nach unten. »Darum kommt es gerade richtig, dass ich hier einziehen kann. Ah, da ist sie ja.« Sie fand die Nachricht von Perry, die sie gesucht hatte, mitten in einem Haufen Abfall auf dem Couchtisch, und reichte sie Carla.
    Wie konnte Perry weg sein? In nur … wie viel Stunden? Elf? Er war wie immer gewesen, als sie ihn an diesem Morgen verlassen hatte. Carla riss den Umschlag der Nachricht auf, drehte Ally und ihren neugierig blickenden Augen den Rücken zu und las den Brief.
    Carla,
    ich habe dich geliebt, aber du hast mir eine Heidenangst eingejagt. Ich will keine Kinder, jetzt nicht und überhaupt nie. Ich fahre eine Weile weg, um über alles nachzudenken. Versuch nicht, mich anzurufen – ich werde nicht abnehmen. Ich dachte, du bist die ideale Frau für mich, aber jetzt ist alles verdorben. Deine Sachen sind im Schlafzimmer – nimm sie bitte mit, wenn du gehst.
    Tut mir leid, ich bin in so was nicht besonders gut. In Zukunft halte ich mich besser an Frauen, die schon eine Hysterektomie hatten!
    Alles Gute,
    Perry
    Carla zerknüllte den Brief in der Faust und drückte so fest zu, dass ihre Fingerknöchel knackten. Alles Gute, Perry.
Alles Gute
, Perry. Gestern hatte er sie noch geliebt, aber jetzt war es vorbei, war Vergangenheit, ausgeknipst wie ein Lichtschalter.
    »Ist alles in Ordnung?« Ally kippte den Inhalt einer der Reisetaschen – ein Gewirr aus Socken und Slips – auf den Boden.
    »Alles bestens. Könnte gar nicht besser sein.« Carla schob den zerknüllten Brief in ihre Handtasche und fragte sich, ob in einer der Küchenschubladen ein extrascharfes Messer lag. Die eine Hälfte von ihr wollte sich die Pulsadern aufschlitzen, aber die andere Hälfte – eigentlich die mit Abstand größere Hälfte – wünschte sich, Perry zu verstümmeln.
    Und vielleicht noch ein von ihm sehr geschätztes Weichteil zu entfernen, wo sie schon dabei war.
    Wenn sie nur wüsste, wo er sich aufhielt.
    Sie war voller Zorn, aber gleichzeitig kündigten sich Tränen an – was Carla nur noch zorniger machte. Sie schluckte schwer, eilte ins Schlafzimmer und packte sich den jämmerlich kleinen Haufen an ihren

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