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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Sachen, den er für sie bereitgelegt hatte. Eine Bluse, ein Paar Ersatzschuhe, Make-up-Entferner und eine Zahnbürste. Sie stopfte die Sachen in ihre Schultertasche und ging rasch Perrys Schrank und seine Schubladen durch. Er hatte einen Großteil seiner Kleider mitgenommen. Der Mistkerl.
    »Gehen Sie jetzt? Bis dann«, rief Ally, als Carla wieder ins Wohnzimmer kam.
    »Also gut.« Carla nickte. Sie fühlte sich wie eine städtische Angestellte, der man ohne Vorwarnung gekündigt und die man angewiesen hatte, das Gebäude unverzüglich zu verlassen. Abrupt sagte sie: »Bis dann.«
     
    Es war Mitternacht, und der Schmerz hatte mit voller Wucht eingesetzt. Im übertragenen wie im konkreten Sinn. Durch die Entfernung der Spirale hatte Carla Krämpfe bekommen und extra-starkes Paracetamol geschluckt. Sie presste eine Wärmflasche auf ihren Unterleib und trank einen doppelten Whiskey. Aber das war nichts im Vergleich zu der entsetzlichen, schmerzlichen Leere in ihrem Herzen. Sie hatte Perry Kennedy verloren, die Liebe ihres Lebens. Und sie konnte niemand anderem als sich selbst die Schuld dafür geben. Sie konnte auch nichts daran ändern, denn so unerträglich der Gedanke an eine Zukunft ohne ihn auch war, sie wollte immer noch ein Baby. Mehr als alles andere. Es war wie ein Zwang, ein natürlicher Trieb, der sich unmöglich unterdrücken ließ.
    Komme, was wolle, sie würde ein Baby haben. Nur nicht mit dem Mann, mit dem sie es gern gehabt hätte.
    O Gott, warum musste es nur so weh tun?
    Carlas Kopf schoss nach oben, als ein Wagen in die Straße bog und zum Stehen kam. Ihr Herz hüpfte wie ein Lachs. Sie warf die Wärmflasche zur Seite und sprang – aua – aus dem Bett. Vielleicht war es Perry, der zu Sinnen gekommen war und sie nun mit Küssen überschütten und um Vergebung bitten würde.
    Tja, wenn dies ein Film gewesen wäre, hätte Perry das bestimmt getan. Aber es war kein Film. Carla lauerte wie ein Spion im Schutz der vorgezogenen Vorhänge, lugte durch den Spalt und sah, dass es Ginny war, die von ihrer Schicht im Penhaligon nach Hause kam. Mit ausgetrockneten Augen, zu gequält, um noch weinen zu können, sah Carla zu, wie Ginny ausstieg. Enttäuschung mischte sich mit Bedauern, denn wenn es jemand gab, der sie jetzt hätte trösten können, wäre es Ginny gewesen. Ihre beste Freundin. Ihre ehemalige beste Freundin. Die Freundin, deren Mann sie gestohlen hatte.
    Carla zuckte hinter die Vorhänge zurück, als ihre ehemals beste Freundin herumwirbelte und nach oben sah, fast als ob sie ihre Anwesenheit spürte. Für den Bruchteil einer Sekunde sehnte sich Carla danach, das Fenster aufzureißen und ihr zuzurufen, dass es ihr leid tat, und sie anzuflehen, herüberzukommen. Ironischerweise würde niemand besser verstehen, wie sie sich fühlte als Ginny. Und sie würde sie verstehen können, weil sie genau wusste, was sie sagen musste, damit ihre Freundin sich weniger elend fühlte.
    Aber Carla war klar, dass das nicht ging, und außerdem war es jetzt zu spät. Ginny war bereits in ihrem Haus verschwunden. Die Haustür schlug hinter ihr zu und das Licht in der Küche ging an. Carla sah, wie Ginny und Laurel gemeinsam in der Küche lachten und plauderten. Wer hätte gedacht, dass Laurel lachen konnte? Aber sie tat es gerade jetzt.
    Ich bin ganz allein, dachte Carla und wandte sich ab. Gleich darauf hielt sie sich den Bauch, als ein neuer Krampf sie schüttelte. Und es ist alles meine Schuld. Ginny hat jetzt eine neue beste Freundin.

40. Kapitel
    »Vier Blackthorns null-fünf, vier Weißwein und fünf Bacardi Breezer.« Nachdem sich Spiderman durch die Menge an die Theke vorgekämpft hatte, fügte er noch freundlich hinzu: »Alles in Ordnung?«
    Jem sah auf. O ja, sie war einfach nur müde. Die Bierpumpen waren defekt, und Starkbierflecken sprenkelten ihre weiße Bluse. Es tropfte ihr auch von den Ellbogen, ein Gefühl, das sie hasste. Aber Spiderman war der erste der Kostümierten, der an diesem Abend etwas Nettes zu ihr sagte, darum zwang sie sich zu einem Lächeln.
    »Ja, alles bestens, danke. Trockener Weißer?«
    Spiderman alias Darren grinste und meinte triumphierend: »Ich persönlich würde ja feuchten vorziehen.«
    Ein Schenkelklopfer. Wenn es um rasiermesserscharfe Erwiderungen ging, hatte Darren noch eine Menge zu lernen. Andererseits war er wenigstens zur Party von Alex und Karen eingeladen worden, was sie von sich nicht behaupten konnte. Jem kümmerte sich wieder um ihre Arbeit und entfernte die

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