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Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie

Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie

Titel: Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeruya Shalev
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beschämt sehen, und betrat hinter der Frau den Laden.
    Er war schon wieder aus der engen Umkleidekabine herausgekommen, diesmal in einer braunen Hose, lief mit wilden Schritten auf den Spiegel zu, und ich, ohne nachzudenken, suchte Schutz und verschwand, als ginge im Laden unvermittelt ein Wolkenbruch nieder, in der Umkleidekabine, die er frei gemacht hatte, in der aber noch sein scharfer Geruch hing, trat auf die schwarze Hose, die er gerade ausgezogen hatte, schnüffelte an seiner alten Hose, die am Haken hing, wühlte in den Taschen, wozu brauchte er so viele Schlüssel, und die Verkäuferin fragte, wo ist die junge Frau, die das Kleid aus dem Schaufenster anprobieren wollte, und mit verstellter Stimme sagte ich, hier, und streckte die Hand hinaus. Sie hängte mir das Kleid über die Hand, und ich zog mich schnell aus, mischte meine Kleidungsstücke mit seinen, aber statt das Kleid anzuprobieren, zog ich die Hose an, die er ausgezogen hatte, eine aufregende kühle Berührung, als klebe noch seine glatte Haut an ihr, und ich hörte Schritte näher kommen, und die Verkäuferin sagte, hier ist besetzt, hier wird anprobiert, und seine tiefe Stimme, aber das ist doch meine Kabine. Es tut mir leid, sagte sie, die Kabine ist gleich wieder frei, und ich hörte, wie er etwas auf französisch erklärte, und durch den Spalt zwischen den beiden schmalen Kabinentüren sah ich ihn in der braunen Hose, und eine elegante junge Frau winkte mit einem braunen Hemd und redete in einem weichen Französisch auf ihn ein, und er fing an, sich vor dem Spiegel auszuziehen, vermutlich waren alle Kabinen besetzt, und entblößte seine Brust, fast in der Farbe des Hemdes, und plusterte sich auf wie ein Pfau in seinen neuen Kleidern, steckte für sich und die Frau neben ihm eine Zigarette an, und ich sah, daß sie durch eine lange Spitze rauchte, die hervorragend zu ihrer roten, glatten Frisur und zum maßgeschneiderten Jackett paßte. In zögerndem Hebräisch fragte sie die Verkäuferin nach dem Kleid aus dem Schaufenster, dem weinroten, und die Verkäuferin sagte, es wird gerade anprobiert, aber wir haben es noch in anderen Farben. Ich hörte, wie die junge Frau auf dem Kleid beharrte, und die Verkäuferin rief zu den geschlossenen Kabinentüren, nun, was ist mit Ihnen, man wartet hier auf die Kabine und auf das Kleid, und sofort stieß ich aus, ich nehme das Kleid, hörte mit Genugtuung den enttäuschten Ausruf der Frau mit der Zigarettenspitze, dann zog ich schnell seine Hose aus und schlüpfte in meine eigenen Sachen, und bevor ich noch den Reißverschluß zumachen konnte, hörte ich einen verärgerten Ausruf, nun, was ist los hier, und die Kabinentüren knallten gegen mich und stießen mich an die Wand.
    Die Tochter von Korman, sagte er. Mit einer Hand hielt ich mein Kleid, mit der anderen versuchte ich, den Reißverschluß hochzuziehen, in dem sich ein paar Schamhaare verfangen hatten, meine nackten Füße traten auf seine Hose, und ich sah vor mir seine Knöpfe, die einer nach dem anderen aufgingen, bis er das Hemd ausgezogen hatte, wobei ein scharfer Geruch von seinen glatten Achselhöhlen ausging, der komprimierte Geruch nach verbrannten Tannennadeln, und seine dicken, durstig geöffneten Lippen, besänftigt von der breiten dunklen Zunge, die über ihnen hin und her fuhr. Seine Augen betrachteten mich mit schmerzhafter Konzentration, dunkel wie fast vollkommen verbrannte Kohlen, von denen nur noch glühende Asche geblieben war, und ohne den Blick abzuwenden, öffnete er den Reißverschluß seiner Hose und ließ sie an seinen langen jugendlichen Beinen hinuntergleiten, entblößte eine schwarze enge Unterhose mit einer gewölbten Stelle in der Mitte, und ich versuchte, zur Seite zu schauen, als würde ich plötzlich aus Versehen meinen Vater in der Unterhose sehen, aber er ließ es nicht zu, mit einer Hand drehte er meinen Kopf und drückte ihn nach unten, genau so, wie man eine Puppe im Schaufenster zurechtdreht, mit der anderen nahm er meine Hand und legte sie auf die heiße Wölbung. Ich fühlte, wie sich seine schwarze Unterhose mit Leben füllte, als wäre da der zusammengerollte Rüssel eines Elefanten, der sich jubelnd aufrichten wollte, und meine Hand krümmte sich ihm entgegen, ich ließ das Kleid los und legte auch die zweite Hand auf die Stelle, und er ließ mich los, doch seine Augen lagen so schwer auf mir wie Hände, ihr vibrierender Blick zwang mich in die Knie, brachte mich dazu, meine Wange auf den angespannten

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