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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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Frauen bevorzugte. Das strahlte er mit unvergleichlicher Intensität aus, und es machte Elena nervös. Darum wollte sie keinesfalls zu vertraut mit ihm umgehen. Sobald Fabio und der Junge zurückkamen, würde sie sich unter einem Vorwand verabschieden. Bis dahin konnte sie sich mit Adam unterhalten – solange er es nicht als Aufforderung missverstand.
    Als er sich bewegte, spannte sie sich an, weil sie nicht wusste, was er plante. Im nächsten Moment kam sie sich albern vor. Sie hörte, dass er nur sein Handy benutzte. Um von der Unsicherheit abzulenken, griff Elena nach ihrem Glas, als wollte sie Kaffee trinken. Doch sie machte bestimmt niemandem etwas vor.
    „Verdammt“, sagte Adam gleich darauf. „Wieso funktioniert das Handy hier nicht? Ich erreiche niemanden.“
    „Haben Sie es denn für internationale Anrufe eingestellt?“, fragte Elena.
    „Ich habe es sogar speziell für diese Reise gekauft. Langsam frage ich mich, ob es vielleicht eine versteckte Taste oder ein anderes Wundermittel gibt, damit es funktioniert.“
    Beinahe hätte sie ihm angeboten, von ihrem Apparat aus zu telefonieren, da sie ganz in der Nähe wohnte. Sie hielt sich gerade noch rechtzeitig zurück. Diesen Mann wollte sie nicht in ihrem kleinen Haus haben. Es war besser, sie hielt sich zurück. Schließlich konnte er von seinem Hotel aus telefonieren.
    „Wo sind Sie abgestiegen?“, erkundigte sie sich, während ihr die Frage durch den Kopf ging.
    „Warum wollen Sie das wissen?“, entgegnete er hastig.
    Noch nie hatte sie einen dermaßen abweisenden und misstrauischen Mann getroffen. Elena seufzte entnervt auf. „Was glauben Sie, warum ich es wissen will? Wie unhöflich!“
    „Tut mir leid“, sagte er schroff. „Aber ich habe Gründe, niemandem zu verraten, wo ich wohne.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Bisher waren wir im Ritz, aber wir müssen umziehen. Wahrscheinlich haben sie unser Gepäck mittlerweile auf die Straße gestellt.“
    „Warum denn das?“, entgegnete sie verständnislos. „Was ist denn passiert?“
    Adam legte das Handy auf den Tisch. „Mein liebenswerter Sohn Jeremy, wie üblich. Das ist passiert.“
    Elena schüttelte den Kopf. Der Mann war einfach unmöglich. „Ich wünschte, Sie würden nicht so über ihn reden.“
    „Und ich wünschte, ich müsste nicht so über ihn reden.“ Nach einem forschenden Blick in ihr Gesicht hielt er sich zurück. „Also schön, ich verzichte von jetzt an auf derartige Bemerkungen. Aber eines können Sie mir glauben: Sie werden meine Meinung teilen, wenn Sie hören, was er angerichtet hat.“
    Ungläubig verzog sie das Gesicht. „Erzählen Sie es mir.“
    Adam kostete das fremdartige Kaffeegetränk und war überrascht, wie gut es schmeckte. Etwas entspannter lehnte er sich zurück und begann: „Ich war die halbe Nacht wach und versuchte, geschäftlich in die Vereinigten Staaten zu telefonieren. Darum wurde Jeremy heute Morgen vor mir wach. Er verließ das Zimmer, um zu schauen, wessen Leben er heute ruinieren könnte.“
    „Adam!“
    Er lächelte, bis ihm einfiel, dass sie es nicht sehen konnte. „Als ich wach wurde und er weg war, wusste ich sofort, dass Ärger programmiert war. Ich habe Jeremy überall gesucht und Ausschau nach den Spuren einer Katastrophe gehalten. Es hat eine Weile gedauert, aber letztlich ging ich in die Hotelküche. Da war er.“
    „Ja, und? Was hat er angestellt? Hat er vielleicht ein Plätzchen stibitzt?“
    „Oh nein!“ Adam lachte kurz auf. „Mit solchen Kleinigkeiten gibt Jeremy sich gar nicht erst ab. Ich erzähle es Ihnen“, kündigte er an und schüttelte den Kopf bei der Erinnerung an den Anblick, der sich ihm geboten hatte. „Das Küchenpersonal traf gerade Vorbereitungen für eine Hochzeit. Unter einem hübschen altmodischen und von Säulen getragenen Himmel hatten sie eine geschmückte mehrstöckige Hochzeitstorte aufgebaut. Alles war fertig – fünf Lagen. Es war geradezu ein Kunstwerk … bevor Jeremy auftauchte und den Großteil der Glasur ableckte.“
    „Oh nein!“, rief Elena.
    „Oh ja.“ Adam seufzte. „Die gelben Zuckerrosen haben ihm eindeutig geschmeckt. Die roten Rosen hat er bloß von der Torte gesaugt und auf den Tisch gespuckt. Es war ein schlimmer Anblick, das können Sie mir glauben.“
    Elena bemühte sich, nicht zu lachen, doch es fiel ihr schwer.
    „Gleichzeitig“, fuhr Adam fort, „zeichnete er mit dem Finger Muster in den weißen Zuckerguss und schob sich ganze Stücke davon in den Mund.

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