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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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Leider haben es die Leute zu spät gemerkt, weil viel zu tun war. Er hat eine solche Menge in sich hineingeschlungen, dass sein Gesicht schon einen grünlichen Schimmer angenommen hatte, als ich ihn fand. Trotzdem versuchte er unermüdlich, sich das Zeug in den Mund zu stopfen.“
    Elena seufzte. „Der arme Jeremy.“
    „Der arme Jeremy?“, wiederholte Adam empört. Ihr Mitleid galt eindeutig dem Falschen. „Und was ist mit Jeremys armem Vater? Oder mit dem armen Konditor? Oder mit der armen Braut? Ich bitte Sie! Sie hätten das Geschrei hören sollen, als die Leute merkten, was los war.“
    „Was haben Sie gemacht?“, fragte Elena ernst und schmunzelte.
    „Ich habe den Leuten etwas Geld gegeben und mir den Jungen geschnappt. Dann habe ich die Flucht ergriffen. Tja, ich glaube nicht, dass wir ins Hotel zurückgehen sollten. Seit dem Vorfall wandern wir kreuz und quer durch die Stadt.“ Adam stieß hörbar den Atem aus. „Jetzt müssen wir uns eine neue Unterkunft suchen und das Gepäck dorthin bringen lassen.“
    Er hatte den Leuten Geld gegeben. Elena nickte stumm. Sie vermutete, dass er das öfters machte – und sicher nicht nur, wenn es um seinen Sohn ging. Ein Problem? Das ist eine Kleinigkeit. Hier ist etwas Geld, und niemand muss sich mehr den Kopf über die Sache zerbrechen. Jede Frau, die sich auf einen solchen Mann einließ, tat Elena leid.
    Ihr drohte keine Gefahr. Sie hatte ihr Desinteresse deutlich gezeigt. Das hatte er bestimmt aus ihren Worten herausgehört. Weder konnte er so dumm noch so von sich überzeugt sein, dass er etwas anderes annahm.
    Nach einem weiteren vergeblichen Versuch zu telefonieren murmelte Adam etwas Unverständliches. „Wo stecken sie eigentlich?“, fragte er gereizt.
    Elena brauchte einen Moment, ehe sie begriff, dass er Jeremy und Fabio meinte. Sie hatte die beiden völlig vergessen, und das war ein schlechtes Zeichen. Vor wenigen Sekunden überlegte sie noch, wie gefährlich es wäre, einen Mann wie Adam zu mögen. Und jetzt lieferte er ihr den unumstößlichen Beweis dafür, dass er sie ganz in seinen Bann schlagen konnte.
    „Ich gehe besser los und suche die beiden“, sagte er und stand auf. „Bin gleich wieder zurück.“
    Elena nickte stumm und war froh, eine Weile allein zu sein. In der Zeit kam sie sicher zur Ruhe.
    Ihr blieben allerdings nur wenige Minuten. Kaum war Adam gegangen, da trat ihr Freund Gino an den Tisch.
    „Hey, Elena.“ Er ließ sich auf den Stuhl neben ihr fallen. „War das nicht Adam Ryder?“
    „Ja“, erwiderte sie überrascht. „Du kennst ihn?“
    „Nein, aber du anscheinend.“ Gino hörte sich alles andere als erfreut an. „Seid ihr befreundet?“
    „Ich habe ihn gestern bei den Ruinen getroffen.“
    „Ach, tatsächlich?“, murmelte Gino nachdenklich. „Du hast keine Ahnung, wer er ist, oder?“
    „Nein“, bestätigte Elena. „Wer denn?“
    Als wollte er sie trösten, tätschelte Gino ihr die Hand. „Du bist wohl nicht auf dem Laufenden, Schatz. Adam Ryder ist der letzte mögliche Thronfolger, der letzte Kandidat für die Königswürde auf San Rinaldi. Er ist der außereheliche Sohn des verstorbenen Kronprinzen Antonio.“

3. KAPITEL
    Elena hielt den Atem an. Adam war der Sohn von Kronprinz Antonio? Daran hätte sie nicht einmal im Traum gedacht. Er hatte gewirkt wie … sicher nicht durchschnittlich. Ganz bestimmt nicht. Bei ihm hatte sie eine Mischung aus Energie und Gefahr gefühlt, aber sicher nichts, das auch nur den entferntesten Hinweis auf die königliche Abstammung gegeben hätte.
    Andererseits, weshalb sollte es nicht stimmen? Er war hochmütig genug für eine Königsfamilie. Kein Wunder, dass Elena vom ersten Moment an instinktiv vorsichtig gewesen war. Adam Ryder war der außereheliche Sohn von Prinz Antonio! Kaum zu glauben.
    „Hat er es dir nicht gesagt?“, fragte Gino.
    „Ich hätte es wohl mitbekommen, hätte er mir den kleinsten Hinweis gegeben.“
    „Na ja, vielleicht glaubt er, dass er unerkannt bleiben kann“, meinte Gino. „Sei vorsichtig, Schatz. Mitglieder eines Königshauses sind einfach keine Menschen wie du und ich, selbst wenn sie außerehelich zur Welt gekommen sind.“ Er stand auf. „Ich muss mich mit jemandem wegen eines Gemäldes treffen, komme aber später noch zu dir.“
    Sie nickte. „Vergiss heute Abend nicht“, erinnerte sie ihn. Elena hatte einige Freunde zu sich eingeladen.
    Zum Abschied beugte Gino sich zu ihr und küsste sie auf die Wange. „Ich lasse dich garantiert

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