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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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nicht vorsichtig, verehrte er diese Frau bald nicht nur wegen ihrer verführerischen femininen Ausstrahlung.
    Elena trat durch eine Gartenpforte und steuerte auf ein kleines weiß gestrichenes Haus zu. Der Zaun war ungewöhnlich niedrig, die Haustür leuchtete rot. Blumen blühten in Kästen, die vor den Fenstern angebracht waren, und ein kleiner Brunnen vervollständigte das Bild. Adam erinnerte das Ganze irgendwie an Schneewittchen und die sieben Zwerge.
    Gleich fängt jemand zu singen an, dachte er. Eines Tages wird mein Prinz kommen. Beinahe hätte er gelacht. Jetzt machte sogar er schon Prinzen-Witze.
    Im nächsten Augenblick wurde er wieder ernst, als ihm voll bewusst wurde, was sich hier abspielte. Adam musste sich eine wichtige Frage beantworten. Sicher, er brauchte Geld, um die feindliche Übernahme seiner Firma zu verhindern. Doch war er tatsächlich bereit, seine Freiheit gegen die Krone von San Rinaldi einzutauschen?
    Bald musste er sich entscheiden – und zwar bevor er sich in eine Situation hineinmanövriert hatte, in der ihm keine Wahl mehr blieb.
    Das Innere des Hauses war genauso ordentlich und hübsch gestaltet wie der Garten. Wenn er sich nicht irrte, waren die Möbel antik und von Generation zu Generation weitergegeben worden. Durch die Fenster fiel Licht auf ein Klavier, das den Mittelpunkt des Raumes bildete.
    Jeremy schniefte noch, als Adam ihn auf die Couch setzte. Währenddessen trat Elena an den Schrank und holte Verbandszeug sowie Desinfektionsmittel heraus. Adam beobachtete sie. Er wollte herausfinden, woher sie wusste, wo sie was fand und wie sie sich bewegen sollte. Bisher war ihm noch kein einziger Fehlgriff aufgefallen, was er bemerkenswert fand.
    Sie überließ es ihm, die Wunde zu versorgen. Das ergab natürlich Sinn, und Jeremy war schließlich sein Sohn. Adam stellte sich allerdings ziemlich ungeschickt an. Als er die Wunde desinfizierte, stöhnte Jeremy schmerzerfüllt auf.
    Um den Jungen abzulenken und aufzuheitern, ging Elena ans Klavier und spielte eine fröhliche Melodie. Adam fand ihr Klavierspiel sehr schön. Sie legte so viel Gefühl in die Melodie, dass es sogar ihn berührte. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie fasziniert Jeremy zuhörte. Er schien den Schmerz zu vergessen. Sobald Adam ein Pflaster befestigt hatte, ging sein Sohn zum Klavier und setzte sich neben Elena auf die Bank.
    Sie zeigte ihm, wie er eine einfache Tonfolge spielen konnte, und er probierte es sofort aus.
    Wie gut sie mit Kindern – zumindest mit seinem – umging, beeindruckte Adam. Bei ihr wirkte es völlig natürlich. Er hatte beobachtet, wie andere Leute ihr Glück bei Jeremy versuchten. Ob Kindermädchen oder Lehrer, sie hatten völlig versagt. Adam glaubte inzwischen sogar, niemand käme an den Jungen heran. Elena dagegen behandelte Jeremy ganz normal, er schien sie gerade deshalb zu mögen. Vielleicht gab es noch Hoffnung.
    Minuten später kam Adam zu dem Schluss, dass es doch nicht an ihrem Verhalten lag. Es lag vielmehr an ihrer Persönlichkeit. Auf Anhieb verstanden sich Elena und Jeremy. Witzig, dachte Adam. Genau das wünschte er sich so sehr: zu seinem Sohn vorzudringen.
    Für gewöhnlich hielt er sich nicht damit auf, über Vergangenes oder Unerreichbares nachzudenken. Damit verlor man nur Zeit. Doch jetzt war es anders.
    Wieso kam er an seinen Sohn nicht heran? Wieso war es Jeremys Mutter Melissa unmöglich gewesen, bei ihm zu bleiben und als Familie mit ihnen zusammenzuleben? Warum war Adams Mutter früher durch die Welt gereist, anstatt sich um ihren Sohn zu kümmern? Hatte er vielleicht etwas an sich, das andere Menschen vertrieb?
    Entschieden schob er diese Überlegungen von sich. Man musste das Leben nehmen, wie es war. Jammern half niemandem weiter.
    Adam ging nach draußen. Vielleicht funktionierte sein Handy in dieser Gegend. Es stellte hier die einzige Verbindung zu seiner Firma dar, dem Einzigen, was ihm im Leben gut gelungen war. Er musste die Übernahme unbedingt verhindern. Nach Jahren, in denen es nur bergauf gegangen war, drohte dem Unternehmen plötzlich das Aus. Mit einem Mal reagierte niemand mehr auf Adams Anrufe. Wenn nicht bald etwas geschah und er an Geld kam, war es zu Ende.
    Deshalb fand er es schrecklich frustrierend, dass die Frage der Thronfolge noch nicht geklärt war. Wenn er die Kontrolle über seine Firma zurückbekam, gewann er damit endlich auch seine Identität zurück. Er war Chef von Ryder Productions, das machte ihn aus und unterschied ihn von

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