Liebeslist und Leidenschaft
Er wollte alles ganz genau sehen. Und die Kamera sollte jedes Detail gut sichtbar aufnehmen.
Ihre geschickte Zunge vollbrachte wahre Wunderdinge. Nate zitterte vor Erregung und bemühte sich heftig, nicht die Kontrolle zu verlieren. Doch als sie ihn plötzlich ganz tief in den Mund nahm, war es mit seiner Selbstbeherrschung vorbei. Laut stöhnte er auf, zitterte und ließ sich gehen. Als es vorbei war, ließ er sich schwer atmend aufs Bett fallen.
Sie legte sich neben ihn und streichelte zärtlich seinen Brustkorb, der sich entspannt hob und senkte. Nate zog sie zu sich herunter und küsste sie leidenschaftlich. Mit der Hand strich sie über seine Männlichkeit und stellte fest, dass sich bei ihm schon wieder etwas regte. Das machte sie stolz, denn schließlich war sie es, die dieses heftige, schier unersättliche Verlangen in ihm auslöste.
„Vielleicht sollten wir jetzt erst mal frühstücken“, schlug sie vor.
„Noch nicht“, widersprach er. „Wenn wir uns jetzt noch ein bisschen verausgaben, schmeckt es uns nachher umso besser. Ich würde sagen, du ziehst jetzt erst mal das Hemd aus.“
Mit geschickten Bewegungen öffnete er die Knöpfe, nahm eine ihrer Brüste in die Hand und streichelte mit dem Daumen die Brustspitze.
„Ich habe aber jetzt schon Hunger“, sagte sie. „Wenn du vorher noch was anderes willst, musst du mich schon davon überzeugen, dass …“
„Ich kann sehr überzeugend sein“, erwiderte er, zog ihr das Hemd aus und legte sie aufs Bett.
Er nahm sich alle Zeit der Welt, um sie zu verwöhnen, zeigte ihr, wie viel Lust er ihr mit Fingern und Zunge bescheren konnte, wie er ihre Leidenschaft auf die Spitze treiben konnte.
Schwer atmend flehte sie förmlich um Erlösung, als er sich schließlich ein Kondom überstreifte und stürmisch in sie eindrang. Gemeinsam erreichten sie in Windeseile den nächsten atemberaubenden Höhepunkt.
Und die Kamera nahm alles auf.
So wie dieser lustvolle Morgen vergingen auch die folgenden drei Tage. Von Zeit zu Zeit standen sie auf, um zu duschen oder etwas zu essen. Einmal machten sie auch einen Spaziergang am Strand. Doch nie dauerte es lange, bis das Begehren sie wieder übermannte und sie sich ins Schlafzimmer zurückzogen. Am Montagmorgen war Nicole völlig erschöpft, körperlich und auch gefühlsmäßig. Ihr genügte es, neben Nate zu liegen und an die vielen erregenden Stunden zu denken, die sie gemeinsam verbracht hatten.
Am Abend zuvor hatte Nate ihr Video auf DVD gebrannt, und sie hatten es sich im Wohnzimmer angesehen, während sie gleichzeitig versuchten, ihr Abendessen einzunehmen. Doch sich selbst beim Sex zu sehen hatte sie beide so erregt, dass sie sich blitzschnell auszogen und erneut liebten, während das Essen auf dem Teller kalt wurde.
Nate lag neben ihr und schlief noch. Ruhig hob und senkte sich sein Brustkorb. Komisch, wie nahe ich mich ihm fühle, dachte sie, dabei kenne ich ihn doch kaum, weiß fast nichts über ihn. Einige von den Mädels auf der Arbeit haben ja öfter mal kichernd von ihren One-Night-Stands erzählt – Sex mit Typen, die sie wahrscheinlich nie wiedersehen werden und in manchen Fällen vielleicht auch nie wiedersehen wollen. Dass ich mich mal auf so etwas einlasse, hätte ich nie gedacht. Eigentlich bin ich überhaupt nicht der Typ dafür.
Sie versuchte sich einzureden, dass es für sie etwas wie Urlaub gewesen sei – nicht nur von Arbeit und Verantwortung, sondern auch von sich selbst, von den eigenen Ängsten und Unsicherheiten. Am Freitag hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, dass sie eigentlich noch ins Büro hätte fahren müssen. Und auch das ganze Wochenende über hatte sie niemandem gesagt, wo sie war und nicht mal ihr Handy auf eingegangene Nachrichten überprüft.
Ich bin denen ja sowieso vollkommen egal, ging es ihr durch den Kopf. Mein Vater hält mich plötzlich für absolut entbehrlich, meine beste Freundin hat sich auf seine Seite geschlagen. Und mein Bruder? Der kennt mich ja kaum. Und ich ihn auch nicht. Ich könnte plötzlich verschwinden, und es würde sie alle kein bisschen kümmern.
Oder vielleicht doch? Vielleicht habe ich am Donnerstag doch ein bisschen überreagiert, gestand sie sich ein. Weil ich so sauer war. Und nur deshalb habe ich mich so völlig anders verhalten, als es sonst meine Art ist. Insgeheim liebt meine Familie mich wahrscheinlich doch – Anna eingeschlossen. Und sicher machen sie alle sich Sorgen, weil sie so lange nichts von mir gehört
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