Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
Vom Netzwerk:
du überhaupt?“
    „Wenn sie erfahren, mit wem du das verlängerte Wochenende verbracht hast, werden sie dich wohl kaum noch mit offenen Armen empfangen. Dein Vater schätzt mich nämlich nicht besonders.“ Nate grinste. „Ich würde sagen, er hasst mich geradezu.“
    „Warum sollte es meine Familie interessieren, mit wem ich das Wochenende verbracht habe?“
    Nate stellte sich vor sie hin. „Weil ich Nate Hunter bin – mit vollem Namen Nate Hunter Jackson.“
    Nicole konnte es kaum fassen. Nate Hunter? Der Nate Hunter? Der zurückgezogen lebende Milliardär, der der neue Chef von Jackson Importers war, dem erbitterten Konkurrenzunternehmen ihres Familienbetriebs? Über Thomas Jackson und seine Leute hatte ihr Vater noch nie ein gutes Wort verloren.
    „Wie ich sehe, begreifst du langsam“, merkte Nate kühl an. „Genau, ich bin Thomas Jacksons Sohn. Eine merkwürdige Ironie des Schicksals, wie? Dein Vater hat meinen Dad beschuldigt, etwas mit deiner Mutter zu haben. Dabei hatte er etwas mit meiner Mutter.“
    Tausend Gedanken schossen Nicole durch den Kopf. Sie hatte übers Wochenende nicht nur einfach mit einem Fremden geschlafen – nein, sie hatte mit dem Erzfeind der Familie geschlafen!

4. KAPITEL
    Fassungslos sah Nicole ihn an. „Dann hast du die ganze Zeit über gewusst, wer ich bin? Und das Wochenende – unser Wochenende – war für dich nur eine gute Gelegenheit, um dich an meiner Familie zu rächen?“ Ihre Stimme zitterte. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
    Vielleicht habe ich zuerst wirklich nur an Rache gedacht, gestand Nate sich heimlich ein, aber das Wochenende mit ihr hat sich anders entwickelt. Rache ist mir überhaupt nicht mehr in den Sinn gekommen. Jedenfalls keine Rache an ihr. Ihr Vater allerdings – der bekommt noch sein Fett weg.
    „Dann hast du richtiggehend Jagd auf mich gemacht?“, fragte sie verletzt. Ihre Stimme klang wieder etwas fester. „Hast mir nachgeschnüffelt und eine gute Gelegenheit gesucht, um …“
    „Nein, unser Zusammentreffen war reiner Zufall“, erwiderte er lächelnd. „Ein glücklicher Zufall, wenigstens aus meiner Sicht.“ Er hob die Hand und fuhr ihr über die Wange. „Falls dich das tröstet – ich bereue keine Sekunde unseres Wochenendes.“
    „Natürlich nicht“, erwiderte sie. „Aber diese widerliche Scharade ist vorbei. Ich fahre zurück in die Stadt. Zu meinem Job, zu meiner Familie.“
    „Das glaube ich kaum.“ Nate verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Du kannst doch nicht im Ernst annehmen, dass ich für dich arbeiten würde.“
    „Oh, doch.“
    „Kommt überhaupt nicht infrage.“ Nicole wich einen Schritt zurück. „Das würde ich nie im Leben tun, selbst wenn mein Vater mich nicht mehr bei Wilson Wines haben will. Das würde unsere Beziehung, so kaputt sie im Moment auch sein mag, endgültig zerstören. Vielleicht versteht er mich nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte, aber er ist immer noch mein Vater. So etwas tue ich ihm nicht an. Auf keinen Fall.“
    Verflixt, warum muss ihre Wut auf die Familie so schnell verraucht sein? dachte Nate. Das kompliziert die Sache. Aber vielleicht kann ich die Wut neu entfachen …
    „Vergiss nicht, dein Vater hat dir unterstellt, dass euer Familienunternehmen für dich nur ein nettes Hobby ist. Eine bodenlose Frechheit. Und undankbar noch dazu.“
    Sie schwieg eisern, aber Nate bekam das Gefühl, die Saat würde aufgehen.
    „Jahrelang warst du seine rechte Hand bei Wilson Wines, und dann trifft er plötzlich eine so gravierende Entscheidung, ohne dich überhaupt nach deiner Meinung zu fragen. Er überschreibt die Mehrheitsbeteiligung an seinem Unternehmen einem Mann, der nicht nur für dich, sondern auch für ihn kaum mehr als ein Fremder ist.“
    „Hör auf“, protestierte sie. „Ich weiß, was er gemacht hat, du brauchst es mir nicht noch mal unter die Nase zu reiben. Aber trotzdem ist er mein Vater. Ich würde ihn nie verraten.“
    „Wie großherzig. Aber hat er das wirklich verdient, Nicole? Denk daran, er hat sogar euer Haus verschenkt. Dein Zuhause. Ohne dich zu fragen, ohne dich auch nur ein bisschen abzusichern. Wer weiß, vielleicht hast du schon bald kein Dach mehr über dem Kopf. Was muss das für ein Vater sein, der seiner Tochter so etwas antut!“
    Nate hatte sich in Rage geredet, und er brauchte seine Entrüstung nicht zu spielen. Seine Wut war echt. Wut nicht auf Nicole, die offenbar bereit war, ihrem Vater alles zu verzeihen, sondern Wut auf

Weitere Kostenlose Bücher