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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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antwortete sie und erwiderte sein Lächeln.
    Er lachte herzhaft. Auch sein Lachen gefiel ihr. Wie alles an ihm.
    Die Tanzfläche leerte sich allmählich, und Nicole wurde schmerzlich bewusst, dass diese wunderbare Nacht irgendwann zu Ende gehen musste. Nate sagte irgendetwas, aber wegen der lauten Musik konnte sie es nicht verstehen.
    „Was hast du gerade gesagt?“, fragte sie und beugte sich zu ihm hinüber. Hm, wie gut er duftete!
    „Ich hatte nur gefragt, ob du einen Drink möchtest.“
    Eigentlich hatte sie für heute längst genug, aber in dieser Nacht ritt sie der Teufel. „Einen Drink? Gerne.“
    „Hier? Ansonsten könnten wir auch bei mir noch was trinken.“
    Ein Schauer der Erregung durchrieselte sie. Ob er das so meinte, wie sie es auffasste? So etwas hatte sie vorher noch nie getan – einfach mit einem Unbekannten mit nach Hause gehen. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie Nate vertrauen konnte. Außerdem sprühten zwischen ihnen die Funken, und sie war gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickeln würde. Nach dem missratenen Abendessen bei ihrem Vater hatte sie sich ein bisschen Trost und Ablenkung verdient.
    „Gut, dann lass uns zu dir fahren.“
    Überallhin – nur nicht nach Hause zum Anwesen ihres Vaters.
    „Super.“ Er lächelte sie an, und ihr wurde ganz heiß.
    Gemeinsam gingen sie zum Ausgang. War es riskant, einfach mit einem Fremden mitzugehen? Durchaus. Aber heute wollte sie mal gefährlich leben.
    Außerdem – zum Schlimmsten würde es schon nicht kommen.

2. KAPITEL
    Nate blickte von ferne zu Raoul hinüber, während er Nicole aus dem Club führte. Als Raoul sah, dass sein Freund in Begleitung einer hübschen jungen Dame war, zwinkerte er ihm zu. Dann erstarrte er plötzlich – offenbar hatte er Nicole Wilson erkannt. Nate unterdrückte ein zufriedenes Lächeln.
    Oft hatte er überlegt, wie er sich für seinen Vater an Charles Wilson rächen sollte, aber an eine Gelegenheit, wie sie sich ihm jetzt bot, hatte er nie gedacht. Er hatte natürlich auch nie damit gerechnet, die Tochter von Charles Wilson kennenzulernen – und sich so zu ihr hingezogen zu fühlen. Jetzt bot sich ihm eine einmalige Gelegenheit, und er wäre dumm, sie nicht auszunutzen – in jeder Hinsicht. Dennoch mahnte er sich zur Vorsicht. Noch war nichts gewonnen. Vielleicht würde Nicole ihn nach dem Drink bei ihm zu Hause ja bitten, ihr ein Taxi zu rufen. Allerdings hielt er das für ziemlich unwahrscheinlich.
    Gemeinsam gingen sie zu seinem silbernen Maserati. „Ein wirklich schönes Auto“, stellte Nicole fest, während sie einstieg.
    „Ich fahre gerne stilvoll“, gab er lächelnd zurück.
    „Und ich mag stilvolle Männer“, sagte sie.
    Das konnte er sich denken. Ihr hatte es nie an etwas gefehlt, sie war im Luxus aufgewachsen. Deshalb stellte sie bestimmt auch hohe Ansprüche an Männer. Aber dieser Anforderung fühlte er sich gewachsen.
    Im Gegensatz zu Nicole wusste Nate, wie es war, arm zu sein und kämpfen zu müssen. Denn sein Vater hatte es lange Zeit nicht leicht gehabt. Nachdem Charles Wilson ihn aus dem Unternehmen geworfen hatte, das sie gemeinsam gegründet hatten, hatte Thomas Jahre gebraucht, eine eigene Firma auf die Beine zu stellen und zum Erfolg zu führen. Nate hatte mitbekommen, wie sein Vater sich für das Geschäft aufgeopfert hatte. Vor allem, um die Frau versorgen zu können, mit der er – unabsichtlich – ein Kind gezeugt hatte. Und natürlich, um seinem Sohn, der aus dieser Verbindung entstanden war, alles Lebensnotwendige bieten zu können. Thomas hatte sein Möglichstes getan, Nate eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen, trotzdem hatte der Junge wegen der ungewöhnlichen Lebensumstände schnell zwei Lebensregeln verinnerlicht: Regel eins: Trau nicht gleich jedem! Regel zwei: In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.
    Nate ließ den Wagen an und fuhr in Richtung Autobahn.
    „Wohnst du weiter außerhalb?“, fragte Nicole.
    „Ich habe mehrere Wohnsitze“, antwortete er. „Aber mein richtiges Zuhause ist in Karekare. Willst du trotzdem noch mit?“
    Je weiter außerhalb, desto riskanter, dachte sie und schluckte. Doch dann antwortete sie: „Ja, natürlich. Ich bin schon ewig nicht mehr in Karekare gewesen.“
    „Dort ist es immer noch wie früher. Wild und wunderschön.“
    „Genau wie du …?“ Sie sah ihn bewundernd an.
    „Ich hatte eher gedacht genau wie du.“
    Sie lachte. „Das hast du schön gesagt. Geht runter wie Öl. Genau das, was

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