Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
umso mehr. Außerdem gefiel ihm der Junge. Er wäre schon früher nach oben gegangen, hätte er nicht seine Story fertig machen müssen, denn er schuldete dem Jungen noch Dank. Die kleine Wochenendvisite hatte Mitch genug Anregung für drei weitere Folgen gegeben.
    Taz lag mit einem Knochen zwischen den Pfoten auf dem Boden des Arbeitszimmers, als Mitch dort eintrat, um in seinen Papieren herumzuwühlen. »Bleib ruhig liegen«, murmelte er, »ich geh nur mal schnell zwei Treppen höher.« Taz öffnete seine Augen nur halb und brummte.
    Nach einer Weile fand Mitch, wonach er gesucht hatte. Eine Zeichnung von Commander Zark in voller Uniform, im Hintergrund sein Raumschiff. Die Überschrift lautete:
    Der Auftrag: Fangt Prinzessin Leilah oder tötet sie!
    Mit einer lässigen Handbewegung signierte er das Blatt, rollte es und steckte es in eine Pappröhre.
    »Brauchst nicht mit dem Essen auf mich zu warten«, rief er Taz über die Schulter zu.
    »Ich mach schon auf«, rief Radley und sauste zur Tür. Es war Freitag und die Schule Lichtjahre entfernt.
    »Frag erst, wer es ist.«
    Radley verzog das Gesicht. Als ob ich das nicht sowieso getan hätte, dachte er. »Wer ist da?«
    »Mitch.«
    »Es ist Mitch!«, schrie Radley begeistert.
    Im Schlafzimmer runzelte Hester die Stirn und zog sich das Sweatshirt über den Kopf.
    »Hallo!« Atemlos vor Begeisterung öffnete Red seinem neuesten Helden die Wohnungstür.
    »Hallo, Red. Na, wie geht’s?«
    »Prima. Ich habe überhaupt keine Schulaufgaben auf.« Er zog Mitch förmlich in die Wohnung. »Ich wollte schon zu dir runterkommen, aber Mom hat gesagt, du müsstest arbeiten oder so was Ähnliches.«
    »Oder so was Ähnliches«, wiederholte Mitch und verzog keine Miene. »Also von mir aus kannst du kommen, wann du willst. Jederzeit.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.« Mitch fuhr dem Jungen durchs Haar. Zu schade, dass Reds Mutter nicht ein bisschen freundlicher ist, dachte er. »Ich hatte mir überlegt, das hier würde dir vielleicht gefallen.« Mitch gab ihm die eingerollte Zeichnung.
    »Oh! Toll!« Hingerissen starrte Radley auf das Bild, nachdem er es ausgepackt hatte. »Commander Zark und die ›Second Millennium‹. Ist das wirklich für mich? Kann ich es behalten?«
    »Ja.«
    »Das muss ich Mom zeigen.« Er drehte sich um und rannte zum Schlafzimmer, als Hester heraustrat. »Sieh doch mal, was Mitch mir geschenkt hat. Ist das nicht super? Er sagt, ich kann es behalten.«
    »Fantastisch.« Während sie die Zeichnung betrachtete, legte sie Radley eine Hand auf die Schulter. Der Mann ist wirklich begabt, dachte sie, auch wenn er sich eine etwas seltsame Art ausgesucht hat, um von seiner Begabung Gebrauch zu machen. »Das war sehr nett von Ihnen«, sagte sie an Mitch gewandt.
    Sie gefiel ihm in ihrem pastellfarbenen Jogginganzug. Sie wirkte lässig, nicht ganz so unnahbar wie am ersten Abend, wenn auch vielleicht nicht ganz entspannt. Ihr kinnlanges Haar war zerzaust und ließ sie sehr anders aussehen.
    »Ich wollte mich bei Red bedanken.« Mitch musste sich zwingen, den Blick von ihrem Gesicht abzuwenden und Radley zuzulächeln. »Du hast mir letzte Woche sehr geholfen.«
    »Ich?« Radley riss die Augen weit auf. »Ehrlich?«
    »Ganz ehrlich. Ich hatte ein gewaltiges Brett vor dem Kopf. Nachdem ich mich dann mit dir unterhalten hatte, ging ich runter, und alles war in Ordnung. Dafür bedanke ich mich.«
    »Oh, ich hab’s gern gemacht. Willst du nicht zum Abendessen bleiben? Wir haben gerade Hähnchen auf chinesische Art, und dann könnte ich dir vielleicht wieder helfen. Du hast doch nichts dagegen, Mom, oder?«
    Da saß sie schon wieder in der Falle. Und Mitchs Augen war anzusehen, dass er sich darüber amüsierte. »Natürlich nicht.«
    »Oh, toll. Ich hänge das nur schnell auf. Darf ich Josh anrufen und ihm davon erzählen? Er wird es nicht glauben.«
    »Natürlich.« Red war aus dem Zimmer gelaufen, bevor Hester Gelegenheit gehabt hatte, das Wort ›später‹ hinzuzufügen.
    »Danke, Mitch!« Radley blieb in der Tür noch einmal stehen. »Vielen, vielen Dank!«
    »Das war wirklich sehr freundlich von Ihnen«, sagte Hester und dachte: Es gibt absolut keinen Grund, weshalb dieser Mitch Dempsey mich nervös machen sollte. Warum bin ich es dann?
    »Mag sein. Aber ich habe lange nichts mehr getan, was mir selbst so viel Freude gemacht hat.« Er steckte zufrieden die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Sie haben eine Menge geschafft«, stellte er fest, nachdem er sich im Zimmer

Weitere Kostenlose Bücher