Liebesnacht auf Kefalonia
würde, damit du es mit ihr aufziehst.“
„Warum, um alles in der Welt, sollte ich Victoria heiraten? Zugegeben, wir hatten früher eine Affäre, aber die ist längst beendet.“
„Das ist nicht wahr“, entgegnete Kate. „An dem Tag, als du aus den Staaten zurückkamst, warst du hier mit ihr zusammen. Ihr dachtet, ich wäre auf Ithaka. Ich habe euch beide hier vorgefunden – nackt. In diesem Zimmer. In diesem Bett.“
Fassungslos sah Mick sie an. „Du hast uns beim Sex überrascht?“
„Nein. Es war kurz danach, aber nicht weniger schockierend. Du lagst schlafend auf dem Bett, und sie hatte gerade geduscht. Ihr wart beide unbekleidet.“ Kate zögerte. „Sie hat mir geraten, künftig anzuklopfen.“
„Angesichts dieser untrüglichen Beweise wäre es dir vielleicht lieber, wenn ich verschwinden und Victoria mitnehmen würde.“
„Ich glaube nicht, dass sie mitkommt.“
Er lächelte kalt und ergriff Kates Hand. „Abwarten. Fragen wir sie selbst.“
13. KAPITEL
„Mick, das darfst du nicht“, protestierte Kate auf dem Weg zur Villa. „Du würdest deine Zukunft ruinieren und alles verlieren, wofür du gearbeitet hast.“
„Es gibt schlimmere Verluste.“
„Denk an deinen Vater“, flehte sie keuchend. „Auch wenn er sie dir weggenommen hat, verdient er diese Demütigung nicht.“
„Da bin ich anderer Meinung. Ein Mann, der so etwas tut, verdient es nicht anders.“ Er betrat die Halle und zog Kate mit sich. „Um diese Zeit sind sie vermutlich noch in ihrer Suite.“
„Überleg es dir noch einmal, bevor du hineingehst.“
„Was soll ich mir überlegen?“ Mit funkelnden Augen drehte Mick sich zu ihr um. „Deinen Worten zufolge hat mir die Leidenschaft für Victoria den Verstand und jegliches Ehrgefühl geraubt. Ich brauche mir also über die Konsequenzen meiner Handlungen keine Gedanken mehr zu machen.“
„Ich bleibe lieber hier“, flüsterte sie.
„Nein. Gleich werden all deine Vermutungen über mich bestätigt. Das willst du doch nicht verpassen, oder?“
Widerstrebend folgte Kate ihm. Sie zitterte am ganzen Leib, als er an die Tür zur Suite seines Vaters klopfte.
„Herein.“ Ari lag in Morgenmantel und Pyjama auf dem Sofa. „Ist es nicht ein bisschen früh für einen Höflichkeitsbesuch? Unsere Gäste schlafen noch.“
„Dessen bin ich mir bewusst“, versicherte Mick. „Ich muss jedoch eine Angelegenheit klären, die keinerlei Aufschub duldet. Kann ich Victoria sprechen?“
„Auch sie schläft noch. Soll ich ihr etwas ausrichten?“
„Nein. Ich muss mit ihr persönlich reden. Wir hatten eine leidenschaftliche Affäre hinter deinem Rücken, und ich möchte sie bitten, mit mir fortzugehen.“
Ängstlich beobachtete Kate die Szene.
Statt jedoch zu explodieren, meinte Ari ruhig: „Verstehe. Ich werde sie holen.“ Er erhob sich und ging ins Schlafzimmer.
Ein paar Minuten später kam Victoria heraus. Sie trug ein Negligé aus schwarzer Spitze. Ihr Haar war zerzaust, und Kate registrierte mit einiger Genugtuung, dass die Augen der Kreolin ziemlich verquollen wirkten.
„Was gibt es, cher ?“ Graziös ließ sie sich auf dem Sofa nieder. „Ari sagte, du willst etwas von mir?“
„Alles“, verkündete Mick. „Ich will dich ganz und gar. Dir zuliebe habe ich meine Ehe zerstört. Und nun bin ich hier, um der verbotenen Leidenschaft und den Heimlichkeiten ein Ende zu bereiten und unsere Liebe offen einzugestehen.“
Victoria richtete sich kerzengerade auf. „Wovon redest du? Bist du verrückt geworden?“
„Ich habe nur erkannt, dass es nichts Wichtigeres als unsere Liebe gibt. Natürlich werde ich aus dem Konzern ausscheiden müssen. Doch dadurch habe ich endlich mehr Zeit für dich und deine Karriere, liebste Victoria. Glücklicherweise hast du ja noch eine andere Einkommensquelle. Ich bin nämlich einen gewissen Lebensstandard gewöhnt.“ Er lächelte sie an. „Und nun pack deine Sachen, damit wir abreisen können.“
„Du bist entweder verrückt oder betrunken“, flüsterte sie heiser. „Was soll dieser Unsinn?“
„Es ist kein Unsinn, meine Süße. Hast du vergessen, dass Kate uns ertappt hat? Du hättest es mir ruhig erzählen können.“
Hasserfüllt blickte Victoria Kate an. „Sie lügt. Sie versucht, mir Schwierigkeiten zu machen.“ Sie wandte sich an Ari, der mit ausdrucksloser Miene neben der Couch stand. „Du glaubst diese lächerliche Geschichte doch nicht etwa, cher ?“
„Du warst in unserem Schlafzimmer“, sagte Kate. „Mick
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