Liebesnacht auf Kefalonia
hämisch fort. „Oh, ich habe es genossen.“
„Bitte“, wisperte Kate. „Ich ertrage es nicht mehr.“
„Das brauchst du auch nicht. Wir haben alle genug.“ Ari schaute Mick an. „Begleite deine Frau, Junge, und versöhn dich mit ihr. Aber schick zuvor Iorgos Vasso zu mir. Er soll einige Vorbereitungen treffen. Und lass auch Androula kommen. Victoria wird ihre Hilfe beim Packen benötigen.“
„Du jagst mich fort?“ Victoria zitterte.
„Ich hätte es schon vor langer Zeit tun sollen. Es war falsch, dich herzubringen, und ich wusste es. Es war die Reaktion eines dummen, rachsüchtigen Mannes, der mit seinem Sohn gestritten hatte.“ Er seufzte bitter. „Du hast mir das Gefühl vermittelt, alt zu sein, Mick, und das gefiel mir nicht. Ich wollte meine Jugend und meine Kraft zurück. Aber ich habe meine Lektion gelernt.“
„Nach allem, was wir miteinander geteilt haben, schickst du mich fort?“, jammerte Victoria.
„Du bist eine schöne Frau, und ich bin ein reicher Narr – keine empfehlenswerte Kombination. Iorgos bucht dir einen Flug an jeden Ort der Welt.“
Sie sprang auf. „Du bist tatsächlich ein Narr, wenn du glaubst, ich hätte dich je begehrt. Ich wollte immer nur Mikis. Ich dachte, wenn ich hier bin, könnte ich ihn zurückgewinnen.“
„Im Gegensatz zu mir hat er es gemerkt, und wir gerieten erneut in Streit. Doch das hat nun ein Ende.“
Victoria ignorierte ihn. „Und dann hat er sie hergebracht. An der Art, wie er sie ansah und mit ihr redete, habe ich erkannt, dass er sie liebt. Ich wollte sie vernichten. Als sie mit Yannis telefonierte, war ich in der Nähe. Ich ging zum Strandhaus und fand Mick schlafend vor. Es war perfekt. Ich brauchte mich nur auszuziehen und zu warten.“
Mick legte Kate den Arm um die Schultern. „Komm, agapi mou. Lass uns nach Hause gehen.“ Er brachte sie auf die Terrasse und bat sie zu warten, während er Iorgos und Androula informierte.
Sie lehnte sich erschöpft an die Balustrade.
Nach ein paar Minuten gesellte Mick sich zu ihr. „Woran denkst du?“
„Es war schrecklich. Victoria hat mir fast leidgetan.“
„Spar dir dein Mitgefühl, sie hatte auch keines mit dir.“
„Warum hat dein Vater sich mit ihr eingelassen?“
„Um mir zu trotzen“, erwiderte er trocken. „Du hast ihn gehört. Sie haben sich auf einer Party getroffen, allerdings nicht zufällig, dessen bin ich sicher. Irgendwie hat sie ihn davon überzeugt, dass sie mir den Laufpass gegeben hat und nicht umgekehrt. Und als sie dann noch behauptet hat, sie fände jüngere Männer langweilig, war er vollends hingerissen. Er war nach dem Tod meiner Mutter sehr einsam, und Linda war inzwischen Teil des Haushalts geworden. Eher eine Gefährtin für Ismene als für ihn.“ Er atmete tief durch. „Ich wollte ihn vor Victoria warnen, aber er hielt mich nur für eifersüchtig. Es war ein Albtraum.“
„Deshalb brauchtest du eine Ehefrau. Eine Lösung für dein Problem.“
„Ich habe einmal gesagt, dass du mehr Probleme schaffen als lösen würdest, erinnerst du dich? Ich hatte recht. Du hast mit mir gestritten und dich geweigert, eine gehorsame griechische Ehefrau zu sein.“
„Hast du das gewollt?“
„Ich wollte dich, immer nur dich, agapi mou. Ich bin damals nicht zufällig in London aufgetaucht. Lange bevor wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, war mir klar, dass ich ohne dich nicht leben kann.“
„Trotzdem bist du allein nach New York geflogen.“
„Und ich habe dich in jeder Sekunde vermisst. Deshalb bin ich früher zurückgekommen. Ich wollte dich um Verzeihung bitten, weil ich so ein schrecklicher Dummkopf war, und dir schwören, dass ich nie wieder ohne dich verreisen würde.“ Er zögerte. „Als ich aufwachte und du fort warst, hatte ich das Gefühl, jemand hätte mir das Herz aus dem Leib gerissen. Ich wollte dir sofort folgen, aber dann habe ich mir gedacht, dass es klüger wäre zu warten, bis du dich wieder beruhigt hast und mich vermisst.“
„Stattdessen habe ich die Scheidung verlangt.“
„Es war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich wurde von unbeschreiblichen Zweifeln gequält – schließlich hast du mir nie gesagt, dass du mich liebst.“
Ihr stockte der Atem. „Du musst doch gewusst haben, was ich für dich empfinde.“
„Ich wusste, dass du gern mit mir im Bett bist“, räumte er ein. „Aber ich wollte mehr. Du solltest die Worte aussprechen.“
Kate lächelte ihn mit leuchtenden Augen an. „Ich liebe dich, Mikis mou
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