Liebesnacht im Wuestenpalast
konnte sie es sicher kaum erwarten, Dhahara zu verlassen.
Da sie sowieso gehen würde, versuchte er es mit Ehrlichkeit. „Weißt du, was ich jetzt im Moment will? Ich möchte dich mit in mein Bett nehmen und nicht an Morgen denken.“
An die Hochzeitsfeier, die er absagen musste, an das Ticket, das er für Megan buchen musste.
„Shafir …“
Sie merkte, wie sie langsam schwach wurde.
„Bitte …“ Er hob die Hand.
Sie stellte ihre Tasse ab und lehnte sich zurück.
Er umarmte sie. Sie fühlte sich weich und warm in seinen Armen an, und er wollte sie festhalten und beschützen. Du gehörst zu mir, dachte er. Meine Frau …
Es fühlte sich vollkommen richtig an. Megan gehörte zu ihm. Heute Nacht würde er sie davon überzeugen, dass sie nicht nur seine Geliebte sein sollte, sondern dass sie Mann und Frau werden mussten.
Shafir trug sie die breite Treppe hoch und den Korridor entlang in sein Schlafzimmer. Dort legte er Megan sanft auf die purpurne Bettdecke. Aber diesmal würde er sie nicht so rücksichtslos verführen wie in der Bibliothek. Diesmal würde es ganz anders werden.
Er beugte sich über sie und küsste sie auf den Hals, die Wangen, die Lippen. Sie war ganz ruhig. Aber sie streichelte seinen Rücken und zeigte ihm mit ihren Berührungen, was sie mit Worten nicht sagen konnte.
Dann passierte alles sehr schnell. Ihre Kleidungsstücke landeten auf dem Boden.
Im dämmrigen Licht, das die Nachttischlampe auf sie warf, schimmerte ihre Haut wie Perlmutt. Er streichelte sie behutsam, sie fühlte sich seidig und kostbar an. Mit der Hand strich er über ihre Schultern, die Brüste, über den Bauch, die Oberschenkel, und den ganzen Weg wieder zurück. Und er genoss es sehr, dass sie unter seinen Liebkosungen erschauerte.
Mit den Lippen folgte er dem Pfad, den er mit der Hand vorgezeichnet hatte.
Seufzend hob sie sich ihm entgegen, als er das Tal zwischen ihren Brüsten erforschte. Lächelnd senkte er den Kopf und liebkoste die zarte Haut zwischen ihren Oberschenkeln. Und wieder seufzte Megan heiser auf.
Heißes Verlangen durchströmte ihn, als er spürte, wie erregt sie war. Und sie war bereit für ihn. Diesmal war er vorbereitet. Er griff schnell auf den Nachttisch, schützte sich und stöhnte rau auf, als er sich auf sie legte und ihre Haut an seiner spürte. Es fühlte sich an, als wäre er endlich angekommen. Und es war richtig.
Hingebungsvoll schmiegte sie sich an ihn. Er drang in sie ein, senkte sich behutsam auf sie und glitt wieder zurück.
Ihr Rhythmus wurde immer schneller, und ihre Gefühle wurden immer intensiver, als sie sich dem Höhepunkt näherten. Shafir schloss die Augen, als ihn die Hitzewellen der Lust überwältigten.
Er spürte, wie sie die Muskeln anspannte, und im nächsten Moment schien alles um ihn herum zu einer Sinfonie aus Licht und Farben zu verschmelzen.
Megan lag auf dem Bett. Sie verspürte ein Pochen in den Schläfen. Wow. Sie sah dem Mann in die Augen, der sie an Orte geführt hatte, die sie nie zuvor betreten hatte. Ihr Seelenverwandter.
Aus den dunklen Augen sah er sie ungewohnt feierlich an. Er streckte eine Hand aus und strich ihr sanft übers Haar. Dabei zitterten ihm leicht die Finger. Und Megan erkannte, dass er es auch gespürt hatte.
„Ich glaube, ich kann jetzt nicht aufstehen. Ich bin zu schwach.“ Sie versuchte, ihren tiefen Gefühlen mit einem Scherz die Schwere zu nehmen.
Er lächelte zwar, aber sein Blick blieb ernst. Ihr Herz setzte einen Moment lang aus. Was würde jetzt passieren?
„Megan, willst du meine Frau werden?“
„Was?“
„Wirst du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden und mit mir bis an unser Lebensende in Qasr Al-Ward zu leben?“
„Shafir!“ Das konnte er nicht ernst meinen. Aber sie entdeckte kein angedeutetes Lächeln, seine Miene spiegelte reine Entschlossenheit wider.
Er meinte es ernst! Er wollte sie heiraten. Oh Gott. „Ich kann nicht.“
Seine Augen verdunkelten sich etwas, aber er hob energisch das Kinn. „Du kannst … wenn du es willst.“
Er rutschte auf die andere Seite des Bettes, und sofort fühlte sie sich verloren. Dann deckte er sie beide mit einem Laken zu, und das Gefühl der Einsamkeit fiel augenblicklich wieder von Megan ab.
Es war ein verlockender Gedanke. Es wäre so leicht, nachzugeben und bei ihm zu bleiben. „Es geht nicht darum, was ich will. Das weißt du doch?“
Er drehte sich auf die Seite und stützte das Kinn in die Hand. „Es geht nur darum.“
Er war ein Königssohn.
Weitere Kostenlose Bücher