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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Privatjets.
    Die Frau, die Shafir einmal heiraten würde, musste von Geburt an auf ihre Position vorbereitet sein.
    Aber statt über ihren unbedachten Satz zu lachen, sagte er: „Jedenfalls hat er mir die Frau, die ich heiraten möchte, noch nicht vorgestellt.“
    „Gestern habe ich gehört, wie dein Vater sich gewünscht hat, dass deine Mutter hier wäre.“ Sie machte eine Pause und suchte nach den richtigen Worten. Aniya hatte einmal etwas gesagt, woraus sie schloss, dass Shafir und seine Brüder keine Mutter hatten.
    „Sie ist tot“, sagte er plötzlich.
    „Das tut mir leid“, antwortete sie. Er hatte ihr zugehört, als sie von den Problemen zwischen ihren Eltern und von ihrem toten Bruder erzählt hatte. Aber nie hatte sie ihn nach seiner Mutter gefragt. Plötzlich kam Megan sich sehr schlecht vor. „Es tut mir so leid.“
    „Es ist schon lange her.“
    Wahrscheinlich war es nicht einfach für ihn, darüber zu reden. Auf keinen Fall wollte sie ihn bedrängen. Schnell nahm sie einen Schluck von dem starken arabischen Kaffee und wechselte das Thema. „Ich muss aus deinem Haus ausziehen. Ich habe gehört, dass dein Vater dich nicht auf der Hochzeit deiner Cousine sehen will. Wenn ich gehe, wird er seine Meinung ändern.“
    Er erwiderte ihren Blick. „Falls du dich erinnerst, bist du hier bei mir, weil ich dich entführt habe. Wegen der verdammten Hochzeit. Mein Vater kann jetzt nicht plötzlich seine Meinung ändern. Und die Hochzeit wird vielleicht gar nicht stattfinden. Wenn Zara vernünftig ist, wird sie sie absagen, nachdem ich mit Jacques fertig bin.“
    „Trotzdem. Wenn es eine Hochzeit gibt, bin ich die letzte Frau der Welt, die deine Familie sehen will.“
    „Sie werden sich freuen, dich zu treffen, wenn sie dich erst einmal kennengelernt haben.“ Er war plötzlich so sicher. Früher hatte sie dieses Verhalten arrogant gefunden. „Du wirst schon sehen.“
    Sie wünschte, sie wäre auch so sicher. Stattdessen seufzte sie und schob ihre leere Tasse weg. „Es hat alles keinen Sinn, Shafir. Ich gehe. Du streitest dich umsonst mit deiner Familie.“
    Sie war noch nicht so weit, wirklich abzureisen. Aber das musste sie. Sie war so naiv gewesen, als sie nach Dhahara gekommen war, auf der Suche nach Romantik und Abenteuer. Aber statt sie zu lieben, hatte Jacques sie betrogen. Sie war so leichtgläubig gewesen. Nie wieder, hatte sie sich geschworen. Sie vertraute ihrem eigenen Urteil nicht mehr, ihre Menschenkenntnis hatte sie völlig im Stich gelassen.
    Und jetzt, wo es Zeit war zu gehen, hatte sie sich verliebt. Richtig verliebt – in den Scheich, den sie verachtet und als Wilden bezeichnet hatte.
    „Du musst meine Familie kennenlernen.“ Er runzelte die Stirn. „Dass Jacques deinen Namen in den Schmutz gezogen hat und meine Familie ihm einfach so geglaubt hat, ist Grund genug.“
    Er wollte also ihre Ehre wiederherstellen. Dafür liebte sie ihn noch mehr.
    Trotzdem wünschte sie, er würde das alles tun, weil er sie auch liebte. Nicht nur, weil er sich verpflichtet fühlte, sein Unrecht wiedergutzumachen.
    Aber sosehr sie seine gute Absicht auch schätzte, sie konnte nicht zulassen, dass er sich mit seiner Familie zerstritt. Nur, weil der Ruf einer netten Frau ruiniert war.
    „Und je eher meine Familie erfährt, dass ich auf jeden Fall zu Zaras Hochzeit gehen werde – und dass du mit mir hingehst – desto besser.“
    Der Blick, den er ihr zuwarf, sagte ihr, dass er es todernst meinte. Für sie würde er Zaras Wunsch und den seiner Familie missachten.
    Wie verlockend sich das anfühlte …
    Sie holte tief Luft. „Nein, das geht nicht.“ Sie hatte keine andere Wahl.
    Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Wegen Jacques?“
    Jetzt stieg Ärger in ihr auf. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass mir Jacques egal ist? Ich werde wegen dir nicht hingehen. Dein Vater hat recht. Wir sind nicht gut füreinander.“
    Ihr Magen zog sich zusammen, als sie einander in die Augen blickten. Es wäre so leicht, Ja zu sagen, ihre Liebe zuzugeben und nie mehr wegzugehen …
    Aber sie schuldete ihm mehr.
    Später am gleichen Tag sagte eine sehr aufgeregte Naema – sie war vor ein paar Tagen nach Katar gekommen – zu Megan, dass der Scheich sie zum Essen ausführen würde.
    Megan fragte sich, ob Shafir das nur machte, um sich mit ihr in der Stadt zu zeigen. Obwohl sein Vater deutlich gemacht hatte, dass er die Bekanntschaft seines Sohnes mit „dieser Frau“ missbilligte, machte Shafir keinerlei

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