Liebesnacht im Wuestenpalast
Shafir und setzte sich auf die Armlehne des Sofas. „Ob ich Zara die Wahrheit sage oder Jacques drohe, ihn zu kastrieren, wenn er Zara je wehtut.“
„Shafir, du bist so brutal!“ Aber Megan musste trotzdem lachen, als sie sich vorstellte, dass er Jacques damit drohte.
„Was gefällt den Frauen an ihm?“ Shafir klang aufgebracht.
Sie zuckte die Schultern und sagte: „Er sieht gut aus.“
Shafir stieß einen verächtlichen Laut aus. „Du und Zara, ihr seid beide kluge Frauen. Dieser Mann muss doch mehr zu bieten haben als gutes Aussehen.“
Es war nicht leicht, ihre Träume zu beschreiben. Aber sie wusste mittlerweile, dass Shafir ein guter Zuhörer war. Er verstand vieles. Meistens. Vielleicht würde er das hier auch verstehen.
Sie suchte nach den richtigen Worten. „Jacques spürt sehr schnell, was eine Frau will und sagt ihr, was sie hören möchte. Ich habe nach Liebe gesucht – ich nehme an, Zara auch. Das mit der Seelenverwandtschaft hat funktioniert. Jacques ist sehr charmant. Er hat um mich geworben, als sei ich für ihn die einzige Frau auf der Welt. Ich habe es ihm geglaubt. Zara bestimmt auch.“
Sie wunderte sich über sich selbst, wenn sie daran dachte, wie leicht sie ihm auf den Leim gegangen war. „Er war sehr überzeugend.“
„Sicher war er das“, sagte Shafir trocken.
„Ich wollte mich verlieben. Und ich dachte, er sei genau der Richtige. Er wusste alles über Wein. Das ist sehr wichtig für meine Familie.“
„Und für dich?“, fragte er leise. „Ist das auch für dich wichtig?“
„Für mich ist nur wichtig, dass mich der Mann liebt. Du müsstest sehen, wie meine Brüder ihre Frauen ansehen. Sie lieben sie über alles, und das hat nichts mit ihren Berufen zu tun. Es geht nur darum, wer sie sind. Geliebte Menschen.“
Shafir atmete langsam aus.
Megan nahm noch einen Schluck Tee. „Jetzt, wo ich deinen Vater kennengelernt habe und Zara nicht heiraten wird, kann ich doch nach Hause fliegen, oder?“
Ihre Worte fühlten sich an, als würde sie ihm das Herz herausreißen. „Du musst noch nicht nach Hause. Du hast doch gesagt, dass du hier Romantik und Abenteuer gesucht hast. Hast du das alles schon gefunden?“
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Shafir, ich kann nicht bleiben. Ich muss zurück nach Hause. Dort wartet sehr viel Arbeit auf mich.“
„Du könntest auch hier arbeiten.“
Noch während er es aussprach, merkte Shafir, dass das vielleicht wirklich eine Lösung war. Zumindest vorübergehend, bis er sie überzeugt hatte, dass er ohne sie nicht mehr leben konnte.
„Ich könnte jemanden wie dich gebrauchen.“
„Du baust keinen Wein an“, sagte Megan. Aber ihr Herz schlug wild bei dem Gedanken, mit Shafir jeden Tag zu verbringen.
„Sei nicht so stur.“ Shafir grinste breit. Ihr Herz überschlug sich fast. „Das, was du kannst, kannst du auch in anderen Bereichen gebrauchen. Es gibt Dinge an meinem Beruf, die ich nicht mag.“
„Deshalb möchtest du jemand anderen dafür bezahlen?“ So wie sie ihn kannte, würde er sicher nichts Wichtiges jemand anderem überlassen.
„Das tue ich schon. Aber sie machen die Dinge nicht so, wie ich es mir vorstelle. Ich will dich.“
Ihr Herz machte einen Sprung. Aber er meinte es nicht so. Nicht so, wie sie es sich wünschte.
„Glaubst du, du wärst mit mir zufrieden?“ Es schmeichelte ihr, dass er sie einstellen wollte, und Megan lächelte ihn an.
„Oh ja, da bin ich mir ganz sicher. Du hast so viel Energie, und du kannst dich für alles und jeden begeistern. Du hast so schnell Arabisch gelernt. Ich habe gehört, wie du heute Morgen mit Naema gesprochen hast.“
Megan merkte, dass sie bereits über sein Angebot nachdachte. Nein, befahl sie sich, du wirst dich nur unglücklich verlieben. Sie würde immer mehr wollen als er.
Unter seinem intensiven Blick wurde ihr heiß.
Sie sollte nicht darüber nachdenken, hierzubleiben … auf keinen Fall. „Ich kann nicht“, sagte sie.
„Ich habe mich an dich gewöhnt“, sagte Shafir und versuchte, einen Witz daraus zu machen. „Wer soll jetzt in meinem Harem im Rosenpalast leben?“
Ihr Blick war undurchdringlich. „Du wirst sicher keine Probleme haben, den duftenden Garten mit Hunderten von Frauen zu füllen.“
„Ich will aber nicht Hunderte von Frauen.“
Einen langen Augenblick später fragte sie: „Was willst du dann?“
Er wollte sie. Das war die Wahrheit, so wahr er hier saß. Er wollte sie für immer. Aber nach allem, was sie durchgemacht hatte,
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