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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zwecks gründlicher Untersuchung ins Labor geschickt.
    »Wenn du schon mal hier bist«, sagte Eve zu Roarke, »sieh dich ruhig ein wenig um. Wenn dir irgendetwas auffällt, ruf mich. Ich nehme mir zuerst das Schlafzimmer des Typen vor.«
    Kaum hatte sie den Schrank geöffnet, als Roarke, eine Diskette zwischen Daumen und Zeigefinger, durch die Tür kam. »Das hier ist mir aufgefallen, Lieutenant.«
    »Wo zum Teufel hast du die gefunden? Sämtliche Disketten sollten im Labor sein.«
    »Während der Feiertage sind häufig Aushilfskräfte engagiert. Was soll man da erwarten? Das Ding steckte im Rahmen eines Hologramms – die Frau darauf ist sicher seine Mutter. Die Auswahl des Verstecks ist demnach anscheinend nach sentimentalen Gesichtspunkten erfolgt.«
    »Ich habe nichts, worauf ich das Ding laufen lassen könnte. Sie haben alles mitgenommen. Ich muss zurück auf die Wache und… «
    Roarke zog einen schlanken schwarzen Kasten aus der Tasche seines Mantels, klappte den Deckel auf – und sie blickte stirnrunzelnd auf einen kleinen Bildschirm.
    »Ein neues Spielzeug«, erklärte er gelassen. »Leider haben wir nicht rechtzeitig vor Weihnachten sämtliche technischen Probleme in den Griff bekommen. Aber rechtzeitig zum Tag des Präsidenten bringen wir die Kiste gewiss auf den Markt. «
    »Ist sie sicher? Ich kann nicht erlauben, dass du die Diskette vielleicht mit dem Ding beschädigst.«
    »Ich habe dieses Gerät persönlich technisch auf Vordermann gebracht. Es ist ein kleines Juwel.« Er schob die Diskette in den Schlitz und sah Eve fragend an: »Soll ich?«
    »Ja, lass uns gucken, was der gute Simon wert fand, aufzunehmen.«

20
    E s war ein ausschweifendes und eher jämmerliches Video-Journal. Aufzeichnungen aus einem Jahr, in dem das Leben eines Mannes völlig aus dem Gleichgewicht geraten war.
    Eve nahm an, Mira hätte diesen Film als Hilfeschrei gesehen.
    Mindestens ein Dutzend Mal sprach er von seiner Mutter. Seiner großen Liebe, die er in einer Szene in den Himmel hob und in der anderen verdammte.
    Sie war eine Heilige. Sie war eine Hure.
    Das Einzige, was Eve am Ende sicher wusste, war, dass sie eine Last gewesen war, eine Last, vor der sich Simon nie gedrückt und der er sich niemals bewusst gewesen war.
    Jahr für Jahr hatte sie dasselbe goldene Armband neu verpackt, das sie für ihren Mann gekauft und in das sie die Worte »Meine große Liebe« hatte eingravieren lassen, und hatte es für den Mann, der sie und ihren kleinen Sohn verlassen hatte, unter den Weihnachtsbaum gelegt. Und Jahr für Jahr hatte sie ihrem Sohn an Weihnachten erklärt, sein Vater wäre am nächsten Morgen da.
    Lange Zeit hatte er ihr geglaubt.
    Und noch länger hatte er gestattet, dass sie selber es glaubte.
    Dann, am Weihnachtsabend letzten Jahres hatte er, angewidert von den Männern, von denen sie sich hatte benutzen lassen, das Päckchen mit dem Armband für den Vater in den Mülleimer geworfen und dadurch ihre Illusion zerstört.
    Und sie hatte sich mit der hübschen, stabilen Girlande erhängt, die von ihrem Sohn um den Baum gewickelt worden war.
    »Keine schöne Weihnachtsgeschichte«, meinte Roarke am Ende. »Was für ein armes Schwein.«
    »Eine jämmerliche Kindheit ist keine Entschuldigung für Vergewaltigung und Mord.«
    »Nein, das ist sie nicht. Aber sie mag die Wurzel allen Übels sein. Jeder Mensch wächst anders, Eve, und eine Entscheidung führt dabei zur nächsten.«
    »Aber für diese Entscheidungen sind wir selbst verantwortlich.« Sie zog eine Plastiktüte aus der Tasche, hielt sie auf, und Roarke nahm die Diskette aus dem Schlitz und warf sie hinein.
    Dann nahm Eve ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von McNab.
    »Bei der Suche nach einem möglichen Versteck tappe ich immer noch im Dunkeln. Allerdings habe ich den Vater ausfindig gemacht. Er ist vor beinahe dreißig Jahren auf die Station Nexus ausgewandert und hat sich dort eine zweite Frau genommen, mit der er zwei Kinder und diverse Enkelkinder hat. Falls Sie sich mit ihm in Verbindung setzen wollen, kann ich Ihnen die genaue Adresse geben.«
    »Was sollte das nützen? Ich habe ein Videotagebuch aus Simons Wohnung, das von der SpuSi übersehen worden ist. Ich schicke es an die Abteilung für elektronische Ermittlungen. Fahren Sie bitte dort vorbei, und hängen Sie es an die betreffende Datei. Dann haben Sie frei. Geben Sie bitte auch an Peabody weiter, dass sie nach Hause fahren kann, aber bitte bleiben Sie beide in Rufbereitschaft.«
    »Auf

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