Liebesperlenspiel
von mir wartet. Doch ich stehe einfach nur da und starre ihn an.
»Ich möchte das wieder gutmachen, was ich vor zehn Jahren verbockt habe und es hat nichts damit zu tun, dass du 25 Kilo abgenommen hast, blonde oder schwarze Haare trägst oder die beste Kreativdirektorin bist, die mir je untergekommen ist. Es hat damit zu tun, dass ich dich all die Jahre nicht vergessen konnte. Ich habe Joyce geheiratet, weil es Michaels Wunsch war. Er wusste, dass sie schwer krank war, aber er wollte, dass ich irgendwann die Firma übernehme. Du warst so weit weg für mich und ich mochte Joyce, glaubte sogar bis vor wenige Tage, dass ich sie liebte. Doch als ich dich in Hamburg wiedersah, wusste ich, dass ich mir all die Jahre in meiner Ehe nur etwas vorgemacht habe.«
Puh, das ist mit Abstand die längste Liebeserklärung, die mir ein Mann je gemacht hat, zumindest die wundervollste und gleichzeitig auch die traurigste. Doch daran will ich jetzt erst einmal gar nicht denken, sondern lasse diese Mappe zu Boden fallen, werfe mich ohne lange zu überlegen einfach in seine Arme und reiße ihn damit fast um. Lachend fängt er mich auf. »Hey, ein Simples ich liebe dich ebenfalls! hätte es auch getan«, sagt er lachend und es hört sich zum ersten Mal so unbeschwert an, dass ich ihn einfach küssen muss.
Es ist bereits weit nach Mitternacht, als Paul mich in sein Schlafzimmer zieht. Wir haben Stunden knutschend auf der Terrasse verbracht, wie zwei schwer verliebte Teenager, und irgendwie fühle ich mich auch zehn Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Nur, dass ich mich jetzt wesentlich besser fühle, weil ich weiß, dass Paul meine Gefühle erwidert. Dass ich ihn in 4 Tagen verlassen werde, versuche ich einfach zu verdrängen. Nur nicht beachten.
Er steht vor mir und zieht mir in aller Seelenruhe mein Shirt und meine Shorts aus. Dann befreit er sich von seinen Sachen. Ich stehe etwas verlegen daneben, denn ich bin noch nicht im Reinen mit meinem Körper und fühle mich immer noch viel zu rund.
»Du hast so eine aufregende Figur, dass ich nur schon vom Hinsehen steif werde«, sagt Paul und sofort sind alle meine Bedenken wie weggeblasen. Er setzt sich auf das Bett und zieht mich auf seinen Schoß. Als unsere Haut sich an den intimen Stellen berührt, muss ich laut nach Luft schnappen, so erregend ist dieses Gefühl.
»Oh mein Gott, du fühlst dich so vertraut an«, murmele ich an seinem Hals, wo ich eine lange Spur von Küssen hinterlasse. Genauso habe ich es mir tausend Mal in meinen Träumen ausgemalt und nun wird dieser Traum endlich wahr. Wenn auch nur für kurze Zeit, schießt es mir durch den Kopf und mir kommen die Tränen. Verdammt, ich will jetzt nicht daran denken. Nicht an Kinsley, sein Ultimatum, nicht an meine Abreise. Einzig und allein zählen im Moment Paul und meine Gefühle für ihn. Er schmeckt so wunderbar und ich kann gar nicht von ihm ablassen, sondern küsse mir einen Weg über seinen Oberkörper zu seinem Sixpack. Er ist wirklich in ausgezeichneter Form, schlank und doch durchtrainiert. Nichts ist mehr von dem dünnen Abiturienten von vor zehn Jahren vorhanden.
Seine Hand löst den Verschluss meines B Hs und ich schäle ihn aufrecht sitzend von meinem Körper. Pauls Augen flattern leicht. »Du bist so schön und ich kann es nicht glauben, dass ich dich endlich hier in meinem Bett habe. Glaube mir, Hanna, was auch immer passiert, ich werde dich nie wieder gehen lassen. Das ist ein Versprechen.«
Ich lächele ihn verliebt an. »Ich liebe dich, Paul, das ist auch ein Versprechen, das du niemals vergessen darfst.«
»Werde ich nicht«, wispert er und drückt mich rücklings auf das Bett. Schnell befreit er uns von der restlichen Kleidung und als er sich zwischen meine Schenkel legt, öffne ich diese bereitwillig. Bevor ich etwas sagen kann, greift er zu seiner Hose und holt ein Kondom hervor, das er schnell überstreift. »Ich kann nicht länger warten«, entschuldigt er sich und küsst mich heiß. Als ich ihn endlich in mir spüre, macht sich in mir ein Gefühl breit, auf das ich viele Jahre gewartet habe. Es ist so wunderschön, dass es mir die Tränen in die Augen treibt und ich ein kleines Schluchzen von mir gebe. Für einen Moment hält Paul in seiner Bewegung inne und schaut mich an.
»Hey, mein Schatz, alles in Ordnung? Was ist los, warum weinst du?«, fragt er besorgt.
Das Kosewort lässt mich meine Tränen vergessen und ich lache auf. »Nichts, nur habe ich so lange darauf gewartet, dass ich
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